Claudia Veit
hat in ihrem Monster-Wettbewerb eine Gewinnerin erkoren.
Eine seiner liebsten Aufnahmen vom Rosettennebel liess Rainer Späni auf Leinwand drucken.
Schon seit er denken kann, wandert Rainer Spänis Blick abends direkt zum Nachthimmel. Seit fast 20 Jahren widmet er sich der Astrofotografie – einer Mischung aus Wissenschaft, Technik und künstlerischer Gestaltung. Im Gespräch mit den WN erzählt Späni, was für das perfekte Bild alles nötig ist.
Eschlikon Die Faszination für Technik hat Rainer Späni aus Eschlikon schon früh begleitet: «Früher habe ich in der Maschinenbauindustrie gearbeitet und stets gerne Dinge selbst gebaut.» Dieses Talent nutzte er auch für sein Hobby Astrofotografie. Eine seiner ersten Konstruktionen war eine sogenannte «Barn Door» – eine manuelle Vorrichtung aus zwei Brettern, einem Scharnier und einer Antriebsschraube, die sich auf den Polarstern ausrichten lässt, um Langzeitbelichtungen zu ermöglichen. Seit mittlerweile fast 20 Jahren widmet sich der 67-Jährige der Astrofotografie und schafft es so, das Unsichtbare sichtbar zu machen. «Unser Auge kann nur Licht für etwa eine Dreissigstelsekunde sammeln. Mit einer Langzeitbelichtung jedoch offenbaren sich Details, die sonst verborgen bleiben – Galaxien, Nebel, ja ganze Sternhaufen. Manche Galaxien sind so weit entfernt, die sieht man sogar erst nach 50 Stunden Belichtungszeit.»
Was Späni am meisten fasziniert, ist die Veränderlichkeit des Nachthimmels. «Die Sternbilder wechseln mit den Jahreszeiten, es gibt immer etwas Neues zu entdecken. Den Orionnebel sieht man schon mit einem Feldstecher, die Andromedagalaxie ist teils sogar von blossem Auge sichtbar», so der Astrofotograf. Sein eigener Blick wandert jeden Abend zum Nachthimmel: «Immer wenn ich abends mit meinem Hund rausgehe, schaue ich, ob ich Sterne sehe oder nicht.» Für klare Nächte empfiehlt Späni, an lichtarme Orte zu gehen: «Bei Neumond, wenn der Himmel besonders dunkel ist, sieht man die meisten Details.»
«Man braucht kein teures Equipment, um die ersten Schritte zu machen», betont Späni. «Ein einfacher Feldstecher und die App Stellarium reichen aus, um die Sternbilder zu erkunden.» Für Anfänger empfiehlt er auch preiswerte Geräte wie das Seestar-Teleskop, das schon für rund 300 Franken erhältlich ist. Späni selbst hat sich zusammen mit einem Kollegen 2010 einen Herzenswunsch erfüllt: eine eigene Sternwarte, welche in Urnäsch im Appenzellerland steht. Diese kann er dank technischem Upgrade seit Kurzem sogar von zu Hause aus bedienen. «Gutes Equipment ist aber nur die halbe Miete. Die besten Aufnahmen entstehen, wenn man die astrophysikalischen Zusammenhänge versteht. Das theoretische Wissen hilft dann beispielsweise bei der korrekten Ausrichtung oder der Wahl der passenden Filter», so Späni.
Durch geschickte Kombination von Technik, Wissen und Geduld sind Späni schon einige tolle Schnappschüsse gelungen. Seine liebste Aufnahme? «Der Rosettennebel. Es hat 17 Jahre gedauert, bis ich das perfekte Bild davon machen konnte. Diese Tiefe und Detailgenauigkeit machen mich besonders stolz», freut sich der 67-Jährige. Neben Zeit und Know-how musste auch das Equipment stimmen: «Diese tollen Farben einzufangen, wäre ohne spezielle Filter, die nur Schwefel, Stickstoff und Wasserstoff durchlassen, nicht möglich gewesen.» Eine weitere besonders schöne Aufnahme gelang Späni Ende letzten Jahres auf der spanischen Insel La Palma. «Dort hat man viel mehr klare Nächte hintereinander. Der Pferdekopfnebel, welcher sich im Sternbild Orion befindet, ist bei meiner Aufnahme ganz gut erkennbar.»
«Mir ist es wichtig, mein Hobby zu teilen», erzählt Späni und erklärt: «Bei meinen Reisen habe ich gemerkt, dass in anderen Ländern viel mehr zum Thema Astronomie gemacht wird. So kann man sich beispielsweise vielerorts in Bibliotheken Teleskope ausleihen – hier lernen die Schulkinder oft gerade mal die Planeten unseres Sonnensystems kennen.» Um daran etwas zu ändern, hat Späni selbst schon Schulklassen besucht und mit Kindern tagsüber die Sonne fotografiert, um Sonnenflecken sichtbar zu machen. Nächsten Freitag, 24. Januar, teilt der Astrofotograf erneut sein Wissen und seine Erfahrungen in Form eines Workshops in der Bibliothek Eschlikon. «Ich möchte Inte-ressierten zeigen, dass man mit wenig Aufwand beeindruckende Himmelsaufnahmen machen kann, und so einen Zugang zur Astronomie schaffen.» Bei klarem Himmel sollen am Freitag unter anderem der Orionnebel, Jupiter und Mars zu sehen sein.
jms
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