Sarah Büchel
bebildert das Gemeindeblatt in Uzwil mit ihren Drohnenbildern.
Ganz in der Nähe des Naturschutzgebiets Grütried an der Wängener Grenze mit Blick auf Stettfurt liegt ein grosser Stein in einem Waldstück. Was zunächst unspektakulär klingt, entpuppt sich als Tausende Jahre alter Zeitzeuge. Der Frauenfelder Geologe Roland Wyss weiss, um welchen Stein es sich handelt.
Wängi In unserer Region kennen wir viele Zeitzeugen aus vergangenen Tagen. Eine alte Burgruine oder ein Gasthaus erinnern an längst vergangene Zeiten. So auch der Glaukonitsandstein in Wängi, der allerdings an eine Zeit erinnert, die wir nur aus dem Film «Ice Age» kennen.
Roland Wyss, der Glaukonitsandstein sieht aus wie ein ganz normaler Steinbrocken. Ist dem so?
Nicht ganz. Hier handelt es sich um einen Erratiker. Das sind Steine, die sich nicht an dem Ort befinden, wo man sie eigentlich erwarten würde. Ein erratischer Block wird auch als Findling bezeichnet und ist gar nicht so selten.
Wohin gehört der Steinblock also eigentlich?
Ja, das ist eine gute Frage (schmunzelt). Laut der Infotafel in ein Tal im Kanton Glarus. Dass wirklich dieser Gletscher den Stein hier nach Wängi gebracht hat, bezweifle ich allerdings. Also, man kann es nur vermuten.
Wie meinen Sie das, dass der Gletscher den Stein gebracht hat?
Dieser Erratiker wurde mit Sicherheit während der letzten Eiszeit hierher verschoben. Durch das Schmelzen des dicken Gletschereises ist der Brocken hier gelandet. Während der letzten Eiszeit schob sich der Bodenseegletscher von Südosten her über unsere Gegend. Vor rund 18’000 Jahren hat sich der Gletscher zurückgezogen und so blieb der Stein liegen.
Also genau hier an diesem Ort?
Das lässt sich nicht genau sagen, denn liegen gebliebene Findlinge wurden im Zuge der Agrarbewirtschaftung der Erde gerne auch zum Bau von Häusern und Hütten verwendet. Anthropogen, also von Menschenhand, wurde der Wängener Glaukonitsandstein wahrscheinlich nicht verschoben, da er recht gross ist.
Wie hat der Hinterthurgau vor 18’000 Jahren während der letzten Eiszeit ausgesehen?
Wir Geologen vermuten, dass eine 400 Meter dicke Eisschicht auf der Nordostschweiz lag während der letzten Eiszeit.
Haben die verschiedenen Eiszeiten auch das Landschaftsbild im Hinterthurgau geprägt?
Ja, auf jeden Fall. Der Zu- und Rückzug von Gletschern in den letzten zwei Millionen Jahren hat wesentlich zur hügeligen Landschaft im Hinterthurgau beigetragen. Sie ist das Ergebnis einer Millionen Jahre alten permanenten Veränderung.
Mit Ihrer Lupe haben Sie ein Stück des Steins untersucht. Was ist Ihnen aufgefallen?
Besonders zu erkennen ist der grüne bis schwarzgrüne Glaukonit im Sandstein. Wenn man den Stein etwas nass macht, sieht man auch den grünlich schimmernden Quarz. Wenn ich ein bisschen Salzsäure darüberkippe und es nicht schäumt, weiss ich, dass kein Kalk im Stein enthalten ist.
Was sind weitere Überreste aus der Eiszeit bei uns in der Region?
Zu den Spuren der Eiszeiten gehören zum Beispiel besondere Landschaftsformen wie Drumlins, vom Gletscher gekritzte Gerölle oder eben auch Findlinge oder Erratiker wie dieser hier. Drumlins sind längliche Hügel, welche die Fliessrichtung des Gletschers zeigen. In den Alpen findet man oft auch Felsen, die vom Gletscher abgeschliffen worden sind. Dieser Gletscherschliff zeigt auch die Fliessrichtung des Gletschers an.
Von Jan Isler
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