Sarah Büchel
bebildert das Gemeindeblatt in Uzwil mit ihren Drohnenbildern.
«Dank der Messstation in Wängi weiss ich immer genau, wann die nächste grosse Welle kommt», so der Matzinger Thomas Russenberger über seine Faszination für das momentane Hochwasser an der Murg.
Matzingen Im Laufe der vergangenen Woche gingen bei der Kantonspolizei Thurgau zwischen Freitagnachmittag und Samstag 150 Schadensmeldungen aufgrund der starken Regenfälle ein. Die andauernden Regengüsse bringen aber nicht nur Überschwemmungen und geflutete Kellerräume, nein, so manch einer kann sich an den Wassermassen sogar ganz besonders erfreuen. Ein Hochwasser-Enthusiast ist Thomas Russenberger aus Matzingen. Die letzten beiden Wochen waren für ihn ganz besonders aufregend, denn gleich zweimal ging von der Messstation in Wängi die Meldung aus, dass eine besonders gewaltige Wassermasse im Anmarsch ist. «Mir bleibt dann gerade genug Zeit, hier in Matzingen an die Murg zu gehen und mich auf der Brücke zu positionieren, um den heraneilenden Wellen zuzusehen.» Auf die Frage, was ihn daran so fasziniere, antwortet Russenberger: «Die schiere Gewalt der Natur fasziniert mich, ich bin auch sonst gerne stundenlang draussen und geniesse die Ruhe, doch selbst die reissenden Fluten finde ich entspannend.» Russenberger mag es, alleine draussen zu sein und in der Stille die Tiere zu beobachten. Doch an diesem regnerischen Freitag war es alles andere als still. «Das tosende Wasser war ohrenbetäubend. Und zwischendurch schnellten immer wieder ganze Baumstämme von vier oder fünf Metern Länge durch das Wasser und es rumpelte laut. Man konnte sich kaum unterhalten», erzählt er. Entsprechend sei er sich dabei zu jeder Zeit auch der Gefahr bewusst, die eine solche Naturgewalt mit sich führe: «Ich sehe dem Naturschauspiel immer aus der nötigen Distanz zu. Die Murg ist sonst immer so ein friedlicher Bach, aber in so einer Situation könnte sie einen Menschen mit Leichtigkeit mitreissen.» Er empfiehlt anderen, gerade mit Kindern, nie den nötigen Respekt zu verlieren.
«Ich prüfe regelmässig den Wetterradar und wenn ich sehe, dass ein Unwetter über dem Einzugsgebiet Münchwilen liegt, dann weiss ich, meist dauert es nicht lange, bis auch Matzingen davon betroffen ist.» Zuvor habe er in Frauenfeld gewohnt, damals habe er vor allem den Wasserstand der Thur beobachtet. Bei der Thur sei jedoch die Messstation in Andelfingen, weswegen er spannende Schwankungen in Frauenfeld immer erst im Nachhinein beobachten konnte. «Jetzt an der Murg ist es viel spannender. Sobald in Wängi die Messung online geht, bleiben mir zehn bis 15 Minuten, bis die Welle in Matzingen eintrifft», so Russenberger.
Am Freitag vor zwei Wochen, dem 24. Mai, machte die Station in Wängi eine seltene Aufzeichnung, wie Russenberger erzählt: «Kurz nach 18 Uhr wurde hier an der Murg mit einer Wassermasse von 42’000 Litern pro Sekunde der vierthöchste Stand der Murg gemessen seit Messbeginn im Jahr 1957.» Zum Vergleich erwähnt er aber auch, dass dieser Wert kurz davor, also kurz vor dem Gewitter, noch bei rund 2900 Litern pro Sekunde lag. Auch letzten Freitag verschlug es Russenberger wieder an die Murg: «Dieses Mal waren es auch wieder rund 32’00 Liter pro Sekunde», und seine angestammte Sitzbank wurde erneut fast komplett von den Wassermassen erfasst. «Im Normalfall liegt diese gut einen Meter oberhalb des Wasserspiegels», sagt er. Beide Male teilte er das Spektakel auf Facebook: «Die meisten Leute bleiben bei so Wetter vermutlich zu Hause. Und obwohl es direkt vor ihren Augen passiert, wissen sie wahrscheinlich gar nicht, was sie verpassen. Deswegen möchte ich meine Erlebnisse mit ihnen teilen.»
jms
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