Heute blühen die Dorfbrunnen

Guntershausen «Vor fünf Jahren waren die Turnhallen geschlossen und wir konnten uns nicht wie gewohnt zum Turnen treffen», erinnert sich Nina Goetschi, Präsidentin der Turnerinnen Guntershausen. Stattdessen gingen die Frauen gemeinsam im Dorf walken. «Als ich unterwegs die vielen Dorfbrunnen sah, kam mir eine alte Tradition aus meiner Heimat, dem Bündnerland, in den Sinn: Dort wurden die Brunnen zu Ostern geschmückt.» So entschieden sich die Frauen, in dieser bedrückenden Zeit auch hier etwas Farbe und Freude ins Dorf zu bringen. «Das Echo war überwältigend und so ist daraus bereits eine Tradition geworden», freut sich Goetschi. Seither dekorieren die Turnerinnen jedes Jahr vor Ostern sieben Dorfbrunnen – die meisten entlang der Hauptstrasse zwischen Guntershausen und Maischhausen, ein weiterer steht idyllisch über die Brücke bei Kleinbasel. «Jeder Brunnen hat sein eigenes Thema», erklärt sie. Auch in diesem Jahr sind sie mit bunten Blumen, Hühnern aus Holz, einem grossen grünen Hasen und sogar Strausseneiern geschmückt. Ein Grossteil des Materials stammt oft sogar direkt aus der Natur: Äste, Moos, Efeu und Blumen aus dem eigenen Garten kommen ebenso zum Einsatz wie kreative Basteleien. Finanziert wurde das Projekt anfangs aus eigener Tasche und einem kleinen Beitrag der Dorfgemeinschaft. Dieses Jahr erhielten die Turnerinnen zusätzlich einen Beitrag aus der Auflösung der AGLA. Für die Zukunft würden sie sich über eine Zusammenarbeit mit einer Gärtnerei oder weitere finanzielle Unterstützung freuen.

jms