Claudia Keel-Graf
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Denise Baumann vom Elektrizitätswerk (EW) Aadorf klärt Missverständnisse zur SRF-Meldung über die Strompreise 2025 in Aadorf auf
Aadorf In der Tagesschau vom letzten Donnerstag erwähnte das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), dass die Strompreise für die meisten Schweizer Haushalte im kommenden Jahr sinken werden - nicht so jedoch in Aadorf.
Explizit erwähnt das SRF die Thurgauer Gemeinde Aadorf als Negativbeispiel, wo die Strompreise gar um 38 Prozent steigen würden. Denise Baumann, Leiterin Finanzen und Administration des Elektrizitätswerks (EW) Aadorf, weist diese Darstellung zurück. Laut ihr werden die Strompreise in Aadorf 2025 sogar leicht sinken. «Manche Anwohner meldeten sich per Telefon oder per E-Mail und fragten uns: ‹Was stimmt jetzt, die Tagesschau oder die Zahlen auf Ihrer Webseite?› Und auch bei Facebook erhitzten sich die Gemüter der Aadorferinnen und Aadorfer über die anscheinend anstehende Teuerung», erzählt Baumann. Entsprechend reagiert der Netzbetreiber am Freitag mit einer Richtigstellung auf der Webseite und Baumann liefert Erklärungen in den Facebook-Gruppen.
Die SRF-Berichterstattung stützte sich auf Daten der Elcom, der Eidgenössischen Elektrizitätskommission. Somit schliesst Baumann einen Berechnungsfehler aus: «Die Zahlen sind nicht falsch, doch die Aussage ist irreführend, weil sie den Strompreis des EW Aadorf mit dem der Elektra Häuslenen vergleicht. Diese versorgt aber nur etwa 300 Haushalte in Aadorf, während das EW Aadorf rund 4800 Haushalte beliefert. Es wurden hier Äpfel mit Birnen verglichen», kritisiert Baumann. Der Vergleich berücksichtige nicht die unterschiedliche Gewichtung der Anbieter in der Gemeinde.
Von Baumann angesprochen auf das Missverständnis, bleibt das SRF bei ihrer Aussage: «Es gibt in vielen Gemeinden mehrere Stromanbieter mit unterschiedlichen Tarifen. Wir rechnen jeweils mit dem von der Elcom ausgewiesenen günstigsten Standardanbieter. Das ist in Aadorf neu das EW Aadorf. Dieses senkt die Preise auf das nächste Jahr. Aber: Dieses Jahr ist der andere Standardanbieter, Elektra Häuslenen, deutlich günstiger als das EW Aadorf nächstes Jahr. Fazit: Die Kosten für den günstigsten Standardanbieter in Aadorf steigen um 38 Prozent, obwohl einer der beiden Standardanbieter die Preise senkt.»
Baumann versteht die Verunsicherungen bei den Anwohnern: «Es wäre an der Elcom, transparenter über die Grösse der Versorgungsgebiete der Anbieter zu informieren.» Sie weist zudem darauf hin, dass sich der Stromtarif aus mehreren Komponenten zusammensetzte, wie dem Netznutzungstarif und dem Energietarif: «Gemäss unseren Berechnungen kann ein typischer Haushalt (eine 5-Zimmer-Wohnung mit Tumbler und Elektroherd) im Netz des EW Aadorf nächstes Jahr rund 104 Franken Stromkosten einsparen. Dies entspricht einer Reduktion von 6,7 Prozent gegenüber dem Jahr 2024.»
Der Unterschied in den Strompreisen der beiden Anbieter lässt sich laut Baumann durch die Beschaffungsstrategie erklären: «Das EW Aadorf ist Teil einer Einkaufsgemeinschaft der Thurgie AG, zu der auch Gemeinden wie Sirnach und Münchwilen gehören. Gekauft wird der Strom dann über drei Jahre hinweg. Somit sinken die Energiepreise für das Jahr 2025 um 16,4 Prozent. Die Netznutzungskosten steigen hingegen leicht. Die Elektra Häuslenen hatte offenbar früher zu günstigeren Konditionen eingekauft, muss jedoch nun für 2025 höhere Preise kalkulieren.» Die Mehrheit der Aadorfer Bevölkerung wird somit von der erwähnten Preissteigerung nicht betroffen sein.
jms
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