Laura Oberholzer
ist seit zwei Jahren Leiterin der Midnightsports in Zuzwil.
Schulleiterin Stephanie Eberle sieht für die Schülerinnen und Schüler in Wängi eine
Chance in der Abschaffung von Französisch in den Primarschulklassen.
Marc Rüdisüli setzt sich für eine Abschaffung von Französisch in den Thurgauer Primarschulen ein. Die Schule Wängi begrüsst den Vorstoss des Mitte-Kantonsrates ungemein. Schulpräsidentin Stephanie Eberle erläutert, weshalb.
Sirnach/Wängi In Kantonen wie St.Gallen, Zürich oder Bern ist die Abschaffung von Frühfranzösisch schon seit längerem Thema. Nun bringt Mitte-Kantonsrat Marc Rüdisüli den Vorstoss auch in den Thurgau. Dabei bezeichnet Rüdisüli das Frühfranzösisch als «Millionenprojekt mit bescheidenem Erfolg», bei dem Handlungsbedarf besteht. Sein Ziel ist es, Französisch zu stärken, indem das Fach erst ab der Sekundarstufe 1 unterrichtet wird – ressourcenschonend, konzentriert und effizient. Dafür reichte der Sirnacher vor zwei Wochen seine erste Motion zur Abschaffung von Frühfranzösisch an Thurgauer Primarschulen ein und erhielt dabei die Unterstützung einer Mehrheit des Kantonsparlaments.
Die WN haben bei der Schule Wängi nachgefragt, welche Folgen die Abschaffung von Frühfranzösisch für Schülerinnen und Schüler im Thurgau hätte. Schulpräsidentin Stephanie Eberle sieht darin eine grosse Chance. Der heutige Fächerkatalog sei bereits sehr dicht und für viele Schülerinnen und Schüler kaum zu bewältigen, ist sich Eberle sicher. «Ein Kratzen an der Oberfläche der zu erreichenden Grundkompetenzen ist die Folge und Kinder, die oftmals überfordert sind», erklärt die Schulpräsidentin. «Ein Wegfall des Frühfranzösisch würde zwei weitere dringend benötigte Lektionen in den Fächern Deutsch und Mathematik ermöglichen und somit eine Stärkung dieser bedeuten.»
Ein weiteres Problem sieht Eberle in der Belastung durch das frühe Fremdsprachenlernen. Denn auch mit dem Fach Englisch starten die Kinder bereits in der dritten Primar. «In der Praxis zeigt sich, dass es schwierig und wenig sinnvoll ist, so früh gleich zwei Fremdsprachen zu erlernen, wenn nicht einmal die eigene vollständig verstanden wird», sagt sie. Dies führe bei vielen Kindern zu Stress und Frustration – ein Phänomen, das auch an der Schule Wängi zu beobachten sei.
Laut Eberle stehen zudem der Aufwand und der Ertrag des Frühfranzösisch in keinem Verhältnis. «Bei den Schwächsten startet der Französischunterricht in der ersten Sek im Niveau G beinahe bei null», stellt sie fest. Viele Schülerinnen und Schüler würden Französisch deshalb bereits in der zweiten Sekundarklasse zugunsten eines Wahlpflichtfaches abwählen. In den letzten Jahren sei dies bei der Mehrheit der Schülerinnen und Schüler in Wängi der Fall gewesen. «Wir sind deshalb der Meinung, dass eine Mehrheit der Primarschülerinnen und -schüler sich über ein Wegfallen des Frühfranzösisch freuen wird», betont Eberle.
Bisher hing die Bedeutung des Fachs auch mit den Aufnahmeprüfungen für die Kantonsschule zusammen. «Inzwischen ist Französisch als Prüfungsfach an den Aufnahmeprüfungen fürs Gymnasium aber weggefallen. Nur bei einem Nichtbestehen der Fächer Deutsch und Mathe muss eine mündliche Französischprüfung abgelegt werden. Dadurch wurde dem Fach mehrheitlich die Akzeptanz und Wichtigkeit genommen», erklärt Eberle.
Sollte der Kanton Thurgau an den bis zum Ende der Schulzeit zu erreichenden Grundkompetenzen in Französisch festhalten, hätte das auch Konsequenzen für die Sekundarstufe. «Das hätte zur Folge, dass mehr Unterrichtszeit in Französisch investiert werden müsste», gibt Eberle zu bedenken. Woher diese Lektionen ohne grössere Verluste und kostenneutral genommen werden könnten, müsse genau geprüft werden.
jms
Im Raum Gähwil und Dietsch-wil..
Die Zukunft der Frauengemeinschaft..
Es herrscht Investitionsbedaft beim..
Als Melanie Bösch die Spendenaktion..
Ein unscheinbarer Dorfbrunnen sorgt..
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Wir verwenden Cookies zur Unterstützung der Benutzerfreundlichkeit. Mit der Nutzung dieser Seite erklären Sie sich einverstanden, dass Cookies verwendet werden. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Datenschutzerklärung
Lade Fotos..