Projekt Wil West: Fast vier Millionen «geschenkt»

Thurgau/St.Gallen/WilDas Entwicklungsprojekt Wil West ist ein Gemeinschaftsvorhaben der Kantone St.Gallen, Thurgau und der Gemeinden der Regio Wil. Nach der Ablehnung des Sonderkredits für Wil West im September 2022 durch die St.Galler Stimmberechtigten suchten die Kantone St.Gallen und Thurgau den Dialog, um das Projekt doch noch zu retten. Eine Investition von 3,81 Millionen Franken für die Bodenverbesserungen – ein freiwilliger Beitrag des Kantons St.Gallen – soll unterstreichen, wie wichtig den Beteiligten die Umsetzung von Wil West als nachhaltiges Vorzeigeprojekt für die Ostschweiz ist.

Notwendigkeit für Wil

Ein weiterer Grund, weshalb an der Umsetzung von Wil West festgehalten wird, ist das Agglomerationsprogramm Wil. Nur mit der Umsetzung des Grossprojektes können geplante verkehrliche Massnahmen wie neue ÖV-Haltestellen, Velo- und Fusswege sowie der neue Autobahnanschluss realisiert werden. Mit diesen Infrastruktur-massnahmen erwarten die Projektbeteiligten eine Entlastung für den regionalen Verkehr sowie eine Attraktivitätssteigerung des Standorts für die Wirtschaft, wodurch neue Arbeitsplätze geschaffen werden können.

Kantonsrat St.Gallen beschliesst

Letzte Woche fand die Kommissionsbestellung des St.Galler Kantonsrats statt, in der der Rat beschloss, zwei Grundstücke des Projekts Wil West an den Thurgau zu verkaufen. Die Grundstücke befinden sich auf dem Gebiet der Politischen Gemeinde Münchwilen. Um die Verlagerung des Projekts zu ermöglichen, sei der Kanton St.Gallen im Gegenzug bereit, rund 3,81 Millionen Franken in freiwillige Bodenverbesserungen zu investieren. Diese Investition wird aus der Kantonskasse finanziert und soll den Verlust an Fruchtfolgeflächen kompensieren. Das Vorhaben steht jetzt unter freiwilligem Referendum und markiert einen Wendepunkt für Wil West, das nun im Thurgau realisiert werden könnte.

Wie es im Thurgau weitergeht

Falls der Grundstücksverkauf genehmigt wird, plant der Kanton Thurgau einen Investorenwettbewerb, um geeignete Partner für die Arealentwicklung zu finden. Dabei werde das Areal gemäss den Zonenvorschriften der Kantonalen Nutzungszone (KNZ) entwickelt, was sicherstellen soll, dass Nachhaltigkeit und regionale Bedürfnisse im Mittelpunkt bleiben.

jms