Ursula Egli
nimmt Stellung zum Bericht der GPK.
Esther und Edwin Bürge-Sutter aus Bettwiesen wurden für den Film «Friedas Fall» mitsamt ihrer Pferdekutsche über 100 Jahre in die Vergangenheit versetzt. Im Gespräch mit den WN erzählen sie von ihren Erlebnissen am Set und der Bedeutung dieses Projekts für sie.
Bettwiesen Am Mittwoch, 9. Oktober, feierte der neue Schweizer Kinofilm «Friedas Fall» am Zurich Film Festival seine Weltpremiere. «Wir hatten kurzfristig Tickets für die Premiere letzten Mittwoch ergattert», erzählt Edwin. «Ein interessanter, aber auch trauriger Film», fasst er zusammen. Er sei gesellschaftskritisch, aber auf eine wahre Begebenheit gestützt, die sich vor über 100 Jahren in Bischofszell ereignet habe. «Friedas Fall» behandelt die Geschichte einer jungen Frau, die nach einer Vergewaltigung ungewollt schwanger wurde und in ihrer Verzweiflung das Kind tötete. Im Film wird ihr anschliessender Gerichtsprozess dargestellt. Besonders eindrücklich blieb den beiden eine Szene im Gedächtnis, in der Frieda aus ihrer Gefängniszelle geholt wird, um bei einer politischen Veranstaltung des Staatsanwalts zu bedienen. «Es war erschütternd, zu sehen, wie sie vor den Augen der Gäste gedemütigt wurde», sagt Edwin.
Doch wie kam es dazu, dass die beiden mit ihrer Kutsche Teil des Films wurden? Edwin erklärt: «Über den Fahrverein wurden wir Anfang des letzten Jahres angefragt, ob wir Lust und Zeit hätten, mitzumachen. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen.» Esther ergänzt: «Wir waren mit unserer Kutsche als Statisten dabei und hatten keine Sprechrolle. Aber nebst unseren Auftritten mit der Kutsche wurde ich am Set spontan angefragt, in einer weiteren Szene mitzuspielen.» Das Set entführte die beiden in eine ganz andere Welt: «Es fühlte sich an, als wären wir in eine andere Zeit versetzt worden.»
Für Edwin und Esther war es das erste Mal, dass sie in einem so grossen Filmprojekt mitgewirkt haben. «Es waren lange zwei Tage, aber es war überhaupt nicht anstrengend, sondern einfach hochinteressant», erzählt Edwin. Besonders faszinierte ihn die Logistik am Set: «So viele unterschiedliche Leute, die zusammenarbeiten mussten, und trotzdem hat alles funktioniert. Es waren zeitweise sogar bis zu 114 Statisten und zehn Kutschen am Set.»
Auch die Kostüme und Masken hinterliessen bei Esther einen bleibenden Eindruck: «Ich durfte mir für die Dreharbeiten die Haare nicht mehr färben. Man wurde bis ins Detail authentisch eingekleidet, sogar die Finger haben sie mir dreckig geschminkt, damit es zur Zeit passte.» Für Edwin gab es bei der Kostümprobe einen falschen Schnauzer: «Der war so störend und ist immer wieder abgefallen, deswegen liess ich mir bis zu den Dreharbeiten einfach einen eigenen wachsen», erzählt er lachend.
Nach den Dreharbeiten nun endlich das fertige Werk zu sehen, war für die zwei besonders aufregend. «Wir wussten gar nicht, dass wir gleich am Anfang des Films in Grossaufnahme zu sehen sein würden – das war ein kleiner Schock, aber auch eine grosse Ehre», erzählt Esther. Edwin ergänzt: «Am Set sah man immer nur einzelne Szenen, aber dann zu sehen, wie diese zu einem kompletten Film zusammengesetzt wurden, war faszinierend. Ein weiteres Highlight war es, dass man das Klippklapp der Hufe unserer Pferde immer wieder hörte.» Dafür habe man ihren Pferden beim Filmen extra ein Mikrofon hinter die Beine gehängt.
Für Edwin und Esther ist die Teilnahme an «Friedas Fall» eine schöne Ergänzung zu ihrer Leidenschaft für historische Kutschen. «Wir sind mit Pferden aufgewachsen», erzählt Edwin. Schon in jungen Jahren lernte er reiten und begann in den 1970er-Jahren, sich intensiv mit Kutschen zu beschäftigen. Esther wuchs auf einem Pferdehof auf, ihr Grossvater war Pferdehändler. Gemeinsam teilen sie die Leidenschaft für das Kutschenfahren. «Wir nehmen auch an Traditionsfahrturnieren teil. An so schönen Orten wie Venaria Reale in Italien zu fahren, ist immer wieder eine Ehre», schwärmt Esther. «Es ist schön, dass wir mit dem traditionellen Kutschenfahren dazu beitragen können, ein Stück Geschichte lebendig zu halten und Wissen zu bewahren», betont Edwin.
jms
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