Sarah Büchel
bebildert das Gemeindeblatt in Uzwil mit ihren Drohnenbildern.
Dass der Turm nun weg ist, dies ist hinlänglich bekannt. Doch damit ist die Geschichte noch nicht zu Ende erzählt, denn die Redaktion hat Post bekommen vom Thurgauer ETH-Studenten Raphael Beutler. Ihn lässt der Turm nicht los und deshalb hat er einen Nachfolgeentwurf entwickelt, den er den WN exklusiv präsentierte.
Sirnach Normalerweise arbeitet Raphael Beutler, dessen Eltern in Sirnach wohnen, an Architekturmodellen. Der 26-Jährige studiert im dritten Semester Architektur an der ETH Zürich und hat dafür seine Heimat Thurgau verlassen. Als er beim Besuch seiner Eltern in den WN vom Abriss des Jubla-Turms erfuhr, machte er sich an die Arbeit und entwickelte zusammen mit einem Studienkollegen eine neue Version des Sirnacher Turms.
Das hat sich Beutler überlegt
«Der Turm weckt bei mir persönlich viele schöne Erinnerungen und er liegt mir am Herzen», eröffnet Raphael Beutler das Gespräch. Der erste Entwurf konzentriert sich auf das Thema Zusammenarbeit.
«Unser Hauptziel mit diesem Vorschlag ist es, die Werte, die den alten Turm ausmachten, wieder aufzunehmen», erklärt Beutler weiter. Er erzählt, dass der Sirnacher Turm von der örtlichen Jubla errichtet und durch Spenden der Region finanziert wurde. «Die Idee des gemeinsamen Engagements für einen guten Zweck hat uns sehr gefallen. Deshalb ähnelt der neue Turm in vielen visuellen und baulichen Aspekten dem Alten allerdings mit nur wenigen Ergänzungen, die ihn noch interessanter machen», sagt der Architekturstudent. Die Idee von Beutlers Entwurf zielt jedoch nicht darauf ab, neue Meilensteine zu setzen, sondern vielmehr, Werte zu repräsentieren, die seiner Meinung nach in der heutigen Architektur oft vernachlässigt werden.
Veränderte Podeste im neuen Turm
Raphael Beutler fügt hinzu, dass es heutzutage immer häufiger vorkomme, dass solche Neubauprojekte dazu dienen, Architekten selbst in Szene zu setzen, anstatt die Geschichte des Ortes hervorzuheben.
«Unsere Absicht war es nicht, einen übermodernen und selbstverherrlichenden Turm im Flachland zu erschaffen, sondern uns von der Geschichte leiten zu lassen.» Die Geometrie von Beutlers Turm zeigt, dass die Höhe und die Winkelausrichtung der vier grossen Holzpfeiler identisch sind, wodurch keine neuen Betonfundamente benötigt werden, da die alten passen. «Die beiden Plattformen werden um 45 Grad gedreht, was bedeutet, dass aus jeder Plattform vier zackenförmige Auskragungen entstehen. Auch die statischen Verstrebungen werden übernommen, wobei die Zwischenräume mit Lochblechen gefüllt werden», sagt Beutler, der überzeugt ist, dass dies ein neues Erlebnis beim Besteigen des Turms schafft. Dies geschieht über eine Spindeltreppe, die auf dem ersten Entwurf einer Rutschbahn ähnelt. Dies liegt daran, dass es in erster Linie um die Form und noch nicht um die technischen Aspekte geht.
Zeitachse und Finanzierung
Hinsichtlich des Zeitplans für die Umsetzung des Konzepts weist Raphael Beutler darauf hin, dass es sich zunächst um eine Idee handle. «Für ein derartiges Gemeinschaftsprojekt müssen zuerst Abstimmungen mit der örtlichen Jungwacht Blauring erfolgen, ob sie wie damals den Turm bauen möchten und auch können. Danach kann das Projekt zur individuellen Finanzierung öffentlich gemacht werden», kommentiert er. Beutler hat sich auch schon Gedanken zur Finanzierung gemacht, die seiner Meinung nach kollektiv erfolgen sollte. «Wir stellen uns eine gemeinsame Finanzierung in Form einer lokalen Spenden- und Sponsorenorganisation vor. Auch hier greifen wir den gemeinschaftlichen Geist auf», betont der Student und fügt abschliessend an: «Schlussendlich ist unser erster Entwurf eine Antwort auf das, was man sich unserer Meinung nach in Sirnach wünscht. Unsere Entwicklung soll mal als Vorschlag angesehen werden.»
Dass meint die Gemeinde Sirnach
Der Sirnacher Gemeindepräsident Beat Schwarz freut sich über Beutlers Projekt und darüber, dass es bereits schon Ideen für einen neuen Turm gibt. «Das angedachte Konzept von Raphael Beutler erachte ich im Grundsatz als sehr treffend. Der Turm hat sich innert kürzester Zeit zum Wahrzeichen von Sirnach entwickelt und aus diesem Grund bin ich ebenfalls der Auffassung, dass ein mögliches Projekt die Geschichte wie auch die Grundstruktur des JUBLA-Turms widerspiegeln soll», lässt er schriftlich mitteilen. Eine konkrete Idee für den neuen Turm gibt es seitens Gemeinde allerdings noch nicht. Für Beat Schwarz ist es von entscheidender Bedeutung, dass für die Ideensammlung unterschiedliche Gruppierungen wie Vereine, das Gewerbe aber auch auch einzelne Personen abgeholt werden können. «Dabei scheint mir wichtig zu sein, dass wir einen Turm bauen, der auch als Aussichtsturm und Wahrzeichen von Sirnach gedacht ist», so Beat Schwarz weiter und ergänzt folglich: «Noch stehen wir am Anfang und auf die unterschiedlichsten Vorstellungen und Ideen bin ich schon jetzt äusserst gespannt. Es bleibt zusätzlich zu hoffen, dass nicht nur der Gemeinderat sondern eben auch die Sirnacher und Sirnacherinnen einen Ersatzbau befürworten. Ich höre leider nicht nur zustimmende Wortmeldungen.» Zum jetzigen Zeitpunkt geht der Sirnacher Gemeindepräsident davon aus, dass letztlich der Beschluss für den Ersatzbau an einer Gemeindeversammlung getroffen werden muss.
Von Jan Isler
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