Alfons Brühwiler
hat Anfang Jahr sein Amt als Gemeindepräsident angetreten.
Gemeindepräsident Christoph Zarth war begeistert von der Debatte an der letzten
Gemeindeversammlung: «Hier war die Lokalpolitik lebendig».
Die Gemeinde Bichelsee-Balterswil steht hinter dem Entscheid ihrer Feuerwehr, aktuell nicht mit jenen anderer Gemeinden fusionieren zu wollen. Gemeindepräsident Christoph Zarth gibt Einblick in die Entscheidungsfindung und erklärt, wie es für die Gemeinde nun weitergeht.
Bichelsee-Balterswil Die Gemeinde Bichelsee-Balterswil hat entschieden: Ein Beitritt zum Sicherheitsverband Hinterthurgau (SVHTG), der die Feuerwehren von Münchwilen, Sirnach, Wängi und Bichelsee-Balterswil unter einem Zweckverband zusammenführen sollte, ist für sie vorerst vom Tisch. Mit einem knappen Ergebnis von 62 Ja-Stimmen gegenüber 68 Nein-Stimmen sprachen sich die Anwohner an der Gemeindeversammlung am Mittwoch, 27. November, gegen die Fusion aus. Der Zweckverband wird also neu noch aus den Feuerwehren dreier Gemeinden bestehen.
Christoph Zarth, Gemeindepräsident von Bichelsee-Balterswil, äussert sich nach dem Entscheid differenziert. «Ich finde es schade, dass das Nein zustande kam. Das Projekt hat Zukunft, denn die Probleme, die Münchwilen, Sirnach und Wängi heute haben, werden auch uns früher oder später betreffen. Dennoch respektiere ich den Willen der Bevölkerung und der Feuerwehr, die klargemacht haben, dass sie diesen Schritt noch nicht gehen wollen.» Für den Gemeindepräsidenten stand von Anfang an fest: Die Gemeinde agiert in der Ange-legenheit so, wie die Feuerwehr-leute entscheiden: «Was die Feuerwehr empfiehlt, das unterstützen wir.» Dass sie sich letztlich doch gegen einen Beitritt ausgesprochen habe, sei laut Zarth auch ein Ausdruck der Befürchtungen, etwas zu verlieren.
Die Diskussionen an der Gemeindeversammlung waren für Zarth eine willkommene Abwechslung: «Ich fand es beeindruckend, wie viele Bürgerinnen und Bürger zur Gemeindeversammlung gekommen sind, um sich an der Diskussion zu beteiligen. Das zeigt, dass die Politik auf Gemeindeebene lebendig ist.» Zarth kann die Argumentationen beider Seiten verstehen: «Viele Feuerwehrleute hatten Angst, dass der Zusammenhalt leidet, dass die Übungen und Einsätze an einem anderen Ort stattfinden und dass die Identität ihrer Feuerwehr verwässert wird.» In seltenen Fällen wurde gar von einem Austritt gesprochen, sollte die Fusion angenommen werden. Ähnliche Aussagen bei Ablehnung habe es gemäss Zarth jedoch nicht gegeben: «Innerhalb der Feuerwehr blieb die Stimmung auch nach der Abstimmung positiv. Ich kenne niemanden, der so überlastet ist, dass er ohne die Teilnahme am Zweckverband jetzt zurücktreten würde. Die, die jetzt weitermachen, tun dies mit Überzeugung. Aber es ist klar, dass sie nun auch aktiv bei der Suche nach Nachwuchs helfen müssen.»
Für die Feuerwehr Bichelsee-Balterswil bleibt vorerst alles beim Alten: Der Unterhalt der Ausrüstung, die Organisation und der Personaleinsatz liegen weiterhin in lokaler Verantwortung. Auch die Zusammenarbeit mit benachbarten Feuerwehren wie Eschlikon soll fortgeführt werden. «Wir haben in den letzten Jahren hervorragend mit ihnen kooperiert und werden das weiterhin tun», betont Zarth. Die Ablehnung bedeutet aber auch, dass Bichelsee-Balterswil auf die Sy-nergien und die Entlastung des Kaders verzichten muss, die der Zweckverband gebracht hätte. «Ich bin zuversichtlich, dass unsere Feuerwehr aktuell gut aufgestellt ist und diese Herausforderungen meistert. Aber es wird weiterhin schwierig sein, genügend Freiwillige zu finden, welche die zusätzliche Verantwortung im Kommando übernehmen», so Zarth.
Die nächsten fünf Jahre ist ein Beitritt zum SVHTG ausgeschlossen. Dennoch könnte das Thema langfristig wieder aufkommen. «Die, die dagegen gestimmt haben, haben sich stark auf die aktuelle Situation fokussiert und weniger auf die Herausforderungen der Zukunft. Aber früher oder später werden die Probleme kommen», sagt Zarth und ergänzt: «Die Tagesverfügbarkeit der Einsatzkräfte wird auch bei uns schwieriger, weil viele Feuerwehrleute auswärts arbeiten.» Trotz allem ist der Gemeindepräsident dankbar für die Chance: «Wir konnten das Projekt SVHTG von Anfang an mitgestalten, und ich bin überzeugt, dass der Zweckverband eine zukunftsweisende Lösung ist. Vielleicht nicht für heute, aber möglicherweise für morgen.»
jms
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