Claudia Keel-Graf
erklärt, mit welchen Zutaten dasThurbobräu gebraut wird.
Alissa Silvers ist eine international anerkannte Künstlerin. Geboren und aufgewachsen in Münchwilen, nennt sie nun Sarasota, Florida, ihr Zuhause. Noch bis zum 22. September sind die Bilder der Künstlerin in der Villa Sutter zu sehen.
Münchwilen Alissa Silvers, Sie haben in Münchwilen Ihre Wurzeln, leben jetzt aber in Sarasota, Florida. Ist Ihnen der Umzug nach Florida schwergefallen?
Der Umzug ist mir nicht leichtgefallen, besonders meine Familie und Freunde in der Schweiz «zurückzulassen». Natürlich ist Florida mit seinen Palmen, dem Strand und der Sonne das ganze Jahr über ein Paradies. Der Winter dort ähnelt oft dem Frühling in der Schweiz. Dennoch vermisse ich die Berge, die frische Luft, die vier Jahreszeiten und vor allem das Leitungswasser. Die Pünktlichkeit meiner Freunde in der Schweiz fehlt mir auch. Aber ich sage immer: Ich habe das Beste aus beiden Welten – die Berge und das Meer. Beides ist mein Zuhause geworden.
Wie hat sich Ihre Kunst durch den Wechsel der Umgebung verändert?
Meine Karriere als Künstlerin hat in den USA erst so richtig begonnen. Was früher nur ein Hobby war, ist jetzt meine Leidenschaft und mein Beruf. Als ich auf meine Greencard wartete und nicht arbeiten durfte, habe ich mich intensiv ins Malen und Zeichnen gestürzt, um unter anderem das Heimweh zu verarbeiten. Ich liebe die Farben, die Architektur und die Natur in Florida. Es ist lebendig und abwechslungsreich, was mich sehr inspiriert.
Die Ausstellung in der Villa Sutter ist sicher ein besonderes Ereignis da Sie hier aufgewachsen sind. Wie fühlt es sich an, Ihre Werke an diesem Ort zu präsentieren?
Ich bin unglaublich dankbar für die Chance, meine Werke das erste Mal in der Schweiz meiner Familie und meinen Freunden präsentieren zu können. Vor der Ausstellung war ich sehr nervös, nicht nur, weil es meine erste Ausstellung in der Schweiz ist, sondern auch wegen der Frage, wie meine Kunst aufgenommen wird. Es fühlte sich an, als würde ich meine Seele offenbaren und jedem die Möglichkeit geben, sich ein Urteil darüber zu bilden. Fast alle Werke sind exklusiv für diese Ausstellung entstanden (ausser die Prints), was den Druck noch grösser machte.
Ihre Kunstwerke sind oft sehr lebendig und voller Energie. Welche Techniken und Materialien verwenden Sie am liebsten und warum?
Ich arbeite am liebsten mit Acrylfarben, weil sie schnell trocknen und ich gerne zügig arbeite. Ich bin nicht besonders geduldig mit langen Trocknungszeiten. Zudem liebe ich es, verschiedene Techniken zu mischen – von Spachteln bis zum Pinsel –, da ich mich nicht festlegen möchte. Es gibt einfach zu viele tolle Techniken und Farben.
Ihre Werke scheinen oft von einem starken Farbspiel und dynamischen Formen geprägt zu sein. Gibt es bestimmte Themen oder Botschaften, die Sie in Ihrer Kunst immer wieder aufgreifen?
Lebendige Farben und dynamische Formen sind definitiv ein Teil meines roten Fadens. Meine Werke sollen leicht, lebendig und inspirierend wirken. Wenn jemand meine Kunst betrachtet, möchte ich, dass er oder sie mit einem Gefühl von Leichtigkeit, Glück und Balance weggeht. Meine Bilder sollen die Betrachter in einen fröhlichen, sonnigen und lebendigen Moment versetzen. «Life is short – enjoy it now!»
Als erfolgreiche Künstlerin und Designerin, wie schaffen Sie es, eine Balance zwischen Ihrem künstlerischen Schaffen und dem Privatleben zu finden?
«Go with the flow!» Wenn ich nicht viele Projekte habe, geniesse ich die Zeit und gönne mir oft auch mal längere Pausen, mache Sport, gehe zum Strand oder verbringe Zeit mit Freunden. Aber wenn ich weiss, dass ich Deadlines habe oder ich mich überbucht habe, dann mache ich auch mal Nachtschichten oder arbeite lange Tage – das stört mich nicht.
Haben Sie schon Pläne oder Visionen für zukünftige Projekte oder Ausstellungen?
Ich arbeite derzeit an zwei Ausstellungen, die im September in Münchwilen und in Florida stattfinden. Ich habe so viele Träume, aber einer der grössten davon ist, bei der Art Basel in Miami ausstellen zu können. Langfristig möchte ich meinen Brand «Liss» weltweit aufbauen.
Was würden Sie jungen Künstlern raten, die noch am Anfang ihrer Karriere stehen?
Etwas, das ich mir immer wieder in Erinnerung rufe, ist: «Trust the process.» Es wird schon gut. Sei geduldig und vertraue deinem Weg, auch wenn es manchmal holprig wird. Vernetze dich mit anderen Künstlern und lerne aus jeder Erfahrung. Gib nicht auf.
Sie bemalen gerne Champagnerflaschen, das sieht man auf Ihrem Instagram-Kanal. Geniessen Sie auch mal selbst ein Gläschen?
Ja, die Champagnerflaschen! Ich liebe Champagner und viele meiner Freunde auch. Ich dachte, es ist langweilig, einfach nur gewöhnliche Flaschen zu verschenken. Also fing ich an, die Flaschen mit einem Marker zu bemalen, und wurde immer kreativer. Mein Ziel ist, immer die Flaschen so zu gestalten, wie ich sie selbst gerne geschenkt bekommen würde.
jms
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