Susanne Hartmann
informierte über die neusten
Entwicklungen im Projekt Wil West.
Ein Waschbär klettert auf Zweigen herum
Im süddeutschen Raum kommen Waschbären immer häufiger vor und halten die dortige Bevölkerung auf Trab. Was bedeutet das für unsere Region? Der Tuttwiler Jäger Martin Ebner ordnet ein.
Kanton/HinterthurgauMartin Ebner, können Sie uns etwas über Ihre Erfahrungen mit Waschbären im Hinterthurgau berichten?
Waschbären gehören nicht zu den häufigsten Gästen in unseren Gefilden, zumindest nicht nach meiner Erfahrung. Weder ich noch meine Jagdkollegen haben persönlich welche gesichtet. Aber das heisst nicht, dass sie nicht hier sind. Sie sind nachtaktiv, somit sind Begegnungen mit ihnen äusserst selten.
Haben Sie jemals Beweise für ihre Anwesenheit im Hinterthurgau gefunden?
Nein, bisher nicht. Wir haben zwar Wildkameras in unserem Jagdrevier, aber auch darauf haben wir keine Waschbären gesichtet. Wir sehen eher Menschen, Rotwild, Wildschweine, Rehe, Füchse, Dachse, Iltisse und so weiter.
Haben Sie von anderen Jagdkollegen gehört, dass sie Waschbären bei uns gesichtet haben?
Nein, von niemandem. Es gab eine interessante Anekdote von einem verstorbenen Jagdkollegen aus Aadorf. Er meinte, in den 1980er-Jahren sei dort ein Waschbär überfahren worden. Er liess ihn ausstopfen.
Die eidgenössische Jagdstatistik zeigt, dass die Zahl der erlegten Waschbären in der Schweiz steigt. Was denken Sie darüber?
Nun, das ist typisch für neue Arten, die in ein Gebiet einwandern, sei es durch menschliche Einflüsse oder auf natürliche Weise. Zuerst steigt der Bestand nur langsam, aber wenn sich die Art etabliert hat und das Habitat stimmt, steigt die Population exponentiell an. Das ist ein natürlicher Prozess.
Droht dem Hinterthurgau bald auch eine schlagartige Verbreitung wie in Süddeutschland?
Davon gehe ich nicht aus.
Wie sieht es mit den potenziellen Schäden aus, die Waschbären verursachen könnten?
Bei der noch geringen Anzahl von Waschbären hier gehe ich davon aus, dass die Schäden an Kleinsäugern, Vögeln, das Plündern von Obstbäumen und die Verschmutzung von Dachböden vernachlässigbar sind. Aber wenn ihre Population wie in Deutschland zunimmt, könnten ähnliche Schäden auftreten. Es ist wichtig, die Situation im Auge zu behalten und gegebenenfalls angemessen zu reagieren.
Das sagt der Kanton Thurgau
Roman Kistler leitet das Thurgauer Amt für Jagd- und Fischereiverwaltung in Frauenfeld. Auch dort sind Waschbären zurzeit ein Thema. «Zu Vorkommen von einzelnen Waschbären gab es schon in den 1980er- und 1990er-Jahren im Kanton Thurgau Hinweise», sagt er auf Anfrage und ergänzt: «In den letzten 15 Jahren gab es immer wieder einzelne geschossene oder überfahrene Waschbären. Ebenso haben die Beobachtungen, die mit Fotofallen dokumentiert wurden, in den letzten Jahren zugenommen.» Wie hoch der Waschbärbestand im Kanton Thurgau genau ist, ist Roman Kistler nicht bekannt. «Man muss davon ausgehen, dass dieser tendenziell zunehmen wird. Wie stark die Konkurrenz von Waschbären zu einheimischen Tieren ist und welche Konflikte auftreten werden, kann momentan nicht abgeschätzt werden.»
Von Jan Isler
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