Michael Sarbach
ist neuer Botschafter der Stadt Wil.
Die ehemalige Präsidentin des TSV Sirnach und Umgebung, Elsbeth Tromp, mit Hündin Lotte und Vorstandsmitglied Peter Büchi sind sicher: «Bei uns gehen Tierschutzspenden nicht an Promis». Stattdessen helfen sie damit herrenlosen und verletzen Tieren.
Die Zertifizierungsstelle für Non-Profit-Organisationen (Zewo) rät aktuell von Spenden an den Schweizer Tierschutz (STS) ab. «Wir an der Basis der Tierschutzarbeit machen weiter, unabhängig davon, was beim STS passiert», betont Elsbeth Tromp, ehemalige Präsidentin des Tierschutzvereins TSV Sirnach und Umgebung.
Adorf Die Vorwürfe gegen den STS sind gravierend: finanzielle Unregelmässigkeiten, mangelnde Transparenz und Missmanagement (siehe Infobox rechts). Diese öffentliche Kritik hat zu einem deutlichen Rückgang der Spendeneinnahmen geführt. «Beim TSV Sirnach und Umgebung wird jedoch jeder Franken für die Tiere verwendet, nicht für die Vorstandsmitglieder», so Tromp. «Es ist eine Schande, was einige Verantwortliche beim STS getan haben. Das hat viele dazu bewegt, ihre Mitgliedschaften zu kündigen und die Spenden zurückzuhalten.» Sie fügt hinzu: «Die Menschen werfen uns in den gleichen Topf, dabei sind wir es, die sich für das Tierwohl wirklich die Hände schmutzig machen.»
Der TSV Sirnach und Umgebung ist zwar Mitglied des STS, agiert aber als eigenständiger Verein, wie Vorstandsmitglied Peter Büchi erklärt: «Wir erhalten vom STS eine kleine finanzielle Unterstützung. Einen Teil davon geben wir direkt weiter an Igelstationen. Vom Rest wird die Amphibienrettung und die Kastration von Bauernhofkatzen mitfinanziert.» Mit der Unterstützung des STS seien jedoch bei Weitem nicht alle Kosten des Vereins gedeckt.
«Wir kämpfen um jeden Franken», betont Tromp. «Spendengelder und Mitgliederbeiträge nutzen wir unter anderem für medizinische Abklärungen und für die Kosten, die durch die Unterbringung in Auffangstationen bis zur Weitervermittlung anfallen. Findelkatzen bleiben immer mindestens zwei Monate bei uns, bevor wir sie platzieren dürfen.» Allein die jährlichen Tierarztkosten belaufen sich auf etwa 15’000 Franken. Die Unterbringung einer Katze im Tierheim kostet dank Spezialkonditionen nur rund fünf Franken pro Tag. Besonders im Frühling und Herbst gibt es viele herrenlose Jungkatzen. Streunende Hunde gebe es in der Schweiz eigentlich keine. «Hunde sind mit rund 40 Franken pro Tag um ein Vielfaches teurer und schwieriger zu platzieren», weiss Tromp.
Hunde gelangen meist nur dann zum Tierschutz, wenn die Besitzer sie offiziell abgeben oder bei Todesfällen. «Der Tierschutzverein ist gesetzlich nicht verpflichtet, ein Tier aufzunehmen. Aber wenn die Polizei anruft und sagt, dass ein Hund sonst in der Wohnung zum Verhungern zurückgelassen werde, können wir natürlich nicht Nein sagen», schildert Tromp verärgert. Ein solcher Fall ereignete sich kurz nach Weihnachten, als der TSV Sirnach und Umgebung zwei kleine Hunde nach dem Tod des Besitzers übernahm. Eine Entscheidung mit finanziellen Folgen: «Wir mussten fünf Monate warten, bis das Konkursamt mögliche Erben ausschliessen konnte. In dieser Zeit entstanden uns einige tausend Franken an Tierarzt- und Pensionskosten. Weder die Gemeinde noch der Kanton waren bereit, sich zu beteiligen, und wir blieben auf den Kosten sitzen. Man hat uns sogar gefragt, warum wir die Hunde nicht längst eingeschläfert hätten», sagt Tromp traurig.
Neben Geldern fehle es dem TSV Sirnach und Umgebung aktuell vor allem auch an Vorstandsmitgliedern: «Wir brauchen keine Beisitzer, sondern zuverlässige Helfer, die bereit sind, die Buchhaltung, die Administration oder das Kassieramt zu übernehmen», so Büchi. Die Arbeit sei ehrenamtlich, lasse sich aber gut mit einer Vollzeitstelle vereinbaren. Jetzt sei es wichtig, dass der gesamte Tierschutz wieder einen guten Namen habe und dass Menschen wissen, wo ihre Spenden hingehen. «Bei uns sieht man, wohin jeder Rappen fliesst», betont Büchi. Aber auch der Arbeit der Reformgruppe beim STS kann er viel Positives abgewinnen: «Da wird jetzt richtig aufgeräumt.»
jms
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