Claudia Veit
hat in ihrem Monster-Wettbewerb eine Gewinnerin erkoren.
In seiner Jugend streifte er in der Freizeit durch die Wälder rund um Bichelsee. Später erforschte Daniel Hänni als Anthropologe die Population der Schimpansen im Urwald Ugandas. Aus dieser Forschung ging ein viel beachtetes Schutzprogramm hervor.
Bichelsee-BalterswilBeschaulich steht das Elternhaus von Daniel Hänni am Lützelrain im nordwestlichen Teil von Bichelsee. Unweit des Hauses befindet sich das Quellgebiet der Lützelmurg. Ein Ort, der dazu einlädt, die Natur zu erkunden. Dem Ruf der Natur folgte Hänni schon früh. Als angesehener Naturschützer und Schimpansenforscher initiierte er verschiedene Projekte zur Erhaltung der Lebensräume von Schimpansen.
Daniel Hänni, wann kamen Sie zum ersten Mal mit Schimpansen in Berührung?
In freier Wildbahn bin ich Schimpansen erstmals 2007 begegnet. Die Tiere haben mich schon immer fasziniert. Ich kann mich erinnern, dass ich als Achtjähriger die lateinischen Namen von 80 verschiedenen Affenarten fein säuberlich auf mein Etui gekritzelt hatte. Die Schimpansenforscherin Jane Goodall war immer mein Vorbild. 2004 eröffnete ich ihr Büro in der Schweiz.
Sie wurden als Nachwuchstalent in der Leichtathletik gehandelt. Vor Ihrem Studium waren Sie in der Immobilienbranche tätig. Was gab den Ausschlag für den beruflichen Richtungswechsel?
Aufgrund einer Umstrukturierung bei meinem früheren Arbeitgeber habe ich mich auf meine Begeisterung für Affen zurückbesonnen und die beruflichen Weichen so gestellt, dass ich meine Leidenschaft zum Beruf machen kann.
Primaten sind uns Menschen in vielem sehr ähnlich. Was denken Sie, worin unterscheidet sich ihr Verhalten am meisten von dem unsrigen?
Eigentlich unterscheidet sich unser Verhalten nicht besonders stark. Die Grundmuster sind sehr ähnlich. Wir haben dieselben Vorfahren und irgendwann einfach eine andere Abzweigung genommen.
Was konnten Sie persönlich von den Tieren lernen?
Meine Frau und ich haben von Schimpansen viel für die Erziehung unserer Kinder gelernt. Das mag vielleicht erstaunen, hat sich aber in der Praxis sehr bewährt.
Was meinen Sie damit konkret?
Der enge Bezug und die Nähe von Mutter und Kind stärkt das Selbstbewusstsein. Eine Versöhnung nach einem Streit sollte am selben Tag stattfinden.
Man hört immer wieder, dass der Lebensraum von Berggorillas sehr bedroht sei. Wie steht es um die Population der Tiere?
In den 70er-Jahren war die Berggorillapopulation auf rund 350 Tiere gesunken. Eine alarmierende Zahl. 2016 waren es, nicht zuletzt dank des Tourismus, 1063 Tiere. Aktuell läuft gerade eine weitere Zählung.
Die Interessen von Mensch und Natur driften oft weit auseinander. Dies trifft insbesondere auf Entwicklungsländer zu, wo der Kampf ums Überleben den Alltag vieler Menschen bestimmt. Wie stehen vor diesem Hintergrund die Chancen für eine gesicherte Zukunft der Tierwelt?
Zumindest in Uganda haben viele Menschen begriffen, dass sie Vorteile aus dem Schutz der Tiere ziehen. Und gerade da spielt der Tourismus eine entscheidende Rolle.
Wie haben Sie es geschafft, die einheimische Bevölkerung von der Wichtigkeit des Naturschutzes zu überzeugen?
Die touristische Erschliessung hat viele Arbeitsplätze geschaffen und spült Devisen ins Land. Das gibt der Bevölkerung eine Zukunfts-perspektive. Die Vermittlung von Naturschutzthemen ist genauso Teil unserer Projekte wie die Vergabe von Mikrokrediten für Frauengruppen.
Sie organisieren Schimpansen- und Gorillatrackings sowie Wildsafaris in verschiedenen afrikanischen Ländern. Wie geht Abenteuertourismus mit Naturschutz zusammen?
Wer mit der Materie nicht vertraut ist, mag darin einen Widerspruch sehen. Tatsächlich ist es aber so, dass nicht nur die Bevölkerung, sondern auch die Natur vom Tourismus profitiert. Einerseits dadurch, dass die Einheimischen für die Schätze der Natur und deren Bewahrung sensibilisiert werden. Andererseits führt regulierter Tourismus dazu, dass Wilderer diese Gebiete meiden. Aus Feldstudien wissen wir, dass die Schimpansen durch den Besuch von Touristen keinen erhöhten Stresslevel aufweisen.
Sie haben einen grossen Teil Ihres Lebens in Uganda, dem Geburtsland Ihrer Frau, verbracht. Noch heute sind Sie beruflich und privat viel in Afrika unterwegs. Was hat Ihnen am meisten dabei geholfen, den Zugang zur fremden Kultur zu finden?
Die Kombination von Fairness, Respekt und klarer Abgrenzung hat mir viele Türen geöffnet. Ich habe versucht, Menschen zu unterstützen, sie ernst zu nehmen und trotzdem eine gewisse Distanz bei Mitarbeitern zu wahren. Natürlich habe auch ich gewisse Anfängerfehler gemacht.
Sind Bananen wirklich die Lieblingsspeise von Schimpansen?
Über diese Frage muss ich schmunzeln. Bananen stammen aus Südamerika, Schimpansen dagegen aus Afrika. Bananen stehen im Urwald also nicht auf der Speisekarte von Schimpansen.
Von Wiesy Imhof
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