Juliana Hassler
half Kindern, ihre eigenen Schoko-Osterhasen
herzustellen.
Als Melanie Bösch die Spendenaktion für ihren dreijährigen Sohn Ivar startete, hätte sie nie mit einer solchen Welle der Solidarität gerechnet. Binnen weniger Tage kam der benötigte Betrag zusammen, um ein rollstuhlgerechtes Auto für ihren dreijährigen Jungen zu finanzieren.
Bazenheid «Mit dieser grossen Solidarität und Hilfsbereitschaft habe ich nie im Leben gerechnet», erzählt Melanie Bösch, den Tränen nahe. Die dreifache Mutter startete am Freitag eine Spendenaktion auf der Plattform «gofundme», um ihrem dreijährigen Sohn Ivar mehr Mobilität zu ermöglichen. «Ivar und sein Zwillingsbruder Odin kamen 14 Wochen zu früh zur Welt», erinnert sich Melanie Bösch. «Darauf erlitt Ivar eine Hirnblutung und musste am Gehirn operiert werden. Aufgrund der Blutung wird er seine Beine nie bewegen können.» Nach einigen Wochen zu Hause, so Bösch, konnte ihr Sohn plötzlich nicht mehr atmen und erlitt einen Herzstillstand: «Die Ärzte mussten ihn drei Mal wiederbeleben. Daraufhin setzte man ihm ein Tracheostoma ein, das es Ivar ermöglicht, selbst zu atmen, und dazu eine Magensonde.»
Mit dem Geld der Spendenaktion will sich die Familie Bösch ein grösseres Auto anschaffen. «Bei unserer alten Klapperkiste gehen ständig Teile kaputt. Kaum ist eines repariert, folgt das nächste.» So sei die 38-Jährige bereits zweimal um ein Haar auf der Autobahn liegen geblieben: «Mit drei Kindern im Auto ist das ein sehr beängstigendes Gefühl.» Erschwerend komme hinzu, weiss Bösch, dass Ivar mit seiner Zerebralparese, die er infolge der Hirnblutung erlitten habe, nicht stabil sitzen könne. «Weil er nicht lange allein aufrecht sitzen kann, besteht im Falle eines Unfalls ein erhöhtes Verletzungsrisiko.» Mit dem Geld aus der Spendenaktion möchte sich die Familie einen VW-T6-Multivan kaufen, um das Reisen mit Ivar sicherer und praktischer zu machen. «Uns reicht eine gut Instand gehaltene Occassion», sagt Bösch. «Im Idealfall haben wir dann den T6, bis die Kids aus dem Haus sind.»
Um transparent bei der Spendenaktion zu sein, klärte Melanie Bösch erst die notwendigen Investitionen ab. «Der T6 benötigt zwei Umbauten, die den Transport mit Ivar erleichtern.» Der erste Schritt sei der Einbau eines speziellen Drehstuhls, der den Transfer aus Ivars Rollstuhl erleichtere und ihn bei der Fahrt sicher im Sitz halte. «Später», erzählt Bösch, «können dann ein fixer Platz für seinen Rollstuhl und eine Rampe eingebaut werden.» Gerade mit dem T6-Mulitvan sei dieser Umbau um einiges einfacher, hat sich Bösch erklären lassen, da das Modell bereits Schienen habe, auf denen alles aufgebaut werden könne.
«Ivar ist ein aufgestellter und kämpferischer Junge», sagt Melanie Bösch und lächelt ihren Sohn an. Der Alltag sei nicht einfach, man gewöhne sich jedoch an alles. «Er benötigt rund um die Uhr Betreuung. Er kann nicht wie seine Brüder mal eben ein Spielzeug aus einem anderen Zimmer holen.» Auch das Essen sei eine Herausforderung: «Er kann Cremen, Saucen oder Brei essen, den Rest erhält er jedoch in Form von Spezialnahrung über seine Magensonde.» Aufgrund seiner Einschränkungen, sagt Melanie Bösch, habe Ivar wöchentliche Termine im Kinderspital und auch einige Therapien zu Hause. «Das neue Auto würde alles erheblich erleichtern.»
«Ich brauchte einiges an Zuspruch», verrät Melanie Bösch, «bis ich der Spendenaktion zustimmte.» Der jungen Mutter redeten unter anderem die Mitarbeiter der Stiftung Joël Kinderspitex gut zu. «Da gab es Rebecca MBoya aus Bronschhofen. Sie hatte bereits eine Spendenaktion für ihre Tochter, die an einer sehr seltenen Krankheit leidet, ins Leben gerufen und mich ermutigt. Rebecca sagte mir, dass ja alles auf freiwilliger Basis geschehe.» Und die Menschen spendeten freiwillig. So betrug der gesammelte Betrag auf der «gofundme»-Plattform bereits übers Wochenende rund 25’000 Franken. Hinzu kommen würden noch die Spenden über Twint. «Diese sind noch nicht verifiziert. Sobald alles abgewickelt ist und ich die Namen der Spender kenne, werde ich diese auf der Plattform nachtragen», erklärt Melanie Bösch. «Ich bin etwas überfordert mit der Situation», gibt die dreifache Mutter zu. Das gesetzte Spendenziel von 55’000 Franken wurde bereits am Dienstag erreicht. «Ich bin so unendlich dankbar und hätte nie damit gerechnet, dass das alles so rasant geht. Mein Dank gilt allen, die uns geholfen haben, und auch der Stiftung Joël Kinderspitex.» Bis zum Redaktionsschluss konnten über 82’000 Franken gesammelt werden. «Ich bin überwältigt von der Solidarität. Gleichzeitig hoffe ich, dass auch andere Familien in ähnlichen Situationen die Unterstützung bekommen, die sie brauchen», so Melanie Bösch.
Von Dominique Thomi
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