Daniel Gerber
bleibt dem Stadtparlament eine weitere Legislatur erhalten.
Ein harter Start in den Morgen: Rina F.* erhielt kürzlich eine Parkbusse über 40 Franken, weil sie kein Ticket auf dem eigentlich 30 Minuten kostenlosen Parkplatz löste. Wie sinnvoll ist es, Eltern in der morgendlichen Hektik wegen kurzer Parkzeit zu belangen?
Flawil/Oberuzwil «Ich wurde dafür bestraft, dass ich in Eile war, obwohl der Parkplatz für 30 Minuten gratis ist», ärgert sich Rina F.* über die kürzlich erhaltene Parkbusse von 40 Franken. Seit dem 1. Oktober bringt die Mutter aus Oberuzwil ihre vierjährige Tochter in die Kita Karussell in Flawil. «Ich arbeite neuerdings in Flawil, weshalb meine Tochter nun ins Karussell geht», erzählt die 43-Jährige. Wie konnte es zur Busse kommen, wenn der Parkplatz doch eine halbe Stunde gratis ist? «An diesem Morgen waren wir spät dran, da meine Tochter erkältet war und schlecht geschlafen hatte. Zusätzlich liegen auf dem Weg von unserem Zuhause nach Flawil aktuell gleich zwei Baustellen, die mich mehr Zeit kosteten. Um die verlorenen Minuten wieder aufzuholen und meine Kleine noch rechtzeitig zum Frühstück abzugeben, lief ich rasch mit ihr in die Kita, ohne ein Parkticket zu lösen.» Als die gestresste Mutter zwei Minuten später wieder bei ihrem Auto war, wartete schon ein Beamter auf sie: «Ich sah, wie er mein Auto fotografierte. Als ich ihn darauf ansprach, behandelte er mich schon fast wie eine Kriminelle und reichte mir unfreundlich die Busse.» So wie Rina F. erging es an diesem Tag auch weiteren Eltern: «Am Abend sprach ich mit einem Vater, der mir erzählte, dass seine Frau morgens auch eine Busse erhalten hatte.» Dass es ein Parkticket benötigt, war Rina F. klar: «Ich halte mich sonst an die Regeln und habe die Busse auch ohne Weiteres bezahlt. Was mich aber an der Situation störte, war, dass der Beamte mit der Busse bereits auf mich wartete und deshalb auch sah, dass ich nur kurz meine Tochter in die Kita brachte.» Pascal Häderli, Kommunikationsbeauftragter der Gemeinde Flawil, weiss, wer auf dem Parkplatz die Bussen ausstellt: «Für die Kontrolle der Parkzeit ist der Sicherheitsverbund Region Gossau im Auftrag der Gemeinde zuständig. Dieser entscheidet autonom über Kontrollen.»
Es sei für sie unverständlich, so die 43-Jährige, dass Beamte morgens auf die Eltern warten, um ihnen eine Busse zu erteilen. «Manche Eltern haben noch Babys oder mehrere Kinder und es ist umständlich. Für die Kleinen ist es gefährlich, wenn man mit ihnen über den ganzen Parkplatz laufen muss, um ein Ticket zu ziehen für einen Parkplatz, der 30 Minuten gratis ist.» – «Der Lindensaalparkplatz ist ein öffentlicher Parkplatz der Gemeinde Flawil, der grundsätzlich allen Menschen zugänglich ist. Es gilt eine Gratisparkzeit von 30 Minuten. Dafür muss entweder der Parkautomat bedient oder die Parkzeit über die Apps Parkingpay oder Twint gelöst werden. Auch wenn die Parkzeit nur wenige Minuten dauert, muss die Parkuhr bedient respektive die Gratisparkzeit gelöst werden. Dies dient der Nachvollziehbarkeit der Parkzeit», so Häderli
Hinzu komme noch die immense Verschwendung von Ressourcen, so Rina F.: «Meine Tochter geht fünf Tage die Woche in die Kita, da mein Mann und ich 100 Prozent arbeiten. Jeden Morgen und jeden Abend müssen wir folglich ein Ticket ziehen. Das macht im Monat durchschnittlich 44 Tickets. Das sind volle drei A4-Seiten Papier und Tinte, die da verschwendet werden.» Der Gemeinde Flawil sei bewusst, so Pascal Häderli, dass beim Lösen am Automaten jedes Mal ein Papierticket ausgestellt wird: «Es ist derzeit leider nicht möglich, dies zu ändern. Alternativ kann mit den Apps ein digitales Ticket ohne Papier gelöst werden. Bei neuen Automaten wurde bereits darauf geachtet, dass der Auswurf des Tickets freiwillig ist. Bei einer Ablösung des aktuellen Parkautomaten auf dem Lindensaal wird ebenfalls eine solche Lösung angestrebt.»
Eine geeignete Lösung sieht Rina F. beispielsweise in einer speziell gekennzeichneten Parkzone für Eltern gleich vor der Kita: «Es handelt sich morgens und abends um ein kurzes Zeitfenster, in dem die Eltern ihre Kinder bringen oder holen. Ein bisschen mehr Kulanz seitens der Polizei ist wünschenswert. Ich finde die Gesamtsituation sehr schade und durch sie werden Steuergelder verschwendet.» ⋌
⋌*Name der Redaktion bekannt
Von Dominique Thomi
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redaktion@wiler-nachrichten.ch.
Die WN haben bei Maya Niedermann-Bachmann, Geschäftsleiterin der Kita Karussell, nachgefragt: «Für die Eltern steht der Lindenhofparkplatz zur Verfügung. Uns ist bekannt, dass es vermehrt Kontrollen explizit während unserer Bring- und Abholzeiten der Kinder gibt, weshalb wir die Eltern darauf sensibilisieren, auch für diese kurze Zeit ein Parkticket zu ziehen. Leider sind Gespräche mit den Kontrollpersonen und Verantwortlichen nicht erfolgreich gewesen.»
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