Sarah Büchel
bebildert das Gemeindeblatt in Uzwil mit ihren Drohnenbildern.
Vergangenen Donnerstag kam es auf der Umfahrungsstrasse H16 bereits wieder zu einer Frontalkollision. Dieses Mal forderte der Unfall jedoch keine Toten wie bei demjenigen, vor rund zwei Wochen. Feuerwehrkommandant Christian Egli war am 14. August vor Ort und koordinierte den Rettungseinsatz mit.
Bazenheid Kaum ist der Schock des Unfalls mit drei Todesopfern auf der H16 beim Wihaldentunnel einigermassen verdaut, knallte es vergangenen Donnerstag erneut. Im Artikel vergangene Woche («Es ist grässlich, die Bilder zu sehen») nahm die WN mögliche Massnahmen wie eine Mittelleitplanke unter die Lupe. Kommandant Christian Egli von der Feuerwehr Kirchberg und Lütisburg sieht den Handlungsbedarf jedoch nicht beim Bundesamt für Strassen (Astra). «Die Astra hat vor kurzem eine Videokamera, die Unfälle detektiert, angeschafft», weiss Egli und zeigt auf den Eingang des Wihaldentunnels. «Wenn die Kameras Unstimmigkeiten registrieren, erscheint direkt ein Bild auf den Monitoren der kantonalen Notrufzentrale», sagt er. Nach Egli mache die Astra mit dieser Massnahme bereits alles in seiner Macht Stehende. «Ich bin kein Verkehrstechniker und überlasse die Entscheidungen für entsprechende Massnahmen den Profis», stellt Egli klar. Mit einer Mittelleitplanke, wie sie beispielsweise auf der A4 zwischen Winterthur und Schaffhausen vorhanden ist, sieht Egli für die Rettung erhebliche Hindernisse, wenn es dann doch zu einem Unfall kommt: «Wenn die Umfahrungsstrasse geleert werden muss, müssen Fahrzeuge gewendet werden. Wir wissen aus Erfahrung, dass die Fahrzeuglenker ihre Autos nur schlecht rückwärtsfahren können. Mit einer Mittelleitplanke ist ein Wenden im Tunnel nicht mehr möglich.»
«Der Rettungseinsatz am 14. August umfasste circa 50 bis 60 Einsatzkräfte», erinnert sich der Feuerwehrkommandant an jenen Mittwochmorgen. Die Kantonspolizei St.Gallen sei mit einem Grossaufgebot als Erstes vor Ort gewesen und habe somit die Gesamtleitung des Einsatzes übernommen, weiss Egli und rückt seine Jacke zurecht. «Wir kümmerten uns um den Brandschutz, um die Umleitung und sorgten dafür, dass die Medien von der Unfallstelle ferngehalten wurden», sagt er. «Auf der Unfallstelle geht es darum, dort zu helfen, wo man helfen kann», weiss der Kommandant. Die Problematik bei einem Unfall in einem Tunnel mit Brandereignis ist enorm. Um einen solchen Einsatz rasch und taktisch zu koordinieren, sprechen die Einsatzleiter sich alle 20 bis 30 Minuten bei einem Abspracherapport ab. «Alle Einsatzleiter sprechen von der gleichen Materie. Das lässt uns rasch handeln und so dauert ein Rapport, der von circa sechs Personen geführt wird, nur wenige Minuten.»
Nach dem Unfall ist das Tempo von 80 auf 60 km/h reduziert worden. «Ich bin da am Nachmittag extra nochmals durchgefahren. Es ist auf jeden Fall ein anderes Fahren», gibt Egli zu bedenken. Das Hauptproblem sehe er jedoch nicht in der Geschwindigkeit, sondern in der Unaufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer. «Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass man das heute in praktisch jedem Auto verbaute Bluetooth nicht benutzt.» Auch das Schreiben von Nachrichten habe beim Fahren nichts verloren, sagt er. «Der Mensch vergisst schnell, sehr schnell», so der Einsatzleiter. Dies führe leider dazu, dass die Umfahrungsstrasse viel zu häufig unachtsam befahren werde. Der Feuerwehrkommandant betont: «Ich bin schon sehr viele Jahre Kommandant und noch länger in der Feuerwehr. Solche Unfälle wie auf genau diesem Streckenabschnitt kommen verhältnismässig wenig vor, wenn man sich das Verhalten der Autofahrer anschaut.»
Wie geht man damit um, wenn man ausrücken muss und nicht jedem geholfen werden kann? Nach jedem Einsatz rufe Egli seine Truppe zusammen: «Es werden alle Fakten auf den Tisch gebracht und es steht dem Team auch die Möglichkeit auf Hilfe zur Verfügung.» Solche Einsätze würden das Team zusammenschweissen, sagt Egli.
Von Dominique Thomi
▶ Handy: Beim Telefonieren erhöht sich die Unfallgefahr um das Zwei- bis Fünffache und die Reaktionszeit verlangsamt sich um bis zu 50 Prozent. Gefährlicher als Telefonieren ist das Tippen von Kurznachrichten. Deshalb gilt vor der Abfahrt: das Handy in den Fahrzeug- oder Stummmodus stellen oder es gleich ausser Reichweite deponieren. Wenn man dann doch mit dem Handy am Ohr von der Polizeit entdeckt wird, so droht eine Ordnungsbusse von 100 Franken und möglicherweise eine Leistungskürzung in der Unfallversicherung. Das Telefonieren mit einer Freisprecheinrichtung ist zwar nicht verboten, kann aber, je nach Situation, rechtliche Sanktionen nach sich ziehen. Dies geschieht dann, wenn die Aufmerksamkeit nicht mehr dem Verkehrsgeschehen gewidmet wird und dadurch ein Unfall oder eine Verletzung der Verkehrsregeln erfolgt.
▶ Zweitwohnsitz Auto: Rasch den Sitz der Krawatte prüfen, die Brille putzen oder den Lippenstift nachziehen, all das kann äusserst gefährliche Situationen erzeugen und lenkt ab.
▶ Essen und trinken: Auch das Konsumieren von Lebensmitteln kann die Aufmerksamkeit der Fahrzeuglenkenden stark beeinträchtigen.
▶ Baby und Hund: Bei einem bellenden Hund oder einem weinenden Baby auf dem Rücksitz schweift der Blick rasch in den Rückspiegel. Die Augen gehören aber auf die Strasse vor sich.
▶ Emotionen: Wer bei der Fahrt seinen Gedanken nachhängt, ist trotz Blick auf die Strasse unaufmerksam.
▶ Manuelle Nebentätigkeit:Wenn man während der Autofahrt nach Gegenständen sucht, tastet oder greift, ist man abgelenkt und richtet seinen Blick nicht stetig auf die Fahrbahn. Dies verringert die Reaktionszeit. Im Fahrzeug sollte stets Ordnung herrschen. Spielzeug, Trinkflaschen oder andere Gegenstände sollten so verstaut werden, dass sie im Auto fixiert sind.
▶ Navigationssysteme: Die Routeneingabe auf einem Handy oder einem Navigationssystem wäh-rend der Fahrt erhöht die Unfallgefahr.
▶ Laut lenkt ab:Lautes Musik-, Podcast- oder Hörbuchhören und lautstarke Diskussionen mit Mitfahrenden sind nicht zu unterschätzen. Auch sie lenken häufig vom Strassenverkehr ab.
▶ Kantonspolizei St.Gallen
▶ Feuerwehr Kirchberg-Lütisburg
▶ Feuerwehr Wil: Strassenrettung und Herausschneiden der Personen aus den Unfallwagen
▶ Staatsanwaltschaft
▶ Forensik
▶ Rechtsmedizinisches Institut SG
▶ Strassenkreisinspektorat (SKI)
▶ Abwasserentsorgungsdienst Bazenheid (ARA): Abpumpen des ausgelaufenen Diesels in ein Katastrophenbecken
▶ Rega
▶ Notärzteteam von 144
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