Ruben Schuler
freut sich, dass seine Motion zur Grundsteuer Anklang fand.
DER BZWU-Rektor Marco Frauchiger zeigte auf, wie die Generation Z tickt und was das für die Zukunft bedeuten wird.
Zahlreiche junge Menschen haben vor den Sommerferien gespannt auf das Ergebnis ihrer Lehrabschlussnoten gewartet. Die Besten aus acht Kategorien durften kürzlich an der Herbsttagung von Wirtschaft Region Wil einen Obulus in Empfang nehmen. Der Toplehrling schloss mit der Note 5,8 ab.
Tufertschwil/Region Alljährlich ehrt die Vereinigung Wirtschaft Region Wil an ihrer Herbsttagung die besten Lehrlinge. So auch am vergangenen Mittwochabend im Saal des «Rössli» in Tufertschwil. Nebst den Auszeichnungen setzte die Vereinigung den Schwerpunkt des Abends mit zwei Referaten auf die Generation Z, deren Ruf nicht der Beste sein soll.
Bevor die Lehrlinge in den Mittelpunkt gerückt wurden, thematisierte Marco Frauchiger, seines Zeichens Rektor des Berufs- und Weiterbildungszentrums Wil-Uzwil, die Generation Z. «Begonnen hatte die Bezeichnung der Generationen 1946 nach dem Zweiten Weltkrieg. Gewechselt wird im 15-Jahres-Rhythmus», sagte Marco Frauchiger einleitend. Die erste Generation, bei der dies der Fall war, sind die Babyboomer, die in den geburtenstarken Jahren von 1946 bis 1964 auf die Welt kamen. Aktuell sind die Jahrgänge ab 2010 an der Reihe. Die Generation Alpha dauert bis 2025. In Frauchigers Referat waren aber die Jahrgänge von 1996 bis 2010 die sogenannten Generation Z, Schwerpunkt. Er stützte sich dabei nicht nur auf eigene Erfahrungen, sondern bezog sich auch auf die neuesten Studien der Deloitte AG. Aber, was charakterisiert die Generation Z.
«Sie sind hypervernetzt, das heisst, sie machen keinen Trennstrich mehr zwischen virtueller und analoger Realität. So haben Freundschaften auch auf der virtuellen Seite den gleichen Stellenwert wie physisch», erklärt der BZWU-Rektor. Weitere Merkmale seien, dass die Jugendlichen fordernd seien, und dies sowohl mit sich selber als auch mit den anderen. Sie seien ungeduldig und multioptional, da sie viel mehr Möglichkeiten hätten als noch Generationen vor ihr. Die Generation Z sei zudem gesundheitsbewusst und die Selbstinszenierung stehe dabei hoch im Kurs, so Frauchiger, der davon ausgeht, dass gerade beim letzten Punkt auch einige Leute im Saal diesbezüglich hin und wieder etwas posten. «Nebst Familien und Freunden steht bei der Generation Z auch das Identitätsempfinden hoch im Kurs. Ein Vergleich mit dem Ausland zeigt aber, dass sich die Jugendlichen weniger über die Arbeit identifizieren. So sind es in der Schweiz nur 26 Prozent, während in der EU 57 Prozent zu Buche schlagen», sagt Frauchiger und ergänzt, dies sei aber auch ein Zeichen des Wohlstandes.
Ob Job oder Freizeit, die Generation Z hat alle Möglichkeiten und die Selbstinszenierung ist ihnen wichtig. Dabei sieht Frauchiger aber auch Parallelen zu den Eltern, die eventuell heute das erleben wollen, was sie nicht hatten. Wenn er sehe, dass sich Väter dasselbe Tattoo wie die Söhne stechen lassen oder die Mütter im selben Look wie die Töchter unterwegs seien, dann sei das vielleicht ein Zeichen, nicht alt werden zu wollen, so Frauchiger, der zudem erwähnt, dass gemäss Bundesamt für Statistik 40 Prozent der 26-Jährigen heute noch bei den Eltern leben. Diese Zahl sei markant höher als noch vor 15 Jahren. Es sei auffallend, dass die Generation Z ihre Probleme mit niemandem besprechen wolle. Laut dem Kinderhilfswerk Unicef seien 37 Prozent der Jugendlichen von grossen psychischen Problemen betroffen.
Bezogen auf die Arbeit besage die Deloitte-Studie auch, dass die Generation Z im Schnitt alle zwei bis drei Jahre den Job wechseln werde. Frauchiger sieht aber noch ein schwerwiegenderes Problem für die Zukunft. Die Generation Z sei im Vergleich zu den Generationen vor ihr geburtenschwach. Dies habe nicht nur auf den Arbeitsmarkt Auswirkungen, sondern auch in Bezug auf das Rentensystem. «Wir müssen die junge Generation einbinden in die Diskussion, in die Verantwortung und ins gesellschaftliche Leben. Vielleicht sollten wir unsere Vergangenheit weniger glorifizieren, denn unsere Väter haben über unsere Generation ebenso kritisch geredet wie wir jetzt über die Generation Z.» Marco Frauchiger ist überzeugt, dass die Generation Z ihren Weg gut, aber anders gehen wird.
Im Anschluss an das Generation Z Referat erfolgte die mit Spannung erwartete Auszeichnung der besten Lehrabgänger. Als Toplehrling unter den acht Ausgezeichneten (Box) wurde der Automatiker Lukas Hilber mit der Note 5,8 zum Toplehrling gekürt. Er absolvierte seine Lehrzeit bei der Stihl Kettenwerk GmbH & Co. KG in Wil. Für den Topstorylehrling hatte sich keiner der zahlreichen Lehrbetriebe gemeldet. Im zweiten Referat des Abends unter dem Titel Leadership ging dann der KMU-Innovator, Coach und Strategieexperte Urs Frey auf die kommenden Herausforderungen der Wirtschaft im Zusammenhang mit der Generation Z ein.
Von Andreas Lehmann
Gewerbe: Alina Bischofberger, Floristin EFZ, Rutishauser AG, Note 5,3
KV mit BMS: Igor Rebic,
Kaufmann EFZ mit BMS, IGP Pulvertechnik AG, Note 5,3
KV ohne BMS: Nicole Grob, Kauffrau EFZ ohne BMS, Gemeindeverwaltung Zuzwil, Note 5,4
Bau: Elena Stillhart, Zeichnerin EFZ, 2SD Architekten AG, Note 5,4
Technik: Florian Räbsamen, Multimediaelektroniker EFZ, Häberli. Bild Klang Erlebnis AG, Note 5,5
Detailhandel: Jasmin Fust, Detailhandelsfachfrau EFZ, Bäckerei-Konditorei Oswald AG, Note 5,5
Gesundheit: Lilian Giger, Fachfrau Gesundheit EFZ, Sonnengrund–Haus für Betagte, Note 5,6
Industrie: Lukas Hilber, Automatiker EFZ, Stihl Kettenwerk GmbH & Co. KG, Note 5,8
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