Claudia Veit
hat in ihrem Monster-Wettbewerb eine Gewinnerin erkoren.
Hannes Deetlefs ist überzeugt: "Eine Vergrösserung der gut funktionierenden Halle reicht aus."
In Lütisburg sorgt der Bau einer neuen Mehrzweckhalle für heftige Diskussionen. Hannes Deetlefs erhebt Einspruch gegen die Abstimmung und das Vorhaben. Seine Kritik richtet sich gegen die Finanzen und die Art der Entscheidungsfindung.
Lütisburg Mit den Worten «Die beantragte Bewilligung zum Abbau der bestehenden Turnhalle ist zwingend an die Erteilung einer Baubewilligung für die Mehrzweckhalle zu koppeln und daher aufzuschieben» eröffnete Hannes Deetlefs seine Einsprache gegen den Abriss der Turnhalle in Lütisburg. Am 14. Januar überreichte der 78-Jährige das Schreiben persönlich an die Bauverwaltung: «Meine Einsprache schlug ein wie eine Bombe», erinnert er sich. «Niemand hat mit einer Einsprache gerechnet.» Für ihn ist klar: «Ein vorzeitiger Abbau der bestehenden und bestens beheizten Turnhalle mit Solarzellen auf dem Dach kann durchaus zur grossen und kostenintensiven Problematik werden, wenn die später ersuchte Baubewilligung der geplanten Mehrzweckhalle sich wegen Einsprachen unerwartet in die Länge ziehen sollte.»
Der Schulrat hat nun die Gelegenheit, eine Stellungnahme zu formulieren. Doch der Reihe nach. Wie kam es überhaupt dazu, dass sich der Schulrat zu einer Einsprache äussern muss? Am 3. März 2024 stimmte das Lütisburger Stimmvolk mit einem knappen Ja für den Bau einer neuen Mehrzweckhalle. Daraufhin reichte Hannes Deetlefs eine Beschwerde ein. «Die Abstimmung verlief nicht korrekt und war rechtlich nicht vertretbar», so der Pensionär. «Die Budgets der Gemeinde und der Schule lagen nicht vor der Abstimmung vor.» Die Veröffentlichung der Zahlen, weiss der Pensionär, erfolgte erst sechs Tage nach dem Versand der Wahlzettel. «Die Terminierung der Abstimmung war Sache der Primarschulgemeinde», sagt Ratsschreiber der Gemeinde Lütisburg, Andreas Breitenmoser, auf Anfrage. «Dem Gemeinderat war es ein grosses Anliegen, dass die Bevölkerung im Bewusstsein der finanziellen Ausgangslage über das Projekt ‹Mehrzweckhalle› abstimmt. Die Verwaltung hat alles unternommen, um die Zahlen so schnell wie möglich bereitzustellen. Der Gemeinderat hat am 6. Februar 2024 über die Jahresrechnung, das Budget und den Finanzplan informiert. Eine frühere Information war definitiv nicht möglich», fügt er hinzu. Im September 2024 wies das Departement des Innern des Kantons St.Gallen die Beschwerde des Lütisburgers ab. «Der Abriss der voll funktionsfähigen, jedoch etwas zu kleinen Turnhalle, verzögerte sich dadurch aber um sechs Monate», schmunzelt Deetlefs.
«Es hat genügend Platz, um die Turnhalle auf die gewünschte Grösse zu erweitern», sagt der ehemalige Lehrer. «Es muss deshalb nicht gleich alles dem Erdboden gleichgemacht werden.» Die Solarzellen auf dem Dach, so der 78-Jährige, seien noch völlig intakt. «Es ist doch schade, wenn das alles verschrottet wird. Man könnte durch einen Anbau auch viel Geld sparen. Geld, das nicht auf Bäumen wächst, sondern am Ende von uns Steuerzahlern kommt.» Die Gesamtkosten der Mehrzweckhalle belaufen sich auf rund 8,2 Millionen Franken. «Die Kosten für das Projekt entsprechen allein für den Bau der Mehrzweckhalle schon einer Steuererhöhung von bis zu 17 Prozent, was die Bürger erheblich belasten würde», moniert Deetlefs und fügt an: «Der Schulrat wünscht sich eine Turnhalle ‹vom Feinsten›, ohne sich um die Finanzierung zu sorgen.» Zudem gebe es wichtigere Baustellen in der Gemeinde: «Die Instandsetzung der Letzistrasse und der -brücke wird uns einiges kosten», ist sich der Pensionär sicher. «Die neue Mehrzweckhalle», weiss Breitenmoser, «ist eine Investition der Primarschulgemeinde Lütisburg. Die Bürgerschaft hat dieser Investition zugestimmt. In der Politischen Gemeinde Lütisburg stehen aber in der Tat in den nächsten Jahren diverse Investitionen an. Zu den grösseren zählen der Hangrutsch an der Letzistrasse sowie die Mühlaubrücke und die Letzibrücke. Erschwerend kommt hinzu, dass die laufenden Ausgaben der Erfolgsrechnung mit den Einnahmen aktuell nicht gedeckt werden können, weshalb ein Defizit resultiert. Eines ist deshalb sicher, ohne markante Steuerfusserhöhung wird es nicht gehen.»
«Da die Präsidentin der Schulbehörde immer betont», sagt Hannes Deetlefs, «stets im Interesse der Kinder und deren Sicherheit zu handeln, müssen auch sie sowie der Schul- und Gemeinderat daher auch die ungünstigen Entwicklungen der Gemeinde in finanzieller Hinsicht seit und auch vor dem 3. März 2024 verantwortungsvoll, transparent, klug und überzeugend beurteilen.» Abschliessend findet Deetlefs klare Worte: «Etwas mehr Bescheidenheit, Gelassenheit und Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft zum Umdenken ist im Interesse aller angesagt, dies besonders im Interesse der Turnenden und der Schule selbst.» Da es sich um ein laufendes Verfahren handle, so die Schulpräsidentin Marianne Burger Studer auf Anfrage, wolle der Schulrat zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellungnahme abgeben.
Von Dominique Thomi
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