Claudia Keel-Graf
erklärt, mit welchen Zutaten dasThurbobräu gebraut wird.
Für Roman Habrik steht die Zukunft der Gemeinde Kirchberg im Vordergrund.
Nach der knappen Wiederwahl ins Gemeindepräsidium übt Roman Habrik Selbstkritik. Handlungsbedarf sieht er vor allem in zwei Bereichen. Im Interview analysiert er sein schwaches Wahlergebnis und signalisiert Gesprächsbereitschaft gegenüber seinen Kritikern.
Kirchberg Roman Habrik, welche Emotionen verbinden Sie mit dem knappen Wahlausgang?
Erst einmal freue ich mich über meine Wiederwahl. Das Resultat zeigt aber auch unmissverständlich, dass ein nicht zu unterschätzender Teil der Bevölkerung die Wahl als Plattform genutzt hat, um ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen. Auch wenn ich weiss, dass man es nie allen recht machen kann, dieses deutliche Votum nehme ich sehr ernst.
Sie sprechen das Flugblatt an, das im Vorfeld der Wahlen indirekt dazu aufrief, Ihnen die Stimme zu verweigern?
Ja, ganz offensichtlich hat diese Aktion ihre Wirkung nicht verfehlt. Es liegt nun an mir, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen und einen Weg zu finden, diese kritische Haltung konstruktiv in meine künftige politische Arbeit einfliessen zu lassen. Kritische Stimmen, wie die auf dem Flugblatt, gehören zu einem lebendigen demokratischen Prozess. Sie passen aber in dieser Form nicht zur Diskussionskultur, die wir uns in Kirchberg wünschen.
Und welche Schlüsse ziehen Sie konkret aus dem Wahlergebnis?
Die Erkenntnisse, die ich daraus ziehe, betreffen zwei unterschiedliche Ebenen. Kritikern gegenüber habe ich mich stets gesprächsbereit gezeigt. So auch im Fall der Verfasser des von Ihnen erwähnten Flugblatts. Ich bin auch persönlich auf sie zugegangen und bin weiterhin bereit für einen offenen und konstruktiven Dialog.
Und welche wäre die zweite Ebene?
Die zweite Massnahme betrifft meine Art der Kommunikation. Ich würde mich eher als «stillen Chrampfer» bezeichnen. Es ist ganz einfach nicht meine Art, alles an die grosse Glocke zu hängen. Das hat aber den Nachteil, dass mein Engagement offenbar nur von wenigen wirklich wahrgenommen wird. Ich übe mein Amt mit viel Herzblut aus und gebe immer mein Bestes. In Zukunft werde ich ein besonderes Augenmerk darauf legen, dass auch meine Arbeit, die ich hinter den Kulissen leiste, mehr wahrgenommen wird.
Welche Ihrer Leistungen würden Sie denn persönlich in den Vordergrund rücken wollen?
In den vergangenen acht Jahren haben wir in Kirchberg enorm viel erreicht. Ich spreche zum Beispiel von der finanziellen Sanierung und dem Neubauprojekt des Altersheims. Ausserdem haben wir innerhalb von sieben Jahren sage und schreibe fünf Schulbauten erstellt, die das Schulraumproblem nachhaltig gelöst haben. Ein weiteres Projekt war die ökologische Energieversorgung mit dem Aufbau des Fernwärmenetzes. Zudem haben wir eine gute Vision 2035 erarbeitet. Wenn man bedenkt, dass gleichzeitig der Steuerfuss um zehn Prozent gesenkt werden konnte, dann finde ich, darf sich das sehen lassen.
Ein Kritikpunkt, der öffentlich geäussert wurde, betraf das Vorgehen der Gemeinde im Zusammenhang mit der möglichen Ausscheidung eines Windkraftparks auf Gemeindegebiet. Was entgegnen Sie den besorgten Bürgern, die eine nachhaltige Verschandelung der intakten Landschaft befürchten?
Es liegt beim Kanton, überhaupt erst einmal über die Einrichtung von entsprechenden Sondernutzungszo᠆nen zu beraten. Danach würde eine Messstation installiert, um sicherzustellen, dass sich der kostspielige Aufbau von Windrädern in Kirchberg überhaupt lohnt. Grundlegend sind also reine Fakten. Und ja, die Frage des Landschaftsschutzes muss diskutiert werden, und wenn die Faktenlage eindeutig ist, darf diese in den Hintergrund treten.
Wie steht es um den Ortsbildschutz, der vor einigen Wochen in den WN thematisiert wurde?
Wir haben erkannt, dass wir diesbezüglich über das Ziel hinausgeschossen sind. Die Korrekturen sind bereits vorgesehen. Am Informationsanlass zur Ortsplanung im November wird darüber informiert.
Von Wiesy Imhof
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