Claudia Keel-Graf
erklärt, mit welchen Zutaten dasThurbobräu gebraut wird.
Wer an den Brötli-Eggä neben dem Kino City in Uzwil denkt, der denkt auch an die feinen Berliner am Herbstmarkt. Die Siedegebäcke der Bäckerei Niffeler gehen diesen September das letzte Mal über die Ladentheke.
Henau/Uzwil Erst gab es keine «Öpfelringli» mit Vanillesauce mehr und nun soll es auch das letzte Jahr mit den beliebten Berlinern der Bäckerei Niffeler gewesen sein. «Wir schliessen den Brötli-Eggä nach dem Herbstmarkt am 28. September», nennt Geschäftsleiter Samuel Niffeler den Grund für das Ende der Berliner am Herbstmarkt. «Ohne den Eggä, in dem wir Materialien und die Fritteuse zwischenlagern können, ist es unmöglich, die Berliner am Markt noch zu produzieren», bedauert Niffeler. Dass das süsse Siedegebäck im nächsten Jahr schmerzlichst vermisst werden wird, kann der 55-Jährige bereits heute bestätigen: «Ob es denn nächstes Jahr auch noch Berliner gebe, ist die meistgestellte Frage, wenn die Kundschaft von der Schliessung des Brötli-Eggä erfährt.»
Nicht nur für die Besucherinnen und Besucher des Herbstmarkts, sondern auch für die Stammkundschaft und die Mitarbeiterin im Eggä ist die Schliessung ein Verlust. «Wir bedauern sehr, dass wir unserer Mitarbeiterin kündigen mussten», so Niffeler. Dies sei in seiner gesamten beruflichen Laufbahn das erste Mal und falle ihm alles andere als leicht, sagt der Bäckermeister. «Die Schliessung kam aber für uns alle nicht überraschend», erklärt Ehefrau und Geschäftsleiterin Carmen Niffeler. «Mit dem Wegzug der Migros verzeichneten wir bemerkbare Umsatzeinbussen», erinnert sich auch ihr Mann. Die Umsiedlung der Detailhändlerin sei der Hauptgrund für das Ende des Brötli-Eggä, ist sich die Familie Niffeler einig. «Früher kam die Schülerschaft des Bildungszentrums Polybau zum Znüni an unseren Eggä. Durch den Neubau der Migros müssen sie nur noch über die Strasse», gibt der Konditormeister zu bedenken. Es kämen zwar noch immer Pendler vom Bahnhof an den Eggä, um ihr morgendliches Gipfeli zu kaufen, dies reiche jedoch nicht aus, um den Verlust auszugleichen, weiss der 55-Jährige. Um genaue Zahlen für die Rentabilität des Eggä zu erhalten, wurde nach dem Wegzug der Migros eine eigene Kostenstelle geschaffen. «Die Zahlen waren dennoch gut, obschon wir eine Einbusse hatten», so der Konditormeister.
Es spielten weitere Faktoren mit, die zur Schliessung des Eggä führten. «Das Inventar ist in die Jahre gekommen», so Niffeler. «Ich weiss noch genau, als ich mit dem Auto die Kreuzung passierte und dort sah, dass der Eggä zur Miete stand», erinnert sich der Bäckermeister. Danach sei alles sehr schnell gegangen: «Im Januar und Februar 2001 bauten wir das Lokal um und im März feierten wir Eröffnung.» Heute, gute 23 Jahre später, müsste einiges erneuert werden, sagt er. So bräuchte es eine neue Kühlanlage, einige Steckdosen müssten erneuert werden und auch die Einrichtung entspreche nicht mehr dem neusten Standard, verrät der 55-Jährige. Der dritte und somit auch der endgültige Grund für die Schliessung sei die Kündigung einer Mitarbeiterin per Ende Juni gewesen, weiss der Geschäftsleiter. «Wir hätten sicherlich wieder eine Fachkraft gefunden, empfanden den Umstand aber passend, um nun Schluss zu machen und uns auf das Geschäft in Henau zu konzentrieren», sagt er.
Doch der Eggä bleibt nicht lange leer. «Nach dem Umbau wird im Frühling 2025 eine Gelateria einziehen», bestätigt Vermieter Toni Ambord auf Nachfrage. «Im Winter werden dann wieder Sandwiches verkauft», so der Vermieter.
Von Dominique Thomi
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