Juliana Hassler
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Auch im Toggenburg und in Oberbüren streunen immer mehr herrenlose Katzen umher. Tierschutzorganisationen sind überlastet – eine Registrierungspflicht könnte helfen, die unkontrollierte Vermehrung einzudämmen.
Oberbüren/Region Ein kleines Kätzchen, abgemagert und scheinbar ohne Zuhause, schleicht durch die Strassen. Ein Bild, das nicht nur im Ausland immer häufiger zu sehen ist. Auch einer WN-Leserin aus Oberbüren sind die verwahrlosten Katzen aufgefallen: «In letzter Zeit häufen sich die streunenden Katzen in meiner Nachbarschaft. Immer wieder tauchen junge, verwilderte Tiere auf. Da stellt sich mir die Frage: Wo sollen die alle hin?», fragt sie sich besorgt. Auch im Toggenburg kämpft der Tierschutzverein mit der wachsenden Zahl herrenloser Katzen. «Der grösste zeitliche und finanzielle Aufwand entsteht durch die vielen heimatlosen Samtpfoten», bestätigt Brigitte Baumgartner, Präsidentin des Tierschutzvereins Toggenburg. «Obwohl wir jedes Jahr Hunderte von Katzen kastrieren», sagt sie, «bekommen wir die Situation nicht in den Griff.»
Auch in der ganzen Schweiz stellt die unkontrollierte Katzenpopulation ein grosses Problem dar. «Schätzungen zufolge gehen wir von etwa 225’000 Katzen aus», weiss Dr. phil. Arlette Niederer, Zoologin und Mitarbeiterin der Fachstelle Heimtiere beim Schweizer Tierschutz STS. Trotz jährlicher Kastrationsaktionen gelinge es nicht, die Anzahl der herrenlosen Katzen wesentlich zu verkleinern. Der Schweizer Tierschutz STS kastriere mit seinen Sektionen pro Jahr etwa 10’000 Tiere: «Solange nur Tierschutzorganisationen solche Kastrationen durchführen, ist es nicht möglich, einen höheren Prozentsatz an Katzen zu kastrieren. Studien zeigen, dass ein hoher Anteil aller Katzen in einem Gebiet kastriert werden muss, damit die Zahl auf Dauer kleiner wird. Ansonsten reichen die verbliebenen nicht kastrierten Katzen aus, um die Populationsgrösse auf dem gleich hohen Niveau bestehen zu lassen.»
Wie sieht die Situation in unseren Nachbarländern aus? «In Belgien besteht seit 2018 eine landesweite Kastrationspflicht für Katzen», beobachtet Arlette Niederer. «Diese umfasst sowohl Katzen, die nur in der Wohnung gehalten werden, als auch Freigänger und herrenlose Tiere.» Wer Katzen züchten wolle, brauche eine Genehmigung. Mit der Kastrationspflicht gehe auch eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht einher. Genau in dieser Pflicht sieht Niederer den möglichen Schlüssel zur Lösung: «Aus Sicht des Schweizer Tierschutzes STS muss in einem ersten Schritt unbedingt die Einführung der Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht erfolgen. Wird diese gut umgesetzt, ist zu erwarten, dass sich die unkontrollierten Katzenpopulationen bereits dadurch verkleinern.» Die Zoologin sieht in der Chippflicht eine grosse Chance für weniger Tierleid. Zudem würde sie wertvolle Daten liefern, etwa zur Anzahl der Katzen in der Schweiz, zu den vertretenen Rassen und den importierten Tieren. «Eine entsprechende Motion wurde vom Bundesrat angenommen und das Parlament wird nun darüber abstimmen.»
Bisher sind die politischen Bemühungen zur Kastrationspflicht nicht sehr erfolgreich: «Die Vorstösse wurden bisher abgelehnt. Zuletzt wurde die Motion von Meret Schneider ‹Stopp der übermässigen Vermehrung von Streunerkatzen!› vom Bundesrat abgelehnt.» Eine Kastrationspflicht für Hauskatzen mit Freigang, schreibt der Bundesrat in seiner Begründung, könnte dazu führen, dass Katzenbesitzer ihren Tieren keinen Freigang mehr gewähren. Dies wäre dem Ausleben des arttypischen Verhaltens und dem Tierwohl nicht dienlich. «Tierhalter müssen sich an die Tierschutzverordnung halten», so Niederer. «Unter anderem ist bereits jetzt die unkontrollierte Vermehrung von Katzen geregelt. Vollzugsbehörden scheitern regelmässig an der Zuordnung der Tierhalter. Mit einer Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht könnte dies vereinfacht werden.» Laut Niederer führe dies zum Ziel, dass Tiere besser geschützt und und ihnen ein möglichst artgerechtes Leben ermöglicht wird. «Kastrationen verhindern sehr viel Tierleid und tragen zur Stabilisierung einer gesunden Katzenpopulation bei. Wer eine Katze besitzt, kann selbst einen Beitrag leisten, indem er sein Tier chippen und registrieren lässt.»
Von Dominique Thomi
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