Daniel Gerber
bleibt dem Stadtparlament eine weitere Legislatur erhalten.
Andreas Vetterli gründete sein Tonstudio vor 25 Jahren in Flawil.
Im Alter von 14 Jahren kam Andreas Vetterli das erste Mal in Kontakt mit einer Musiksoftware. Heute ist der Flawiler seit 25 Jahren Besitzer des Migou-Soundpool-Studios. Wie sieht die Arbeit in einem Tonstudio aus und was hat künstliche Intelligenz (KI) damit zu tun?
Flawil Andreas Vetterli, Sie haben vor 25 Jahren das Migou-Soundpool-Studio gegründet. Wie kamen Sie zur Musik?
Zur Musik kam ich durch den Schulunterricht mit der Blockflöte. Anschliessend lernte ich das Spielen des Saxofons auf Wunsch meiner Eltern. Heute bin ich froh, dass mich meine Eltern zum Üben ermahnt haben. Mein Saxofonlehrer merkte, dass ich den Jazz-Stilen nicht abgeneigt war, und förderte mich entsprechend. Auch durfte ich zu dieser Zeit in einer kleinen Schülerformation mitspielen und habe dadurch das erste Mal Bühnenluft schnuppern können.
Können Sie von Ihrem Studio leben oder gehen Sie noch einer anderen Tätigkeit nach?
Vom Studio leben kann ich als dreifacher Familienvater nicht. Als Sicherheitsmensch betreibe ich dieses Studio der Familie zuliebe «nur» noch semiprofessionell. Meine Partnerin lässt mir aber die Freizeit, die ich benötige, um das Tonstudio und die Musik selbsttragend zu betreiben, und dafür bin ich sehr dankbar. Für die Versorgung der Familie gehe ich zu 90 Prozent einer Arbeit als angestellter Eventtechniker nach.
Von der Idee bis zum fertigen Song, wie läuft der Prozess ab?
Zu Beginn braucht es einen Trigger. Das kann eine Textidee, eine Melodie am Instrument oder auch ein bestehender Song sein. Wenn ich Songs komponiere, versuche ich, bereits mit möglichst echt klingenden Tools oder auch echten Instrumenten eine Songskizze (Layout) zu erstellen, und lasse diese dann meistens ein paar Tage ruhen. Dann wird das Arrangement zusammengestellt und die Songparts werden aufeinander abgestimmt. Wird der Song von einem Kunden ausgewählt, werden auf Wunsch die Naturinstrumente-Spuren durch Sessionmusiker eingespielt, was die Songs lebendiger macht.
Welches Equipment wird dafür benötigt?
Um radiotaugliche Songs zu erstellen, braucht es heute nicht mehr viel Technik. Die Musiksoftwares (Digital Audio Workstation, kurz DAW) bringen von Haus aus bereits alles mit, was man für die Arbeitsschritte braucht. Möchte man mit echten Instrumenten bei einer Audioproduktion arbeiten, wird eine Vielzahl an Equipment und Wissen im Umgang damit benötigt: Raumakustik, Mikrofonie, Audiosignalverstärkung, Routing, Monitoring (Musiker muss sich selbst hören beim Spielen) und vieles mehr.
Haben Sie auch schon Künstler betreut, die ungewöhnliche Wünsche hatten?
Auf jeden Fall (schmunzelt).
Welche waren das?
Gerade diesen Frühling durfte ich für den Fanclub eines grossen Fussballvereins die Fangesänge mit Band recorden. Nach dem Einspielen der Instrumentals wurde der Aufnahmeraum mit den Bannern des Vereins tapeziert. Diese Produktion war sehr witzig und hat sogar mir als Fussballbanause Spass gemacht.
Die technische Entwicklung ist in vollem Gange. Wie hat diese Ihre Arbeit im Studio verändert?
Die KI-Technologie bereitet vielen Musikschaffenden Sorgen, aber ich denke, sie sind noch unbegründet. Ich nutze KI im Studio bei der Säuberung von «verschmutzten» Mikrofonspuren um mehr Nutzsignal zu bekommen, und habe beim Texten von Songs schon auf KI zurückgegriffen. Man merkt den Texten aber schnell an, wenn sie mit KI generiert wurden.
Wo könnte diese Entwicklung noch hinführen?
KI wird vieles ermöglichen, hat aber auch ihre Grenzen. Ich denke, KI wird keine Neutrends voraussagen können, sondern bedient sich an bereits Vorhandenem und gestaltet es um, sodass es als was Neues wahrgenommen werden kann. Aber eben immer basierend auf Bestehendem. Neue Musikgenres und menschliche Kreativität aus dem tiefen Gefühl heraus wird KI noch lange nicht simulieren können.
Was macht einen guten Song aus?
Für mich ist ein guter Song, wenn er im Ohr hängen bleibt und Evergreen-Charakter hat.
Gibt es einen lokalen Künstler, den Sie gerne hören?
Als Livetontechniker habe ich schon viele betreut und es gibt zu viele gute Künstler in unserer Region, um einzelne nennen zu können. Mir persönlich gefallen Acts, die mit Herzblut handgemachte Musik spielen und das Publikum verzaubern können mit Stimme, einzelnen Songs oder einfach dem Gesamtpaket. Die Ostschweiz hat aufgeholt. Namen wie We are Ava, Joja Marleen oder Selin Hales gefallen mir sehr vom Klangbild und der Musikästhetik.
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