Daniel Gerber
bleibt dem Stadtparlament eine weitere Legislatur erhalten.
Mit einer ruhigen Hand und scharfem Blick führt Rosmarie Frick ihre präzisen Eingriffe durch – und das nicht nur im Operationssaal. Die Mikrochirurgin hat Tausende von Ärzten weltweit ausgebildet und reist selbst im Pensionsalter noch rund um den Globus, um ihr Wissen weiterzugeben.
Oberbüren Zwei Pinzetten, eine Schere und ein feiner Faden: das sind die Arbeitsutensilien von Rosmarie Frick. Die Oberbürerin ist Mikrochirurgin und hat bereits über 5000 Ärztinnen und Ärzten auf der ganzen Welt ihr Handwerk beigebracht. Für ihre Leistungen als Ausbildnerin erhielt die 75-Jährige vor sieben Jahren einen Ehrendoktortitel des Universitätsspitals Yeditepe in Istanbul. «Dieser Titel ist für mich ein absolutes Highlight», sagt Frick und lässt ihren Blick an die gegenüberliegende Wand schweifen. Dort über einem schwarzen Möbel, in einem prunkvollen goldenen Rahmen hängt er, ihr Ehrendoktortitel.
Dass sie einmal eine solche Koryphäe in der Mikrochirurgie sein wird, war anfangs nicht zu erwarten. «Ich bin auf einem Bauernhof aufgewachsen. Die Arbeit auf dem Hof und mit den Tieren hat mich immer fasziniert», erzählt Frick. Als ihr Vater jedoch aus gesundheitlichen Gründen den Hof aufgeben musste, kam alles anders: «Erst wollte ich Bäuerin werden. Aber mit der Aufgabe des Hofs habe ich andere Interessen entwickelt und bin am Ende in der Medizin gelandet.» Die ersten Berührungspunkte zur Medizin habe Frick bereits in Kindertagen gehabt: «Wenn der Doktor zur Grossmutter kam, durfte ich jeweils die Spritze aufziehen. Das hat mich immer fasziniert.» Dass die Oberbürerin am Ende in der Mikrochirurgie landete, sei purer Zufall gewesen: «Ich arbeitete in der Neurologie und hatte durch das viele Stützen und Tragen der Patienten Rückenschmerzen. So wechselte ich zu einer Kollegin in die Mikrochirurgie.»
Auch über das Pensionsalter hinaus ist Rosmarie Frick noch als Dozentin unterwegs und gibt ihr Wissen weiter. Auf die Frage, weshalb sie noch immer unterrichtet, antwortet die 75-Jährige schmunzelnd: «Wenn ich es nicht mache, macht es niemand mehr. Ich wurde schon vor meiner Pension für Kurse gebucht und werde es auch heute noch. Es fällt mir schwer, nein zu sagen.» Und so ist der Terminkalender der Ausbildnerin auch für das Jahr 2025 bereits vollgepackt. Es seien, laut der Oberbürerin, Kurse in Genf, Bern, Zürich, China, Taiwan, Indien, Polen, Lissabon, Istanbul und möglicherweise auch in Spanien geplant. «Meine Grosskinder sagen oft zu mir: ‹Ez gosch scho wieder id Ferie›», sagt sie lachend. Trotz der vollgepackten Kurstage – Beginn ist um 8 und Schluss um circa 19.30 Uhr – seien die Reisen auch Urlaub für Rosmarie Frick: «Ich sehe das nicht als Arbeit. Es ist meine Leidenschaft, jemandem etwas beizubringen.» Die Reisen in aller Herren Länder unternimmt sie immer alleine: «Nur in China und in Istanbul habe ich Unterstützung bei den Kursen.» So helfe ihr in Istanbul eine Ärztin, die rund 16 Teilnehmenden des Kurses zu betreuen, und auch in China habe sie eine Kollegin, die mit ihr unterrichtet, erzählt sie.
Dabei unterscheiden sich die Unterrichtsformen in den Ländern: «In Zürich ist es nicht mehr erlaubt, an Ratten zu üben. In China ist es noch Gang und Gäbe.» So verwendet Frick in der Schweiz sogenannte Tubes, also Plastikröhrchen, für den Unterricht. Wie lange die Mikrochirurgin noch weiter unterrichten möchte, weiss sie noch nicht: «Im Jahr 2026 werde ich die Zusammenarbeit mit Bern beenden, da die dortige Chefin in Pension geht. Das ist ein guter Zeitpunkt, Schluss zu machen. So könnte ich mir vorstellen, einfach nach und nach etwas zu reduzieren, wie es mir gerade recht ist.»
Von Dominique Thomi
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