Susanne Hartmann
informierte über die neusten
Entwicklungen im Projekt Wil West.
Noch schweift der Blick von Pius Trost auf der «Stäge» in Richtung Hamberg über eine intakte und unberührte Landschaft.
Die Kantone wurden dazu verpflichtet, geeignete Gebiete für Windkraftanlagen zu definieren. Auch in der Gemeinde Kirchberg sind entsprechende Sondernutzungszonen in Abklärung. Der neu gegründete Verein Pro Lebensraum Kirchberg stellt sich diesem Vorhaben kritisch entgegen.
Kirchberg Die WN wollten vom Vereinspräsidenten Pius Trost wissen, welche Argumente er und sein Verein den Windkraftanlagen entgegenzusetzen haben.
Pius Trost, was hat Sie dazu veranlasst, zusammen mit Gleichgesinnten den Verein Pro Lebensraum Kirchberg zu gründen?
Uns liegt der intakte Lebensraum und die weitestgehend unberührte Landschaft in unserer Gemeinde sehr am Herzen. Dass dieser Lebensraum der Produktion von Windenergie geopfert werden soll, wo doch die Faktenlage ganz klar dagegenspricht, dafür haben wir kein Verständnis.
Können Sie Fakten nennen, die einer objektiven Prüfung dieser Aussage standhalten?
Aber selbstverständlich. Jeder, der sich die Mühe macht, die frei verfügbare Windkarte des Bundesamts für Energie zu studieren, kann sich dazu ein objektives Bild machen. Wenn man die Winddaten in Übereinstimmung mit dem Bedarf einer wirtschaftlich betriebenen Windkraftanlage bringt, wird einem schnell klar, dass der Wind in unserer Gegend in keiner Weise einen wirtschaftlichen Betrieb zulässt. Deswegen unsere schöne Landschaft zu verschandeln, ist absolut verantwortungslos.
Der Gemeinderat hat im «Gmeindsblatt» kommuniziert, dass er der Prüfung einer Windkraftanlage Hamberg/Alvensberg offen gegenüberstehe. Das spricht doch eigentlich für eine neutrale Position. Was stört Sie daran?
Ein Beispiel: Unter der Federführung der Gemeinde gibt es das Dörferforum. Diese Plattform soll dem Austausch und der Information aller Gemeindeteile dienen. Beim Dörferforum traten schon mehrfach Referenten zum Thema Windkraft auf. Kritische Stimmen kamen dabei niemals zu Wort. Was bitte soll also neutral an dieser Haltung sein?
Der Gemeinderat hat zum aktuellen Stand der Windenergie in seinem Publikationsorgan informiert und eine offene Diskussion angekündigt. Weshalb und wo besteht nach Ihrer Ansicht weiterer Aufklärungsbedarf?
Ich sage es ganz ehrlich. Was nützt eine offene Diskussion, wenn mit Sondernutzungszonen der Bevölkerung die Möglichkeit der Mitsprache genommen wird?
Wie meinen Sie das konkret?
Wird ein Gebiet als Sondernutzungszone ausgeschieden, hat die Bevölkerung kein Einspracherecht mehr. Die Windkraftanlagen müssten mit aller Konsequenz bewilligt werden. Selbst wenn etwa gesundheitliche Folgen zu befürchten wären.
Mit welchen negativen Auswirkungen auf die Gesundheit rechnen Sie und auf welcher Basis begründen Sie diese?
Es gibt Studien, die die Anlagen als unbedenklich taxieren, und andere, die im klaren Widerspruch dazu stehen und insbesondere den Infraschall als negativ beurteilen. Zumindest wirken Lärmemissionen unbestrittenermassen schädlich.
Ihr Verein will sich auch ausdrücklich dafür einsetzen, dass der Bevölkerung das Mitspracherecht erhalten bleibt. Was veranlasst Sie zu der Annahme, dass eine Einschränkung der Mitsprache stattfinden könnte?
Die Sondernutzungszonen hebeln die Demokratie weitestgehend aus. Die offene Diskussion der Gemeinde suggeriert zwar das Gegenteil. Jeder, der sich kundig macht, wird aber eines Besseren belehrt.
Sie gehen davon aus, dass bereits Sondierungsgespräche mit Landbesitzern stattgefunden haben. Was können Sie darüber sagen?
Soweit ich weiss, haben verschiedene Landbesitzer bereits Vorverträge oder zumindest Angebote auf dem Tisch. Natürlich möchte sich dazu aber niemand öffentlich äussern.
Was halten Sie von der Idee des Gemeinderats, die Bevölkerung an einem möglichen Windpark wirtschaftlich zu beteiligen?
Schauen Sie, ich habe von Berufs wegen viel mit Berechnungen zu tun. Die Windkraftanlagen können unmöglich selbsttragend finanziert werden, sondern nur dank Subventionen. Woran will also der Gemeinderat die Bevölkerung beteiligen? Etwa an den Subventionen, die zuvor der Steuerzahler finanziert?
Die Eruierung möglicher Standorte erfolgte laut Gemeindeinformation aus fachlicher Sicht und auf Basis des Konzepts Windenergie des Bundes. Wo sollen nach Ihrer Meinung Windkraftanlagen platziert werden, wenn nicht an eben solch geeigneten Standorten?
Dazu kann ich nur nochmals auf den Windatlas des Bundesamts für Energie verweisen. Wie man da auf die Idee kommen kann, dass die genannten Standorte geeignet seien, entzieht sich meinem Verständnis.
Aber der Kanton ist per Gesetz dazu verpflichtet, geeignete Standorte für die Windkraftnutzung auszuscheiden.
Ja, und da gäbe es im Kanton St.Gallen, wenn überhaupt, lediglich im Rheintal geeignete Standorte. Oder vielleicht auf den Gipfeln der Churfirsten (schmunzelt).
Die Gemeinden wurden nicht in den Prozess der Ausscheidung geeigneter Gebiete miteinbezogen. Wie beurteilen Sie dieses Vorgehen des Kantons?
Dieses Vorgehen ist nachvollziehbar und sicherlich sinnvoll. Auf Gemeindeebene fehlt dazu ganz einfach das nötige Fachwissen.
Verfügen Sie selbst über die erforderlichen Kenntnisse der Faktenlage, um eine objektive Beurteilung abgeben zu können?
Diese Frage kann ich, ohne zu zögern, mit einem klaren Ja beantworten. Und noch eines: Wer die Fakten kennt, der kann unmöglich für Windkraftanlagen auf dem Gebiet der Gemeinde Kirchberg sein.
Von Wiesy Imhof
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