Claudia Veit
hat in ihrem Monster-Wettbewerb eine Gewinnerin erkoren.
Michèle Beerli und Urs Corradini vom ZAB betonen, dass Altglas konsequent nach Farben sortiert entsorgt werden sollte.
Wie die Vetropack-Gruppe mitteilt, wird sie ihre Glasproduktion voraussichtlich per Ende August 2024 schliessen. In der Glashütte in Saint-Prex (VD) ist der einzig verbleibende Betrieb für das Recycling von Altglas. Welche Folgen hat die Schliessung für die Altglasentsorgung in der Region?
Bazenheid Beim Zweckverband Abfallverwertung Bazenheid (ZAB) sind Urs Corradini und Michèle Beerli für Marketing und Kommunikation zuständig. Die WN wollten vor dem Hintergrund der Vetropack-Schliessung von ihnen wissen, mit welchen Auswirkungen auf die regionale Entsorgung von Altglas zu rechnen ist.
Beim ZAB ist man wenig überrascht über die Schliessung der Glashütte am Genfersee. Nicht zuletzt die stark gestiegenen Energiekosten drücken laut Urs Corradini auf die Marge, was einen wirtschaftlichen Betrieb erschwert. Auch die heimische Wiederverwertung von Metall ist stark unter Druck geraten. So hat vor Kurzem das Stahlwerk in Gerlafingen eine Produktionslinie geschlossen. Beim Altglas trifft es das letzte inländische Recyclingunternehmen. Die Wiederverwertung wird folglich nur noch im Ausland möglich sein.
In Bazenheid ist man auf die Werksschliessung vorbereitet. «Wir haben in der Vergangenheit schon verschiedene Wege des Glasrecyclings gewählt», erklärt Michèle Beerli. «Ein Weg führt dabei nach Norditalien, ein anderer nach Deutschland. Diese Kanäle können wir selbstverständlich weiternutzen.» Abgesehen von der Abwicklung der Zollformalitäten verursacht das Recycling in den beiden Nachbarländern keinen spürbaren Mehraufwand. Die Fahrdistanz zum grenznahen Werk in Norditalien ist sogar noch etwas kürzer, als es die Strecke nach Saint- Prex wäre.
Trotz des Energieverbrauchs bei der Aufbereitung, dem Transport und der Wiederverwertung lohnt sich das Altglasrecycling nach wie vor. Urs Corradini sagt dazu: «Die Aufbereitung von Altglas ist ein energieeffizienter Prozess, der im Vergleich zur Herstellung von neuem Glas weniger Energie verbraucht. Um Neuglas herzustellen, müssen Rohstoffe wie Quarzsand, Kalk und Soda unter hohem Energieaufwand miteinander verschmolzen werden. Im Gegensatz dazu sind deutlich geringere Temperaturen notwendig, wenn Altglas dabei im Spiel ist. Der Energieaufwand der Glasherstellung ist um zwei bis drei Prozent geringer, wenn man zehn Prozent Altglas hinzugibt.» Die Wiederverwertung von Altglas ist dementsprechend nach wie vor ein ökologisch sinnvolles Modell. Je mehr Altglas bei der Glasherstellung verwendet wird, desto geringer ist der Energiebedarf.
Der Aussage, dass sich die Schweiz oft als Recyclingweltmeisterin bezeichnet, kann Michèle Beerli insbesondere beim Altglas unumwunden zustimmen. «Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Die Verwertungsquote von Altglas beträgt sage und schreibe 95 Prozent. Diese Zahl ist im weltweiten Vergleich absolut top. Beim Recycling von Alu sieht es mit beeindruckenden 97 Prozent gar noch etwas besser aus. Auch Altpapier und PET überzeugen mit einer Sammelquote von knapp über 80 Prozent.» Die persönlichen Beobachtungen der beiden Verantwortlichen beim ZAB bestätigen diese Zahlen. Einzig bei der Sammelquote von Kunststoff belegt die Schweiz keinen Spitzenplatz. «Beim Kunststoffrecycling besteht noch grosses Potenzial», betont Urs Corradini.
Die Wiederverwertung von Altglas ist ein etablierter Prozess, der in mehreren Schritten abläuft. Urs Corradini erklärt den Ablauf im Detail: «Zuerst wird das Altglas in speziellen Farbcontainern gesammelt. Anschliessend wird das gesammelte Glas sortiert und gereinigt, um Fremdstoffe wie Metall, Keramik oder Glas anderer Farbe zu entfernen. Danach wird das sortierte Glas aufbereitet. Dazu gehört das Entfernen von Verschlüssen und Deckeln, die nicht ins Recycling gehören. Danach wird das aufbereitete Altglas in einer Glasschmelzwanne eingeschmolzen. In diesem Prozess wird das Glas recycelt und kann für die Herstellung neuer Glasprodukte verwendet werden.»
«Das Recycling von Altglas ist ökologisch absolut sinnvoll, da Glas beliebig oft und ohne Qualitätsverlust recycelt werden kann. Aus alten Flaschen können beispielsweise wieder neue Flaschen hergestellt werden», weiss Michèle Beerli. Und Urs Corradini ergänzt: «Aus Fensterglas können andere Produkte wie Wärmedämmmaterialien oder Glasbausteine gefertigt werden.» Diese Aussagen belegen, dass Glas ein etablierter Wertstoff ist. Dementsprechend gibt man beim ZAB Entwarnung, wenn es um kostenpflichtige Glasentsorgung geht. «Für die Konsumenten wird sich nichts ändern», versichert Urs Corradini.
Von Wiesy Imhof
Altglas sollte vor der Entsorgung sorgfältig nach Farben sortiert werden. Weisse, grüne und braune Gläser gehören in die dafür vorgesehenen Sammelbehälter. Blaues Glas gehört in den Grünglascontainer . So ergibt sich im Recyclingprozess hochwertigeres Glas.
Durch Ausspülen der Gläser mit kaltem Wasser können Lebensmittelreste und andere Verunreinigungen entfernt werden.
Deckel und Verschlüsse sollten von den Flaschen und Glasbehältern entfernt werden, da diese oft aus anderen Materialien bestehen.
Papieretiketten können Sie unbesorgt an den Gläsern belassen. Sie werden im Verlauf des Recyclingprozesses entfernt.
Bruchglas von Spiegeln oder Fensterscheiben sollte separat entsorgt werden. Es könnte die Qualität des recycelten Glases beeinträchtigen.
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