Laura Oberholzer
ist seit zwei Jahren Leiterin der Midnightsports in Zuzwil.
Am 29. Oktober 2024 traf Spanien eine schwere Unwetterkatastrophe (DANA), bei der die Region Valencia von enormen Wassermassen überflutet wurde. Tausende verloren ihr Zuhause. Claudia Imboden half den Betroffenen in der schweren Zeit.
Niederwil «Der Anblick des Strandes, an dem ich jedes Jahr Urlaub mache und vor lauter angeschwemmtem Müll und Autos keinen Sand mehr entdecken konnte, erschreckte mich», erzählt Claudia Imboden. Als ihre Mutter ihr erzählte, dass ihr Heimatort von der DANA-Katastrophe getroffen wurde, wusste sie sofort: «Ich muss etwas tun.»
«Bis ich zehn Jahre alt war, lebte ich mit meiner Familie in Valencia. Die Bilder der schlammbedeckten Einkaufszentren und Strassen im Fernsehen und in den sozialen Medien zu sehen, die mir so bekannt sind, machte mich fassungslos», erinnert sich Imboden. Die 52-Jährige hielt engen Kontakt zu ihrem Cousin. Von einer Reise ins Dorf riet er ihr ab: «Hier sind schon Hunderte Freiwillige.»
Claudia Imboden stand neben ihrem Cousin auch mit einem Bewohner des Epizentrums Paiporta in Kontakt. «Ich wollte ihm helfen. Da er weder eine Haustür noch Fenster hatte, bot ich ihm an, eine Tür zu bezahlen.» Was dann geschah, machte die Niederwilerin sprachlos: «Anstatt sich eine Tür zu kaufen, wollte er das Geld in der Nachbarschaft aufteilen.» Diese Geste überwältigte die 52-Jährige. Das brachte sie auf die Idee, eine Spendenaktion zu starten, um noch mehr Menschen zu helfen.
«Ich postete Bilder von meinen Kontakten in Valencia und rief so zum Spenden auf», verrät Imboden. Es kamen durch Freunde, Bekannte und auch Unternehmen insgesamt 15’000 Euro zusammen. «Ich bin den Menschen so dankbar, die mich in meinem Vorhaben unterstützten», stellt Claudia Imboden klar. «Am 6. Dezember reiste ich dann nach Valencia und überbrachte den Familien das Geld persönlich.» Doch die Entscheidung, wem die Niederwilerin helfen sollte, fiel ihr nicht leicht. «Wer bin ich», dachte sie sich, «dass ich entscheiden kann, wer das Geld erhält? Ich hörte mir deshalb alle Geschichten der 17 Familien an, die mir von meinem Cousin und meinem Kontakt in Paiporta vermittelt wurden, und fällte dann meine Entscheidung. Die Dankbarkeit der Menschen ist nicht in Worte zu fassen.»
Wieder in der Schweiz liess Claudia Imboden das Gesehene nicht los: «Ich war regelrecht traumatisiert. Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet.» Alpträume hielten die 52-Jährige nachts wach. Um das Trauma zu verarbeiten, begann sie, das Erlebte aufzuschreiben. «Ich fragte auch die Familien an, denen ich half, ob sie ihre Geschichten aufschreiben möchten, und daraus ist nun ein Buch entstanden», so Imboden. Um das Buch verlegen zu können, fehlt ihr noch ein Verlag: «Ich möchte den Opfern mit dem Buch zeigen, dass sie gehört werden. Sollte es mit einem Verlag nicht klappen, werde ich es selbst verlegen.» Der Erlös soll dann den Opfern zugutekommen.
Von Dominique Thomi
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