Ruben Schuler
freut sich, dass seine Motion zur Grundsteuer Anklang fand.
Maurice Weber ist nicht nur der Präsident des FC Wil 1900, sondern auch zu grosser Fan der Schwarz-Weissen, die er schon seit Längerem begleitet. Weber leistete entscheidende Schritte zum Wiederaufbau des FC Wil 1900 und war massgeblich daran beteiligt.
Seit sechs Jahren ist Maurice Weber der Präsident des FC Wil 1900. Höhen und Tiefen lagen in dieser Zeit nahe beieinander, wie er im Interview mit der Sportredaktion erzählt.
Maurice Weber, der FC Wil 1900 steht zurzeit bei 16 Punkten aus den ersten elf Spielen auf dem dritten Tabellenrang. Wie zufrieden sind Sie mit der Saison bis anhin?
Der Start war hervorragend. Dann mussten wir fünf Niederlagen in den letzten sechs Spielen hinnehmen, was zweifellos enttäuschend ist. Doch es ist wichtig, dass wir uns auch in diesem Moment nicht nur von diesen kurzfristigen Ergebnissen verrückt machen lassen, sondern den Blick auf das grosse Ganze richten. Dafür braucht es harte Arbeit, Geduld und Kontinuität.
Wie sind Ihre Visionen und Ziele für den FC Wil in den nächsten fünf Jahren?
Wir wollen an der bestehenden Strategie festhalten und den Club weiterhin stabilisieren. Zudem gilt es, den Club noch breiter abzustützen und mehr Zuschauer ins Stadion zu bringen.
Welche Pläne haben Sie, um die Infrastruktur und die Stadionbedingungen für Spieler und Fans noch zu verbessern?
Ein grosser Schritt ist mit der Überdachung der Gegengerade geschafft. Aber wir arbeiten tagtäglich daran, den Stadionbesuch noch attraktiver zu gestalten – und auch das Vor- und Nachher. Es muss möglich sein, dass auch Fans mit kleinem Portemonnaie einen FC-Wil-Match schauen können. Solche Überlegungen haben auch einen direkten Einfluss auf den Zuschauerschnitt. Die Raiffeisen-Saisonkarte ist ein weiteres Beispiel.
Können Sie uns mehr über die aktuellen finanziellen Herausforderungen des Vereins berichten und wie planen Sie, diese zu bewältigen?
Der FC Wil 1900 ist ein wirtschaftlich gesunder Verein – und das mit einem der kleinsten Budgets der gesamten Challenge League. Die Schulden der letzten Jahre wurden getilgt, der Blick in die Zukunft stimmt sehr optimistisch. Es gehört aber auch dazu, dass wir Transfereinnahmen generieren müssen. Ohne diese könnte der Verein unmöglich überleben. Und so schmerzen Abgänge von Spielern wie Lukembila oder Heule sehr – aber ohne diese gäbe es keinen gesunden FC Wil.
Welche Strategien verfolgt der FC Wil, um junge Talente zu fördern und in die erste Mannschaft zu integrieren?
Junge Spieler sind unsere Basis. Wir fördern Talente, die sich früh mit Verantwortung auf dem Platz beweisen können – ohne dass sie gleich auf die Bank verbannt werden, wenn sie mal einen kapitalen Fehler machen. Das gehört zu unserer Philosophie als Schweizer Ausbildungsverein Nummer 1. Die Integration ist ebenfalls ein Teil dieser Strategie. So haben junge Talente in der Mannschaft einen Spielergötti, der ihnen zur Seite steht.
Welche Rolle spielt die Nachwuchsförderung in der langfristigen Strategie des Vereins?
Eine sehr zentrale Rolle. Wir arbeiten intensiv im Rahmen des Future Champs Ostschweiz mit der Jugendabteilung von St.Gallen zusammen, mit anderen Schweizer Profivereinen und pflegen gute Kontakte zu anderen europäischen Clubs. Noch viel wichtiger sind unsere 18 Stützpunktvereine –, die von Dussnang über Wattwil Bunt bis nach Tobel Affeltrangen – die uns regelmässig ihre besten Talente schicken.
Wie sieht die Zusammenarbeit mit Sponsoren und Partnern des Vereins aus und wie tragen sie zur Entwicklung des Clubs bei?
Dies ist ein enorm wichtiger Bereich für uns. Alleine die Tatsache, dass wir aktuell zwei Hauptsponsoren haben, zeigt, dass wir mittlerweile gut aufgestellt sind. Wichtig sind uns Sponsoren und Partner, die dieselbe Philosophie teilen wie wir.
Wer kommt Ihnen da konkret in den Sinn?
Da könnte ich eine ganze Reihe nennen. Nehmen wir den Stadionsponsor Lidl, dessen Namen wir mit Stolz tragen. Nur durch eine langjährige und gute Zusammenarbeit beider Parteien ist dies zustande gekommen. Oder die Hans Eisenring AG, die uns über die Jahrzehnte derart stark unterstützt hat, in guten wie in schlechten Zeiten.
Können Sie uns etwas über die sportlichen Ziele und Ambitionen des FC Wil in der aktuellen Saison erzählen?
Wir wollen immer Vollgas geben und schauen dann zum Saisonende, wo unser Platz in der Tabelle steht.
Welche persönlichen Erfahrungen oder Leidenschaften haben Sie dazu motiviert, Präsident des FC Wil zu werden?
Ich bin reingerutscht und führe dieses Amt seit mittlerweile sechs Jahren mit Freude und Stolz aus. Es gab Höhen und Tiefen in dieser Zeit, Fehler, die ich gemacht habe, und entsprechend Lehrstunden mit Konsequenzen für die ganze Familie.
Was war die grösste Herausforderung?
Als der Scherbenhaufen nach den türkischen Investoren wieder aufgeräumt werden musste, stand ich gefühlt rund um die Uhr im Einsatz für den FC Wil 1900. Dass wir aus diesem dunklen Tal wieder herausgefunden und uns danach etabliert haben, freut mich besonders.
Abgesehen von dieser Herausforderung, können Sie abschliessend sagen, was Ihr bisher grösster Erfolg mit dem Verein war?
Das lässt sich nicht auf ein Spiel oder Resultat herunterbrechen. Wenn die Spieler nach einem Sieg auf dem Rasen abklatschen und es eine gute Atmosphäre im Stadion ist, dann weiss ich, dass sich die harte Arbeit für den Verein lohnt. Und so freue ich mich sehr auf den kommenden Freitag, an dem wir den Aufsteiger FC Baden zuhause begrüssen.
Interview: Jan Isler
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