Laura Oberholzer
ist seit zwei Jahren Leiterin der Midnightsports in Zuzwil.
Urban Staubli hat sich etwas ganz Besonderes für seine Pension vorgenommen. Seit rund 44 Jahren reifte in ihm der Wunsch, mit dem Velo ans Nordkap zu radeln. Der Wiler erzählt, wie es dazu kam und wie er sich vorbereitete.
Wil Seit genau einer Woche ist Urban Staubli pensioniert. Langeweile hat der Wiler jedoch keine. Die Vorbereitungen für seine Biketour von Porto Kagio (Griechenland) ans Nordkap laufen auf Hochtouren. In fünf Tagen ist es so weit.
Urban Staubli, wie kommt man auf die Idee, von Porto Kagio ans Nordkap zu radeln?
Ich war schon immer gerne mit dem Fahrrad unterwegs. Die Idee, vom Nordkap über die osteuropäische Flanke nach Istanbul unter die Räder zu nehmen, entstand in den 80er-Jahren. Damals existierte noch der Eiserne Vorhang, der mich sehr lockte. Die Organisation mit den verschiedenen Visen stellte sich für mich als Ding der Unmöglichkeit heraus. Das Vorhaben rückte in den Hintergrund, als ich mit meiner Frau eine Familie gründete. Seit meinem 60. Geburtstag keimte der Wunsch wieder auf und vor zwei Jahren begann ich, mein Vorhaben aktiv zu planen.
Hat sich die Idee im Laufe der Jahrzehnte verändert?
Da ich die Reise nun am 2. April starte, musste ich meinen ursprünglichen Wunsch, vom Nordkap aus zu starten, verwerfen. Im Frühling im Norden zu starten, wäre eine sehr kalte Angelegenheit geworden. Auch das Wissen, dass ich dann im Hochsommer im Balkan, bei 40 Grad plus, unterwegs sein würde, lockte mich nicht. So drehte ich die Route kurzerhand um. Ich werde nun meine Fahrradtour in Porto Kagio beginnen.
In welcher Zeit möchten Sie die Strecke schaffen?
Um Pfingsten herum, also gegen Ende Mai, möchte ich in Ungarn sein. Dort werde ich dann entscheiden, auf welcher Route es weitergeht. Da ich am 7. August meinen 65. Geburtstag feiere, wäre ich gerne zu diesem Zeitpunkt am Ziel.
Die politische Lage ist entscheidend für die Wahl Ihrer Route. Haben Sie Angst?
Ich habe keine Angst, nein. Man muss sich den Situationen stellen, mit denen man konfrontiert wird.
Was haben Sie für ein Budget?
Ich habe mir kein Budget gesetzt. Ich versuche, jeweils so kostengünstig wie möglich zu reisen, bin jedoch in der glücklichen Lage, dass ich nicht jeden Rappen umdrehen muss.
Welches Velo ist das Richtige?
Ich begann, mich im Februar 2023 mit der Wahl des Velos zu beschäftigen. Zum Glück, denn es stellte sich heraus, dass es Lieferverzögerungen von bis zu einem Dreivierteljahr gab. Am Ende habe ich mich für ein Velo der Marke Tout Terrain mit speziellem Binium-Getriebe entschieden. Das Getriebe schaltet in einem geschlossenen System und ist im Tretlager eingebaut. Man benötigt somit keine Kette und keinen Wechsler. Dadurch gibt es keine Wartungsarbeiten unterwegs. Der Nachteil: Wenn etwas nicht funktioniert, muss es ausgebaut werden.
Wo werden Sie übernachten?
Durchgeplant sind die Nächte nicht. Das entscheide ich jeweils spontan. Es wird bestimmt den einen oder anderen Besuch in einer Pension oder in einem Hotel geben. Ich habe für den Fall, dass ich an einem Ort etwas länger bleiben möchte, ein Zelt im Gepäck.
Wie fit sind sie?
Ich hoffe, dass ich genug fit bin. Letztes Jahr war ich gute 2000 Kilometer mit dem Bike unterwegs. Über den Winter habe ich zusätzlich wöchentlich ein Spinning- und ein Kickboxtraining besucht.
Für wen treten Sie die Reise an?
Ich radle nicht nur für mich ans Nordkap, sondern auch für die Stiftung «Denk an mich» und «Kiranvillage». Beide unterstützen Kinder mit Behinderungen in der Schweiz und in Indien.
Der Kater macht nicht immer das, was er tun sollte, und das hat mir immer gefallen. Auf einer Schwedenreise mit der Familie haben wir uns dann einen Plüsch-Findus gekauft. Der hat mich danach jeden Tag auf meinem Arbeitsweg begleitet. Deshalb habe ich entschieden: Der kommt auch mit ans Nordkap.
Von Dominique Thomi
Plan A:
Bei einer politisch stabilen Lage im Osten plant Urban Staubli seine Radtour von Porto Kagio durch den Balkan hinauf nach Ungarn. In Ungarn muss die Entscheidung getroffen werden, ob die Route weiter östlich durch Polen und die baltischen Länder möglich ist. Von Tallin geht es für den Pensionär mit der Fähre weiter nach Finnland und danach durch Schweden bis ans Ziel: das Nordkap.
Plan B:
Sollte es die politische Lage im Osten nicht zulassen, an der Ostgrenze Polens zu radlen, hat der Pensionär eine Alternativroute parat. So würde die Reise über Budapest nach Prag und weiter nach Berlin führen. Von Rostock ginge die Tour nach Schweden und von dort ans Nordkap.
Geschätzter Herr Staubli Mit spitzen Ohren habe ich ihre Veloerfahrung im Radio gehört….. spannend. Danke Ihnen und alles Gute im Pensioniertenstand Ernst Michel, St.Gallen, pensioniert😊
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