Laura Oberholzer
ist seit zwei Jahren Leiterin der Midnightsports in Zuzwil.
Bigi und Franco Diomaiuta wollen das nächste Kapitel aufschlagen. Sie bleiben der Äbtestadt aber erhalten. lin
«Wir werden das ‹La Moka› auf Ende 2025 einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger übergeben» prangt in roter Schrift auf der Webseite des Wiler Cafés La Moka. Das Gastgeberpaar Bigi und Franco Diomaiuta erzählt, weshalb sie sich entschieden haben, aufzuhören.
Wil Es ist Montagnachmittag. Wo an der Marktgasse 12 in der Wiler Altstadt normalerweise die Kaffeemaschinen brummen und das Dampfventil zischt, ist es heute ruhig. Das Café La Moka bleibt für Gäste geschlossen – es ist Ruhetag. Das Gastgeberpaar Bigi und Franco Diomaiuta hat Zeit für Aufgaben, die während der Öffnungszeiten auf der Strecke bleiben. Und für einen Rückblick auf die vergangenen neun Jahre sowie einen Blick in die Zukunft.
«Ein eigenes Café zu führen, war schon immer mein Traum», verrät Bigi Diomaiuta. Dieser war so gross, dass sie Ende März 2016 gemeinsam mit ihrem Mann das Lokal in der Wiler Altstadt übernahm – ohne Erfahrung in der Gastronomie und ohne auf Bekannte zu hören, die ihnen davon abrieten. Ein Gastronomiebetrieb in der Wiler Altstadt sei ein zu grosses Risiko. Eine Sorge, die sich rasch als unbegründet herausstellte: Das Paar hat sich mit dem «La Moka» einen Namen gemacht. «Wir können mit Stolz sagen, dass unser Konzept erfolgreich ist», so Franco Diomaiuta. «Wir haben unglaublich viele interessante und spannende Menschen kennenlernen dürfen», so seine Partnerin. Das Café sei kein Beruf, es sei eine Passion – trotzdem haben die beiden entschieden: Nächstes Jahr ist Schluss.
«Das Leben besteht aus verschiedenen Abschnitten», so der 64-Jährige. Das «La Moka» sei ein toller Abschnitt gewesen, habe aber auch sehr viel Raum eingenommen. «Das ist auf Dauer sehr kräftezehrend», sagt Bigi Diomaiuta. Ihr Mann werde nächstes Jahr pensioniert, sie selbst in drei Jahren. «Wenn man merkt, dass einem immer weniger Zeit bleibt, wird diese umso kostbarer», betont Franco Diomaiuta. «Das ‹La Moka› ist toll, aber es ist ein Knochenjob», stellt er klar. «Wir hören auf, bevor diese Knochen brüchig werden», fügt seine Frau schmunzelnd an. «Ausserdem soll man dann aufhören, wenn’s am schönsten ist.»
Die Entscheidung fällt dem Gastgeberpaar trotzdem alles andere als leicht. «Es ist befreiend, dass wir sie nun kommuniziert haben. Aber es ist auch viel Wehmut dabei», so Franco Diomaiuta. «Es wird mir vieles fehlen. Darunter die guten Gespräche mit den Gästen, aus denen über die Jahre auch gute Freundschaften entstanden sind», verrät Bigi Diomaiuta. Die vielen positiven Rückmeldungen der Gäste hätten sie stets aufgebaut und in ihrem Schaffen bestärkt. Die Nachricht über das Ende des Paares im Café an der Marktgasse sei auf viel Verständnis gestossen. «Mein Handy bimmelt seit der Bekanntgabe der Entscheidung unentwegt. Wir haben unglaublich berührende Nachrichten erhalten», so Franco Diomaiuta lächelnd. «Nun ist es aber noch zu früh für einen Abschied», sagt er bestimmt. Ausserdem bleibe das Paar der Stadt Wil erhalten. «Wir verschwinden nicht von der Bildfläche», so der 64-Jährige. Die Bottega La Moka an der Marktgasse 76 wird er weiterhin betreiben. Wie es für seine Frau Bigi Diomaiuta ab nächstem Jahr weitergeht, weiss sie noch nicht. «Ich lasse es auf mich zukommen», sagt sie.
Aktuell kümmert sich das Paar um die Zukunft ihres Cafés und ist aktiv auf der Suche nach einer Nachfolgelösung. Es hätten bereits gute Gespräche mit potenziellen Nachfolgern stattgefunden, verrät Franco Diomaiuta. «Für die Gäste wird es bestimmt weitergehen», versichert seine Frau. Mit wem und in welcher Form sei aktuell aber noch offen. «Wir sind guter Dinge, dass das ‹La Moka› in gute Hände kommt», sagt die Gastgeberin abschliessend.
Linda Bachmann
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