Claudia Keel-Graf
erklärt, mit welchen Zutaten dasThurbobräu gebraut wird.
Die Stiftung Heimstätten Wil ist eines der Unternehmen, welches bei der «Fair Trade Town»-Kampagne mitwirkt. Stefan Sieber (r.) übergibt Stefan Grob und Jennifer Schudel der Stiftung Heimstätten Wil die Auszeichnung für den Laden.
Wil darf sich ab sofort als «Fair Trade Town» bezeichnen. Sie ist eine von 23 Gemeinden in der Schweiz, die sich speziell für einen fairen Handel einsetzt, und erhält dafür heute Mittag eine Auszeichnung. Stefan Sieber der Stadt Wil erklärt, welche Kriterien Wil für die Auszeichnung erfüllen muss.
Wil «Fair Trade ist mehr als das Max Havelaar-Logo», sagt Stefan Sieber, Leiter der Fachstelle Kundenservice, Gewerbe und Markt der Stadt Wil. «Das müssen wir sichtbar machen.»Er hat als Mitglied der Arbeitsgruppe zum Erhalt der Auszeichnung «Fair Trade Town» beigetragen, die der Gemeinde heute Mittag verliehen wird.
Als eine von 23 Gemeinden in der Schweiz darf sich Wil ab sofort als Fair Trade Town bezeichnen. Die Auszeichnung vom Dachverband Swiss Fair Trade wird Städten und Gemeinden verliehen, die sich besonders für fairen Handel einsetzen. Das Ziel davon ist es laut Swiss Fair Trade, das Bewusstsein der Bevölkerung für nachhaltigen, fairen Konsum zu stärken. «Die Auszeichnung ist ein Instrument, um Engagement sichtbar zu machen», erklärt Stefan Sieber. «So kann die Bevölkerung sensibilisiert und nachhaltiges Handeln gefördert werden.» Die Idee, sich für mehr Fairness im globalen Handel einzusetzen, ist in Wil nicht neu.
Wil ist bereits seit 2016 bei Swiss Fair Trade als Bewerberin gemeldet. Konkrete Planungen oder die Zusammenstellung einer Arbeitsgruppe fanden allerdings lange Zeit nicht statt. Anfang 2023 wurde Stefan Sieber von der Stadt beauftragt, eine Arbeitsgruppe aufzubauen. Deren erste Sitzung mit acht Mitgliedern aus der Wirtschaft, der Politik und der Verwaltung fand vergangenen Dezember statt. «Wir haben uns vorgenommen, die Auszeichnung im Jahr 2024 zu erreichen», so Sieber. Dieses Ziel sei nicht ganz einfach gewesen, da nicht alle Kriterien gleich einfach erreicht werden konnten.
Zuerst muss die politische Instanz, in diesem Fall die Stadtverwaltung, sich zu fairem Handel bekennen, indem sie Fair-Trade-Produkte anbietet. «Wir haben deshalb einen kleinen Fair-Trade-Kiosk eingerichtet, in dem es neben fairem Kaffee und Tee auch verschiedene Fair-Trade-Snacks zu kaufen gibt», so Stefan Sieber. Als zweiter Schritt wird die Arbeitsgruppe erstellt,die für die Koordination des Engagements verantwortlich ist. Je nach Grösse der Gemeinde muss diese eine bestimmte Anzahl an Detailhandels-,Gastronomie- und Hotelleriebetrieben sowie weitere Institutionen und Unternehmen zur Mitwirkung animieren. Um Teil des Projektes zu sein, müssen die ausgewählten Unternehmen Fair-Trade-Produkte anbieten oder sie verwenden. Die Arbeitsgruppe hatte zu Beginn Schwierigkeiten, genügend Betriebe zu finden. «Viele Unternehmen passen ins Profil, sind sich dessen aber nicht bewusst», so Sieber.
Deshalb gehöre es auch zur Aufgabe der Arbeitsgruppe,dasThema fairer Handel durch Medienarbeit und mithilfe von Anlässen an die Öffentlichkeitzutragen,umesfürallesichtbar zu machen, erklärt der Stadtmitarbeiter. Das ist das letzte Kriterium, welches für die Auszeichnung und deren Erhalt eingehalten werden muss. Geplant sei bis anhin nur die heutige offizielle Übergabe der Auszeichnung, so Sieber. Für nachfolgende Veranstaltungen seien Ideen vorhanden, man wolle sich aber im Gespräch mit den beiden weiteren Fair Trade Towns der Ostschweiz, Gossau und Amriswil, noch weiter inspirieren lassen. Jahresbeitrag und Sponsoren Neben der Öffentlichkeitsarbeit müssen Gemeinden für die Mitgliedschaft einen jährlichen Beitrag bezahlen.Die Beitragshöhe richtet sich nach der Einwohnerzahl der Gemeinde.Die Stadt Wil unterstützt die Arbeitsgruppe, indem sie den Jahresbeitrag von 1900 Franken übernimmt. Die restlichen Ressourcen finanziert die Arbeitsgruppe durch Sponsoren und Gönner. «Unternehmen, aber auch Privatpersonen können mitwirken», betont Sieber.
Linda Bachmann
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