Laura Oberholzer
ist seit zwei Jahren Leiterin der Midnightsports in Zuzwil.
Die Kantischülerin Milena Müggler hat als Maturaarbeit ein Bilderbuch erstellt. Die Zuzwilerin erzählt, weshalb darin das Thema Autismus behandelt wird und welches die Herausforderungen während des Entstehungsprozesses waren.
Zuzwil «Eigentlich war es nicht die Idee der Maturaarbeit, das Bilderbuch zu veröffentlichen», verrät Milena Müggler. Doch die vielen positiven Rückmeldungen zu ihrer Arbeit bewogen sie dazu, doch einen Verlag zu suchen. Um die Druckkosten zu finanzieren, sammelt sie auf der Crowdfunding-Plattform Lokalhelden.
Die Zuzwilerin malt in ihrer Freizeit gerne. Dass sie eine kreative Arbeit in Form eines Bilderbuches machen möchte, war deshalb schnell klar. «Ich wollte aber nicht einfach irgendein Bilderbuch malen – meine Arbeit sollte ein wichtiges Thema behandeln», betont sie. Bei der Ideensuche ist die 17-Jährige auf die Entwicklungsstörung Autismus gestossen. Da sie selbst keine Berührungspunkte mit dem Krankheitsbild hat, musste sie sehr viel Zeit in die Recherche investieren. «Ich habe mehrere Organisationen um Unterstützung angefragt und erhielt von der Fachstelle Autismus Ost eine Zusage», so Milena Müggler. Mithilfe des Fachwissens der Organisation und zusätzlichen Interviews mit Lehrpersonen von heilpädagogischen Schulen schuf die Kantischülerin eine Grundlage, auf der sie ihre Geschichte aufbauen konnte.
Das Bilderbuch «Astronautist» erzählt aus dem Schulalltag von Theo und schildert, wie der Junge mit Autismus seine Umgebung erlebt und welchen Herausforderungen er begegnet. Das Spezielle an Milena Mügglers Arbeit: Die Geschichte wird in einem Buch gleich zweimal erzählt. Das Wendebuch umfasst die Perspektive des Jungen Theo und die eines neutralen Erzählers. «Betroffenen sieht man die Autismus-Spektrum-Störung in den meisten Fällen nicht an», so die Zuzwilerin. «Gerade für deren Mitschülerinnen und Mitschüler in Regelklassen kann das Verhalten von betroffenen Kindern Missverständnisse auslösen.» Das Bilderbuch könne in Primarschulen eingesetzt werden, um das Verständnis gegenüber autistischen Kindern zu fördern, erklärt Müggler. Während des Entstehungsprozesses des Bilderbuches hat sie sich wiederholt mit Fachpersonen ausgetauscht. «Ich wollte sichergehen, dass die Geschichte wahrheitsgetreu und respektvoll gegenüber Betroffenen erzählt wird», betont die Kantischülerin.
So entstanden ganze fünf Versionen der Geschichte, bis Milena Müggler mit dem Resultat zufrieden war. «Insgesamt habe ich ungefähr 300 Arbeitsstunden in das Projekt investiert», verrät sie. Dies, obwohl der Zeitaufwand für eine Maturaarbeit zwischen 80 und 100 Stunden liege. Der Mehraufwand habe sich aber gelohnt, wie die Zuzwilerin findet. «Ich bin mit meiner Arbeit sehr zufrieden.» In der Gesamtwertung wurde die Maturaarbeit mit der Note sechs bewertet. Doch nicht nur in der Schule, auch in ihrem Umfeld kam das Bilderbuch gut an. In der Primarschulklasse ihrer Mutter ist es bereits im Einsatz. Mehrere Parteien haben die Kantischülerin dazu ermutigt, ihr Werk drucken zu lassen.
500 Exemplare möchte die 17-Jährige drucken. Um die Druckkosten zu decken, hat sie ihr Projekt auf der Webseite Lokalhelden ausgeschrieben. «Mein Ziel sind 6000 Franken», so Milena Müggler. Je nachdem, wie das Buch ankomme, könne sie sich vorstellen, im selben Rahmen ein anderes wichtiges Thema zu beleuchten. «Zuerst schliesse ich aber die Kanti ab und beginne im Herbst mein Studium an der Pädagogischen Hochschule St.Gallen zur Primarlehrerin», so die Zuzwilerin. Danach könne sie sich auch eine Weiterbildung zur Heilpädagogin vorstellen. Der Besuch an der heilpädagogischen Schule im Rahmen ihrer Arbeit habe nämlich ihr Interesse geweckt.
Linda Bachmann
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