Juliana Hassler
half Kindern, ihre eigenen Schoko-Osterhasen
herzustellen.
Standortförderer Robert Stadler
Der Auftritt von Nikolas Stihl in der ARD hat hohe Wellen geschlagen. Im Interview in den «Tagesthemen» prangerte der Kettensägenhersteller die überbordende deutsche Bürokratie an. Was lässt sich aus den Aussagen des Unternehmers für den Standort Wil ableiten?
Wil Die Firma Stihl ist mit ihrem Kettenwerk in Wil und Bronschhofen eine der wichtigsten Arbeitgeberinnen der Region. Wenn also der Patron höchstpersönlich im deutschen Fernsehen den Schweizer Standort lobt, bleibt dies nicht unbeachtet. Wie kommen die Aussagen beim WPO-Standortförderer Robert Stadler an?
Robert Stadler, was hat das Interview von Nikolas Stihl in den «Tagesthemen» bei Ihnen persönlich ausgelöst?
Es war die Bestätigung für etwas, das wir schon lange wussten: Die Schweiz und die WPO-Region im Speziellen sind hoch attraktive Wirtschaftsstandorte. Und es erfüllt mich mit Stolz, dass darüber in der wichtigsten deutschen Nachrichtensendung berichtet wird.
Im ARD-Interview sinniert Nikolas Stihl offen darüber, dass der Standort Schweiz trotz höherer Lohnkosten attraktiver sei als Deutschland. Ennet der Grenze wird bereits über eine Abwanderung weiterer Stihl-Einheiten in die Schweiz spekuliert. Gäbe es in Wil überhaupt noch genügend Baulandreserven für die Ansiedelung grösserer Industriebetriebe?
Ihre Frage zielt auf einen wichtigen Punkt ab: Es wird immer schwieriger, den Unternehmen Baulandreserven zur Verfügung zu stellen. Die Firma Stihl selbst hat noch eine Landreserve in Bronschhofen. Und da ist natürlich noch Wil West. Das Arealentwicklungsprojekt will Neuansiedlungen konzentriert an der Autobahn A1 umsetzen statt verteilt am grünen Rand der Gemeinden in der Region. Das entlastet die Gemeinden und wirkt der Zersiedelung entgegen.
Welche positive Strahlkraft für den Wirtschaftsstandort geht nach Ihrer Einschätzung davon aus, wenn ein angesehener Wirtschaftsführer, wie es Nikolas Stihl zweifelsohne ist, sich derart positiv über den Standort Schweiz äussert?
Selbstverständlich hat das eine positive Ausstrahlung. Vor allem relativiert es das Bild der teuren Schweiz. Natürlich haben wir in der Schweiz höhere Lohnkosten. Aber betrachtet man das Gesamtbild mit anderen Kosten oder Ferien und Arbeitszeiten, sieht es schon anders aus. Unsere Exportunternehmen sind nur schon durch den starken Schweizer Franken gezwungen, laufend Effizienzsteigerungen umzusetzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das hält fit und schlank.
Welche Vorteile sprechen aus Ihrer Sicht explizit für den Wirtschaftsraum Wil?
Die Erreichbarkeit ist eine ganz grosse Stärke unserer Region: Wir sind nahe an den Zentren Zürich und St.Gallen sowie am Flughafen Zürich, aber auch schnell im Toggenburg oder am Bodensee. Wir befinden uns am Portal zur Ostschweiz – an bester Lage mit optimalem Zugang zu den sogenannten DACH-Märkten (Deutschland, Österreich, Schweiz). Abgesehen davon sind wir eine ausgesprochen starke Berufsbildungsregion mit hervorragenden und engagierten Berufsleuten, haben eine günstigere Kostensituation als im Wirtschaftsraum Zürich und eine intakte Natur mit zahlreichen Erholungsmöglichkeiten.
Unter anderem führt unser Raumplanungsgesetz dazu, dass bei grösseren Bauvorhaben nicht selten mit einer Vorlaufzeit von bis zu zehn Jahren gerechnet werden muss. Schränkt ein derart langer Planungshorizont nicht viele Unternehmen in ihren Wachstumsplänen ein?
Hier treffen tatsächlich verschiedene berechtigte Interessen zusammen. Auf der einen Seite ist der Zersiedelung entgegenzuwirken, andererseits brauchen wir auch in Zukunft eine wirtschaftliche Entwicklung. Wenn die Unternehmen eine zu geringe Planungssicherheit haben oder zu lange auf Entscheide warten müssen, besteht die Gefahr, dass sie sich einen anderen Standort suchen und Wertschöpfung und Arbeitsplätze verloren gehen.
Auch hierzulande klagen bestimmte Branchen über eine Zunahme bürokratischer Hürden. In Deutschland wurde erst vergangene Woche ein Bürokratieentlastungsgesetz auf den Weg gebracht, das Erleichterungen für die Wirtschaft bringen soll. Gibt es auch in der Schweiz derartige Bestrebungen?
Die Bekämpfung der Bürokratie ist ein politischer Dauerbrenner. Es gibt auch bei uns die Entwicklung, für alles Mögliche Absicherungen einzubauen und Fehler von vornherein möglichst zu vermeiden. Das ist oft gut gemeint, aber im Resultat nicht immer besser und befördert tendenziell die Bürokratie. Im konkreten Fall ist es allerdings häufig gar nicht so einfach, griffige und mehrheitsfähige Massnahmen gegen die wachsende Bürokratie zu ergreifen.
Auf welche Weise können Sie beim WPO Unternehmen unterstützen, welche sich in der Region Wil ansiedeln möchten?
Zum einen pflegen wir einen engen Kontakt mit den kantonalen Standortförderungen St.Gallen und Thurgau. Gemeinsam mit den kantonalen Stellen und unseren Mitgliedgemeinden können wir z.B. Unternehmen bei ihrer Suche nach Gewerbe- und Industrieimmobilien unterstützen. Mit unseren mittlerweile rund 400 Mitgliedern (Unternehmen und Gemeinden) und unseren vielfältigen Anlässen bieten wir auch ein wichtiges Netzwerk, um in der Region Kontakte knüpfen zu können. Und zudem setzen wir auch Projekte um, von denen unsere Mitglieder, aber auch die ganze Region profitieren.
Ohne zu viel zu verraten: Gibt es aktuell Vorhaben grösserer Unternehmen, ihren Standort in die Region zu verlegen?
Aktuell ist mir nichts Konkretes bekannt. Die momentane Unsicherheit, wie es mit Wil West weitergeht, bremst solche Vorhaben aber auch. Wichtig ist, dass sich die bereits ansässigen Unternehmen gut weiterentwickeln können.
Von Wiesy Imhof
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