Michael Sarbach
ist neuer Botschafter der Stadt Wil.
Ab 2035 soll das Billett im Postauto nur noch bargeldlos bezahlt werden können – eine Änderung, welche die Nutzung des öffentlichen Verkehrs besonders für ältere Menschen erschwert. Bruno Gasser und Jirina Stenz aus Zuzwil erklären, weshalb sie diese Entwicklung nicht gutheissen und was sie stattdessen vorschlagen.
Zuzwil «Das wird für viele ältere Leute ein Problem», sagt Bruno Gasser zum Plan von Postauto, die Bezahlungsabwicklung bis 2035 vollständig zu digitalisieren. Der 76-Jährige Zuzwiler und seine Partnerin Jirina Stenz haben auf ihren unzähligen Reisen erlebt, wie die Situation in den öffentlichen Verkehrsmitteln (ÖV) in anderen Ländern gelöst wird.
«Schwangere, Eltern mit Neugeborenen, Personen im Rollstuhl, Seniorinnen und Senioren – alle diese Leute können in Brasilien gratis Bus fahren», zählt Bruno Gasser auf. Tatsächlich haben Personen ab 65 Jahren gemäss der brasilianischen Verfassung das Recht auf die kostenlose Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs, in einzelnen Gemeinden sogar bereits ab 60 Jahren. Ein ähnliches Angebot gibt es in verschiedenen europäischen Ländern, wobei die Altersgrenzen jeweils variieren. «Mir ist es ein Rätsel, weshalb die Schweiz dies nicht auch hinbekommt», sagt der Zuzwiler schulterzuckend. «Klar, eine solche Massnahme würde einiges an Geld kosten», gibt Gasser zu. «Aber das tut sie auch in anderen Ländern und die Schweiz ist ein vermögendes Land», fügt er an. Für andere Dinge sei man auch bereit, Geld auszugeben, ergänzt Jirina Stenz. «Weshalb also nicht für Seniorinnen und Senioren, die ihr ganzes Leben in der Schweiz Steuern bezahlt haben?», argumentiert die 74-jährige.
Dabei gehe es dem Paar nicht um den eigenen Vorteil. «Wir können mit dem Handy umgehen», verrät Jirinna Stenz. Den Kauf eines Bus- oder Zugbilletts sowie die Bezahlung von Parkgebühren würden sie und ihr Partner seit längerer Zeit nur noch über geeignete Apps tätigen. «Ohne Handy läuft gar nichts. Da ist man heutzutage aufgeschmissen», weiss Stenz. Das Paar denkt bei ihrem Vorschlag an Seniorinnen und Senioren, denen der Umgang mit digitalen Medien nicht so leichtfalle.
Neben der Auflösung der Schwierigkeiten beim Kauf des Billetts habe die Massnahme auch den Vorteil der finanziellen Entlastung. «Altersarmut in der Pension ist ein grosses Thema», so Bruno Gasser. Der ÖV in der Schweiz sei teuer. «Über kurze Strecken innerhalb einer Stadt sind die Preise unverhältnismässig», stimmt seine Partnerin zu. Jemand, der nicht mehr gut zu Fuss sei, müsse vielleicht nur zwei oder drei Stationen fahren und trotzdem die ganze Zone bezahlen, argumentiert sie. Daneben könne ein kostenloses ÖV-Angebot für Senioren auch eine positive Auswirkung auf die Nutzung des Autos haben. «Viele Leute fahren bis ins hohe Alter Auto, obwohl sie damit ein Verkehrsrisiko darstellen», so Gasser. «Ein attraktives Angebot könnte betroffene Personen umstimmen.»
Linda Bachmann
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