Juliana Hassler
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Cornelia Kunz und Manuel Nick erzählen im Interview, wie sie sich bisher eingelebt haben. lin
Heute vor 100 Tagen haben Cornelia Kunz und Manuel Nick ihre Sitze im Stadtrat eingenommen. Bisher war es ruhig um die Neulinge im Amt. Woran haben die beiden in den vergangenen Monaten gearbeitet? Kunz und Nick ziehen Bilanz.
Wil Die 100-Tage-Frist gilt im Journalismus als Faustregel für die Zeit, welche einem Politiker oder einer Politikerin in einem neuen Amt zugestanden wird, sich einzuarbeiten. Nach Ablauf dieser Frist wird oft eine Bilanz gezogen, was von der jeweiligen Person bis zu diesem Zeitpunkt bereits erreicht wurde. Die «Wiler Nachrichten» haben den beiden Stadtratneulingen Cornelia Kunz und Manuel Nick etwas genauer auf die Finger geschaut. Wie haben sie sich eingelebt? Welche Projekte liegen bei ihnen aktuell auf dem Tisch? Und welchen Herausforderungen sind sie in den ersten drei Monaten im Amt bereits begegnet?
Manuel Nick: «Neu ist das öffentliche Interesse an meiner Arbeit»
Manuel Nick, Sie haben betont, linke und grüne Themen ins Baudepartement einzubringen. Woran haben Sie in den vergangenen drei Monaten konkret gearbeitet?
Für den Start im Departement habe ich viel Wert daraufgelegt, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kennenzulernen. Das Departement Bau, Umwelt und Verkehr ist neben seiner Verwaltung mit seinen Betrieben Werkhof, Stadtgärtnerei, ARA und dem Facility Management im ganzen Stadtgebiet tätig. Letztlich sind es die Mitarbeitenden, die täglich mit ihrem Einsatz unsere Stadt weiterbringen. Ebenfalls habe ich mich in die aktuell laufenden Projekte eingearbeitet. Wichtig war, die Abläufe in der Verwaltung kennenzulernen.
Sie haben mit dem Baudepartement einige Altlasten übernommen. Wie erleben Sie die Herausforderungen dieses Amts? Welches sind die grössten Baustellen?
Altlasten habe ich keine angetroffen, es sind aber viele sehr spannende Arbeiten im Gange. Wegweisend für die Zukunft unserer Stadt Wil und dementsprechend eine «grosse Baustelle» ist sicherlich die Ortsplanungsrevision. Die Herausforderung ist, dass unsere Bauprojekte im Fokus der Öffentlichkeit stehen und entsprechend viele Reaktionen auslösen. Wir müssen der Bevölkerung gut vermitteln können, was Inhalt und Nutzen unserer Projekte sind, aber auch die anfallenden Kosten und die Einschränkungen während der Bauzeit erklären können.
Anfang des letzten Jahres haben Sie beim Stadtrat einen Vorstoss zur Förderung des Veloverkehrs in Wil eingereicht. Damalssahen sie das Potenzial des Veloverkehrs nicht ausgeschöpft – hat sich diese Sichtweise aus den Augen des Departementsleiters des BUV etwas verändert?
Der Platz in Wil ist beschränkt und gleichzeitig wächst die Bevölkerung in und um Wil. Eine weitere Zunahme von Verkehr muss, um nicht noch mehr Stau zu verursachen, möglichst mittels Velo, ÖV oder zu Fuss geschehen. Insofern sehe ich weiterhin vor allem Potenzial beim Langsamverkehr. Gespräche mit Fachplanern im Rahmen des Gesamtverkehrskonzepts, das in Arbeit ist, haben diese Ansicht bestätigt.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit anderen Stadtratsmitgliedern, insbesondere im Hinblick auf die Umsetzung Ihrer umweltpolitischen Ziele?
Die Zusammenarbeit im Stadtrat empfinde ich als sehr zielorientiert. Wir diskutieren die unterschiedlichen Standpunkte aus und finden zu einem Entscheid, der von allen mitgetragen wird. In Sachen Umweltpolitik verfolgt die Stadt Wil ein kommunales Klimaschutzprogramm. Die konsequente Umsetzung davon ist ein Ziel, das sich der Stadtrat vor Längerem gesetzt hat und auch für mich von grosser Wichtigkeit ist.
Inwiefern unterscheidet sich Ihr Alltag als Vollzeitstadtrat von dem des Projektleiters bei Stadler Rail?
Der Alltag ist, wie vorher auch schon, sehr vielseitig und mit vielen Themen gut gefüllt. Neu ist jedoch das öffentliche Interesse an meiner Arbeit. Der Kontakt mit der Bevölkerung macht mir Freude. Die Trennung zwischen Beruf und Freizeit ist aber sicher schwieriger geworden.
Welche Prioritäten setzen Sie sich für die kommenden Monate?
Wir müssen bei der Umgestaltung des Bahnhofplatzes vorwärtsmachen. Dieses Bauprojekt wird demnächst für den politischen Prozess bereit sein und das Zentrum von Wil prägen. Die Umsetzung der Schulraumplanung und des Stadtparks Obere Weierwiese soll auch mit hoher Priorität vorangetrieben werden. Ich freue mich, nach der ersten Phase der Einarbeitung nun wirken zu können.
Cornelia Kunz: «Wir sind fordernd, aber auch wertschätzend miteinander unterwegs»
Cornelia Kunz, seit Ihrer Übernahme des Departements Gesellschaft und Sicherheit sind 100 Tage vergangen. Wie haben Sie sich im Rathaus eingelebt?
Mein Büro, also meine «Homebase», ist an der Poststrasse 10, im Rathaus bin ich vor allem für Sitzungen und Besprechungen. An beiden Orten habe ich mich gut eingelebt und ich fühle mich wohl.
Welches war bislang Ihre grösste persönliche Herausforderung in dieser Rolle?
Spontan kommt mir hier der Januarrapport beim Sicherheitsverbund in den Sinn. Am elften Amtstag mit minimalsten Kenntnissen vor 180 Angehörigen der Feuerwehr zu sprechen, da hat es schon etwas gekribbelt.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit anderen Stadtratsmitgliedern?
Die Zusammenarbeit im Stadtrat gestaltet sich inhaltlich konstruktiv-kritisch mit Fokus auf guten und nachhaltigen Entscheidungen. Auf der persönlichen Ebene sind wir fordernd, aber auch wertschätzend miteinander unterwegs.
Sie erwähnten, dass in Wil derzeit kein grosser Leidensdruck im Asylwesen besteht. Haben sich in den letzten drei Monaten Entwicklungen in diesem Bereich ergeben?
Nein, dieser Bereich ist in den letzten Monaten stabil geblieben. Aktuell werden die Entwicklungen in der Ukraine beobachtet, diese Personengruppe stellt auch den grössten Anteil an Geflüchteten dar.
Welche Fortschritte wurden bei der Prüfung des zivilen Sicherheits-, Interventions- und Präventionsdienstes (SIP) gemacht?
Der Bericht und Antrag zur SIP wird aktuell in der vorberatenden Kommission behandelt. Eine erste Sitzung hat stattgefunden, die nächste ist für Anfang Juni geplant. Das Stadtparlament entscheidet letztendlich über die Umsetzung, wobei vorgängig in der Kommission die Ausrichtung des SIP zu klären ist. Es gibt in der Schweiz verschiedene Ausrichtungen solcher Sicherheits- und Interventionsdienste, diese bewegen sich zwischen einer rein sozialarbeiterischen Ausrichtung bis hin zu einem eher repressiven Auftreten. Ich bin gespannt, was die Kommission hier dem Parlament vorschlägt.
Wie verläuft der Aufbau des neuen Familienzentrums an der St.Peterstrasse?
Wir sind glücklich, dass die Leitung des Familienzentrums mit Franziska Kayser besetzt werden konnte. Sie war bereits in der Ausarbeitung dieses Geschäfts federführend und wir sind überzeugt, das Zentrum mit ihr erfolgreich umsetzen zu können. Aktuell läuft der Innenausbau, die Eröffnung ist für Anfang August vorgesehen.
Welche weiteren Projekte liegen bei Ihnen auf dem Schreibtisch?
Nebst organisatorischen und strategischen Adjustierungen im Departement gibt es aktuell mehrere Projekte für regionale Zusammenschlüsse, welche in meiner Verantwortung liegen und auszuarbeiten sind.
Sie haben angekündigt, sich nicht vollständig aus dem Unternehmen Ihres Mannes zurückzuziehen – wie bekommen Sie alles unter einen Hut?
Die Mitarbeit im Unternehmen meines Mannes beschränkt sich auf Administration und nimmt pro Woche einige Stunden in Anspruch, vergleichbar mit einem Hobby.
Wie sehen Ihre Prioritäten für die kommenden Monate aus?
Einerseits gilt es, die bereits laufenden Geschäfte voranzutreiben, andererseits gibt es einige Bereiche, in die ich noch vertiefter Einblick nehme und in denen ich allfällig strategische Anpassungen einleiten möchte. Zusätzlich wird die Umsetzung des aktuell im Raum stehenden Entlastungsprogramms nach Beschluss durch das Parlament Priorität erhalten.
Linda Bachmann
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