Sarah Büchel
bebildert das Gemeindeblatt in Uzwil mit ihren Drohnenbildern.
Im Januar 2011 hat sich der Gemeinderat von Zuzwil bei der Gestaltung des Grünhof-Kreisels für ein Objekt der Künstlerin Violeta Radovic (heute Wagner) entschieden. Nun soll das Innenleben des Kreisels umgestaltet und das Kunstwerk abgebaut werden.
Zuzwil Kreisverkehrsplätze dienen vielerorts als grosse Bühne für Kunstobjekte. Hierzulande gibt es wohl kaum eine Gemeinde, welche die Verkehrsknotenpunkte nicht als optische Visitenkarte nutzt. Dementsprechend sind die Gestaltungen oft viel beachtete Prestigeprojekte.
Die Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Auch der Grünhof-Kreisel am Dorfausgang von Zuzwil in Richtung Henau gilt in den Augen der einen als gelungen, wogegen ihn andere eher kritisch betrachten. So gab es bereits drei Jahre nach der Eröffnung einen ersten Vorstoss, die farbigen Bögen im Zentrum des Kreisverkehrs zu ersetzen. Damals lehnte der Gemeinderat das Ansinnen ab. Ausschlaggebend waren nicht zuletzt die hohen Kosten für eine Umgestaltung, welche damals auf bis zu 100'000 Franken veranschlagt wurden. Mittlerweile ist über die Sache wie auch über den Kreisel selbst etwas Gras gewachsen. Dennoch ist nun vorgesehen, dass das kontrovers diskutierte Kunstobjekt abgebaut werden soll.
Der Züberwanger Heinz Griessbacher hat die Kontroverse um den Kreisel von Beginn an interessiert mitverfolgt. Als er kürzlich davon erfahren hat, dass der Grünhof-Kreisel ein neues Erscheinungsbild erhalten soll, hat dies sein Interesse noch mehr geweckt. Wie er zu berichten weiss, hatte die Künstlerin die Absicht, eine symbolische Verbindung der drei Ortsteile Zuzwil, Weieren und Züberwangen zu schaffen. Umgesetzt wurde ihre Ideenskizze schliesslich mit einem Metallobjekt, welches aus drei farbigen Röhren besteht, die quer zueinander über das Zentrum des bestehenden Kreisels angelegt sind.
Den Anstoss zur aktuell geplanten Neugestaltung gab ein Antrag, der im vergangenen Jahr an den Gemeinderat gerichtet wurde. In diesem Zusammenhang wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Kreisel eine «wichtige Repräsentationsaufgabe» übernimmt. «Das Bild, das der Kreisel aktuell abgibt, macht eher einen etwas verwahrlosten Eindruck. Ganz offensichtlich spielte bis anhin die erwähnte Repräsentationsaufgabe für die Gemeinde eine untergeordnete Rolle», so Heinz Griessbacher. Anders könne er es sich auf jeden Fall nicht erklären, dass sowohl das Kunstobjekt als auch die Begrünung des Grünhof-Kreisels seit Jahren einen sehr ungepflegten Anblick bieten.
Aus der Sicht von Heinz Griessbacher gibt es im Zusammenhang mit der Umgestaltung noch einigen Klärungsbedarf. Konkret würde ihn vor allem interessieren, was die Schöpferin des Kunstwerks über die Neugestaltung und den Rückbau ihres Kunstwerks denkt. Ausserdem hat er das geplante Projekt studiert. Die Projektidee des Architekturbüros Trunz Wirth AG aus Henau sieht im Zentrum eine Bepflanzung vor und verzichtet auf ein Kunstobjekt. Der Züberwanger stellt sich dabei unter anderem die Frage, welche Auswirkungen die Bepflanzung auf die Übersichtlichkeit des Kreisverkehrs hat.
Beim Architekturbüro Trunz Wirth ist der Geschäftsführer, Benjamin Saner, für das Projekt verantwortlich. Auf seinen Gestaltungsvorschlag angesprochen, fasst er seine Idee in drei kurzen Sätzen zusammen: «Die Trunz Wirth AG sieht auf einem erhöhten Ring sechs Bäume für die drei Dörfer mit je einem Ortseingang und einem Ortsausgang vor.
Zusätzlich werden in den Strassenachsen vier Eibenhecken gepflanzt, um die Sicht durch den Kreisel einzuschränken. Vom äusseren Rand bis in die Mitte des Kreisels wachsen die drei Dörfer symbolisch mit einer biodiversen Gestaltung langsam ineinander.» Um welche Bäume es sich konkret handelt, lässt er zum aktuellen Zeitpunkt noch offen. Auch der Aspekt der späteren Pflege des Kreisels wurde berücksichtigt. Betreffend die Übersichtlichkeit des Kreisels betont Benjamin Saner, dass die Gestaltung sämtliche geltenden Anforderungen erfülle. Das letzte Wort zum Projekt wird im kommenden Jahr die Bürgerversammlung haben. Der Gemeinderat beantragt der Versammlung einen Kredit von insgesamt 75'000 Franken.
Von Wiesy Imhof
Violeta Wagner, in einer Ausschreibung wurde 2011 Ihre künstlerische Idee zur Gestaltung des Grünhof-Kreisels in Zuzwil übernommen. Welche Bedeutung hatte der Auftrag damals für Sie?
Ich war 23 Jahre jung und studierte an der Zürcher Hochschule der Künste. Ich empfand es als besondere Ehre und war erfüllt von grosser Freude und Stolz, dass meine Projektidee umgesetzt werden sollte. Nebenbei war der Projektbeitrag als Studentin ein willkommener Zustupf.
Wie gingen Sie als Künstlerin damit um, dass Ihr Kunstwerk auch kontrovers diskutiert wurde?
Da ich selbst nicht in den Prozess der Umsetzung involviert war, betraf mich die Diskussion um das Objekt nur am Rande. Aus heutiger Sicht bedaure ich, dass ich nicht direkt bei der Entstehung mitwirken konnte.
Welchen persönlichen Bezug haben Sie heute noch zum Kreisel und zu ihrem Werk?
Da ich nicht mehr in der Gegend wohnhaft bin, verbinde ich mit dem Kreisel vor allem Erinnerungen an die damalige Zeit und an die Region.
Wann und wie haben Sie von der geplanten Neugestaltung erfahren?
Ehrlich gesagt, habe ich erst durch die WN vom Rückbau und der Neugestaltung des Kreisels erfahren. Von offizieller Seite wurde ich zu keinem Zeitpunkt informiert.
Was hat es bei Ihnen ausgelöst, dass Ihr Kunstobjekt vom Kreisel entfernt werden soll?
Ich betrachte den Kreisel eher losgelöst von meiner Person. Für mich persönlich hat die Sache daher einen symbolischen Charakter und ich empfinde kein Bedauern über den geplanten Rückbau. Vielmehr erinnert mich der Prozess an die Vergänglichkeit allen irdischen Daseins. Alleine dieser Gedanke ist es, der mich mit einer gewissen Wehmut erfüllt.
Welche konkrete Idee hätten Sie, wie man das Objekt sinnvoll weiterverwenden könnte?
Ganz spontan könnte ich mir vorstellen, dass sich die farbigen Metallröhren sehr gut für einen Spielplatz oder eine Spielwiese eignen könnten. Würde man das Objekt als undefiniertes Element darin einbauen, könnten ihm die Kinder mit ihren Ideen eine neue Bedeutung geben.
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