Ruben Schuler
freut sich, dass seine Motion zur Grundsteuer Anklang fand.
Die 18-jährige Mirjam Kugler und der 15–jährige Alejandro Stricker spielen im Ensemble Plus des Jugendorchesters Wil und gehören somit zu den Besten.
Im Alter von acht Jahren begann Alejandro Stricker, Geige zu spielen. Mirjam Kugler spielt ihr Cello bereits seit zwölf Jahren. Die beiden Musiker sind Teil des Ensembles Plus des Jugendchororchesters Wil und begleiten das Stück «Herr Eichhorn und der erste Schnee» in der Tonhalle Wil.
Wil Mirjam Kugler was fasziniert Sie am Musizieren?
Beim Musizieren kann ich mich entspannen und ablenken. Musik beruhigt und hilft der Gesundheit sowie dem Geist, da sie viele Klänge erzeugt, die im Innern des Körpers wirken können.
Und Sie, Alejandro Stricker, wie wirkt Musik auf Sie?
Ich war immer fasziniert von den Farben, die ich beim Musizieren erzeugen konnte. Sei es beim Komponieren oder beim Spielen. Diese Farben repräsentieren Gefühle, die ich weder in Worte noch in irgendeiner anderen Form zum Ausdruck bringen kann. Das Gefühl, in eine andere Welt abtauchen zu können, fasziniert mich wahrscheinlich am meisten.
Wie sind Sie Teil des Ensembles Plus geworden?
Mirjam Kugler: Ich wurde vom Dirigenten Andreas Signer gefragt, ob ich das möchte, und natürlich habe ich Ja gesagt. Es ist mir eine grosse Ehre, ein Teil des Ensembles Plus zu sein.
Alejandro Stricker: Ich war schon von klein auf in einem Orchester und wollte in einem Ensemble spielen, das auch klassische Stücke spielt oder eben bei grösseren Produktionen mitmacht. Also habe ich fürs Jugendorchester vorgespielt und kurz darauf wurde ich vom Dirigenten angefragt, ob ich nicht auch beim Ensemble Plus mitmachen wolle. Jetzt bin ich Stimmführer in diesem Ensemble und freue mich sehr auf das kommende Konzert.
Können Sie sich vorstellen, die Musik zu Ihrem Hauptberuf zu machen?
Mirjam Kugler: Nein, die Musik ist für mich eine Entspannungsmethode und ein Ausgleich neben dem Alltagsstress. Ich liebe die Musik über alles, doch wie viele Menschen bleiben lange in ihrem Beruf? Nicht viele; deswegen denke ich, dass ich so die Musik verlieren würde.
Alejandro Stricker: Tatsächlich ist mein Traumberuf, Sologeiger zu werden. Ich habe kurz nach dem Auftritt beim Theater das Vorspiel für ein Förderprogramm, das mir ermöglicht, mich auf ein Musikstudium vorzubereiten, sofern ich diese Prüfung bestehe.
Wie viel Zeit investieren Sie vor einem Auftritt in die Musik?
Mirjam Kugler: Schwierig zu sagen. Es kommt auf den Schwierigkeitsgrad der Noten und meinen Alltag an. Wenn möglich, übe ich jeden Tag mindestens eine Stunde. Da ich aber in vier Orchestern spiele, kann das schwierig werden.
Alejandro Stricker: Um ehrlich zu sein, kommt es ganz darauf an. Bei einem grösseren Projekt kann es schon sein, dass ich täglich eine Stunde nur für das Orchester übe. Bei Solokonzerten sind es meistens jeden Tag eine bis vier Stunden und in den Ferien übe ich nach einem strikten Plan, der zwischen sechs und acht Stunden variiert.
Haben Sie Lampenfieber?
Mirjam Kugler: Dies kommt ganz auf die Grösse des Konzertes an. Bei normalen Konzerten bin ich nicht aufgeregt, aber wenn es grössere sind, kann es auch mal vorkommen.
Alejandro Stricker: Bis vor Kurzem kämpfte ich noch mit Lampenfieber. Die Angst vor Fehlern war sehr gross, doch, seit ich einen neuen Geigenlehrer habe, ist meine Ein-stellung eine ganz andere, und ich weiss, dass ich auf der Bühne loslassen kann. Ich kanalisiere die Musik tief in meinem Herzen und kann dann die Gefühle, die dabei entstehen, dem Publikum vermitteln, sodass es auch von der Musik berührt sind.
Am 19. November spielt das Ensembles Plus eine besondere Rolle im Stück «Herr Eichhorn und der erste Schnee». Kannten Sie das Theaterstück vorher?
Mirjam Kugler: Nein, ich kannte es nicht und es ist deshalb umso schöner, dass ich ein neues Theaterstück und neue Musik lernen darf.
Alejandro Stricker: Nein, auch ich habe das Stück vorher nicht gekannt.
Im Stück geht es um Geduld. Sind Sie geduldig?
Mirjam Kugler: Ich würde schon sagen, dass ich geduldig bin. Ohne Geduld wird es heutzutage schwierig, einen Weg zu finden. Mit Geduld und Ruhe schafft man alles viel besser und vieles ist leichter.
Alejandro Stricker: Ich behaupte von mir, dass ich geduldig bin. Mein Umfeld empfindet mich jedoch eher als ungeduldig. Das kann wahrscheinlich damit zusammenhängen, dass ich nicht gerne Fehler mache und alles immer so schnell wie möglich richtig machen will.
Was ist für Sie die grösste Herausforderung?
Mirjam Kugler: Die grösste Herausforderung ist, zu merken, wann ich zu viel übe. Ich erziele ein besseres Ergebnis, wenn ich weniger, aber intensiver übe. So ist es herausfordernd, die Grenze zu erkennen, an der das Produktive ins Kontraproduktive wechselt.
Alejandro Stricker: Die Balance zwischen dem technischen Fokus und dem Geniessen der Musik zu finden, ist meine grösste, Herausforderung beim Üben sowie beim Spielen eines Konzertes.
Was könnte sich verbessern, damit Jugendliche mehr Musik machen?
Mirjam Kugler: Ich denke, heutzutage ist es schwierig, da es so viele verschiedene Musikrichtungen und Medien gibt. Aber ich denke, wenn man ein musikalisches Umfeld hat, ist es einfacher. Ich habe die Musik durch meine grosse Schwester und meine Muter, die beide Querflöte spielen, kennengelernt. Meine Schwester machte ebenfalls den Bachelor und den Master in der Musik. Ich empfehle allen, die keinen Bezug zur Musik haben: Hört Musik über das Handy, es wird euch das Leben einfacher machen.
Alejandro Stricker: Die Musik lernte ich in der Primarschule kennen, als die Lehrerin Instrumente mitbrachte. Doch ich kenne keine Schule, an der das auch so ist. Ausserdem müsste mehr Wissen über die Musik selbst mitgegeben werden. Klassisch ist alt und schön und sehr wichtig, doch heute ist es veraltet für Nichtmusiker und viele weigern sich auch, Pop zu spielen. Ich finde es jedoch wichtig, dass man jede Musikrichtung ehrt, denn alles ist Kunst, und nur so können wir mehr Leute inspirieren und motivieren, selbst ein Instrument zu spielen, sei es klassisch oder modern.
Von Dominique Thomi
Das Musiktheaterstück wird am Sonntag, 19. November, um 17 Uhr in der Tonhalle Wil aufgeführt. Mit auf der Bühne ist das Ensemble Plus des Jugendchororchesters Wil unter der Leitung von Andreas Signer.
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Wir verwenden Cookies zur Unterstützung der Benutzerfreundlichkeit. Mit der Nutzung dieser Seite erklären Sie sich einverstanden, dass Cookies verwendet werden. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Datenschutzerklärung
Lade Fotos..