Daniel Gerber
bleibt dem Stadtparlament eine weitere Legislatur erhalten.
Hagelkörner, manchmal so gross wie Golfbälle, können erheblichen Schaden anrichten. Damit dies in Niederhelfenschwil und den umliegenden Gemeinden nicht geschieht, sorgt Rudolf Kuhn und ein Team von drei weiteren Männern. Doch wie funktioniert das genau?
Niederhelfenschwil Die Luft ist schwül und die Wolken ziehen grau, ja fast schwarz, über den Sommerhimmel: Gewitter. Blitz und Donner werden oftmals von Hagel begleitet. Um die Schäden der gefrorenen Geschosse auf ein Minimum zu reduzieren, schiessen Obmann Rudolf Kuhn und drei Kollegen aus der Gemeinde Niederhelfenschwil Hagelabwehrraketen, sogenannte Hailbuster, in den Himmel. «Von Mitte April bis Anfang August feuerten wir über 30 Raketen ab, um die Hagelkörner so weit abzuschmelzen, damit sie keine oder höchstens noch geringe Schäden verursachen konnten», erzählt Kuhn und schaut auf eine Hailbuster, die vor ihm auf dem Tisch liegt. Doch wie wissen die Niederhelfenschwiler, wann sie die Raketen abfeuern müssen? «Die Hagelabwehr ist straff organisiert und untersteht dem Hagelabwehrverband Ostschweiz (Havos). Über eine Nachrichtenapp erhalten wir Wetteralarme, die uns anweisen, in welcher Intensität wir Raketen abfeuern sollen», sagt Kuhn. Dann gebe es ein Zeitfenster von bis zu einer Stunde, in der die Hailbuster abgefeuert werden dürfen, fügt er hinzu.
Das Abfeuern der Raketen ist nicht ungefährlich und unterliegt deshalb dem Sprengstoffgesetz und der Sprengstoffverordnung: «Beim Havos muss eine eidgenössische Prüfung abgelegt werden, bevor man befugt ist, eine Rakete abzufeuern.» Der Flugkörper wird mit einer Rampe und einer Führungsschiene sowie einer Zündbox ausgelöst: «Die Rakete schiesst mit einem Tempo von 150 km/h aus der Rampe und erreicht eine Endgeschwindigkeit von 1500 km/h. Sie steigt dabei auf eine Höhe von 1850 bis 2000 Metern und detoniert dort zwei Mal.» Die erste Explosion, so der Obmann, werde durch Schwarzpulver ausgelöst. Eine zweite Detonation setze dann das Silberjodid frei: «Durch die Freisetzung des Silberjodids wird eine chemische Reaktion erzeugt, welche die Luft auf 1500 Grad Celsius erhitzt. Dadurch schmelzen die Hagelkörner ab und richten somit an Gebäuden, Landschaften, landwirtschaftlichen Kulturen, Gärten oder Autos nicht mehr so viel Schaden an.»
Neben dem Kanton Thurgau und den nördlichen Gemeinden des Kantons St.Gallen wird diese Methode auch in der Westschweiz eingesetzt: «Wir machen das vor allem, um die Produktionen unserer Landwirte zu schützen. Im Thurgau sind das viele Beeren-, Gemüse- und Obstproduzenten und in der Westschweiz schützt man so die Traubenernte.» Die Hagelabwehr ist ein freiwilliger Einsatz, welcher der Allgemeinheit dient: «Wir können immer weitere Personen gebrauchen, die sich zur Verfügung stellen. Am Ende des Jahres gibt es einen symbolischen Betrag als Entschädigung.» Für Obmann Rudolf Kuhn ist die Hagelabwehr eine sinnvolle Art, etwas zurückzugeben. So ist er bereit, wenn im nächsten Sommer dunkle Wolken aufziehen.
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Die warme und feuchte Sommerluft enthält Wasser. Diese Luft wird in der Stratosphäre auf circa 10’000 bis 12’000 Metern (Tropopause) stark abgekühlt, was das Gefrieren des Wassers zur Folge hat. Da die gefrorenen Wassertropfen schwerer sind, fallen sie nach unten und werden durch Aufwind erneut nach oben gewirbelt, in dem sie weiter gefrieren. Sind sie dann zu schwer für den Aufwind, fallen sie als Hagel auf die Erde.
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