Daniel Gerber
bleibt dem Stadtparlament eine weitere Legislatur erhalten.
Die Stadt Wil erweitert ihre Präsenz in den sozialen Medien. Seit Anfang 2024 ist sie auch auf TikTok präsent. Mit diesem Schritt möchte die Verwaltung gezielt eine junge Zielgruppe ansprechen. Die App selbst ist aber nicht unumstritten. Michel Burtscher, Leiter Fachstelle Kommunikation nimmt Stellung.
Wil Michel Burtscher, vor wenigen Tagen wurde der E-City-App der Stecker gezogen. Ist TikTok nun die Nachfolge?
Nein, da besteht überhaupt kein Zusammenhang. Das sind völlig unterschiedliche Plattformen mit unterschiedlichen Inhalten und Zielgruppen.
Warum hat man sich als Stadt für einen TikTok Kanal entschieden?
Wir wollen damit gezielt eine junge Zielgruppe erreichen. Denn diese hat nicht den Newsletter der Stadt Wil oder die gedruckten Mitteilungen abonniert. Sie tummelt sich auch nicht auf Facebook oder LinkedIn. Die junge Generation ist auf TikTok. Mit diesem Wandel müssen wir als Fachstelle Kommunikation Schritt halten. Unsere Zielgruppe umfasst die ganze Bevölkerung von Wil – da gehören auch junge Menschen dazu. Sie erreichen wir mit den bisherigen Kanälen noch zu wenig. Als Stadt nur auf die Webseite oder Facebook zu setzen, reicht heute nicht mehr.
Welchen Mehrwert wird der Kanal bieten?
Es geht nicht um klassische Behördenkommunikation. Auf TikTok wird es keine trockenen Mitteilungen zu Entscheiden aus dem Stadtrat geben. Man wird dort auch nicht erfahren, was die Baukommission beschlossen hat. Auf dem TikTok-Kanal wollen wir informative und unterhaltsame Einblicke in die Arbeit der Stadtverwaltung, Hinweise auf Veranstaltungen und weitere Neuigkeiten rund um die Stadt Wil liefern. Und das auf eine Weise, die beim jungen Publikum verfängt.
Vier Videos sind derzeit online. Wie häufig wird es neuen Content geben?
Geplant sind zwei bis vier Videos pro Monat. Die Produktion des Contents ist mit Aufwand verbunden – und unsere Ressourcen sind begrenzt. Wir stehen noch ganz am Anfang und müssen zuerst ein bisschen experimentieren und ausprobieren, was funktioniert. Dann sehen wir, wie sich der Kanal entwickelt. Grundsätzlich hat die Qualität des Contents Priorität, nicht die Quantität.
Von wem kommen die Ideen für den Content und wer filmt?
Die Ideen und auch die Videos stammen von der Fachstelle Kommunikation und den Lernenden der Stadtverwaltung, die im Bereich Social Media mitdenken und mitarbeiten.
Mit welchem Zeitaufwand ist die App verbunden und woher nimmt man die Ressourcen?
Seit einigen Jahren unterstützen jeweils zwei Lernende der Stadtverwaltung während zwei Stunden pro Woche die Fachstelle Kommunikation und erstellen Inhalte für die Social-Media-Kanäle. Bisher waren beide für Instagram im Einsatz, neu ist ein Lernender für TikTok zuständig. Das Engagement der Lernenden ist für beide Kanäle ein grosser Vorteil: Sie wissen besser als wir, welche Inhalte ihre Generation dort sehen will. Und sie wissen auch, wie diese Inhalte daherkommen müssen, damit sie angeschaut werden.
286 Follower zählt der Kanal derzeit? Wann wird die Million geknackt?
Unser Ziel ist es nicht, die Million zu knacken. Wie gesagt: Die Qualität zählt, nicht die Quantität. Als Stadt mit 24’000 Einwohnerinnen und Einwohnern brauchen wir nicht eine Million Follower. Vielmehr geht es darum, einen neuen Kommunikationskanal aufzubauen, der den Nutzerinnen und Nutzern sowie auch uns Freude macht.
Unzureichender Datenschutz, versteckte Werbung, mangelnder Jugendschutz – TikTok gerät immer wieder in die Kritik und ist auf vielen Diensthandys komplett verboten. Wie geht die Stadt Wil mit dieser Kritik um?
Wir sind uns der Kritikpunkte bewusst und nehmen diese ernst. Wir achten darauf, dass unsere Inhalte den Datenschutzbestimmungen entsprechen, keine versteckte Werbung enthalten und jugendgerecht sind. Ausserdem evaluieren wir unsere Präsenz auf der Plattform regelmässig.
In der App soll es nicht nur lustig zu. und hergehen, es sollen auch informative Inhalte geboten werden. Muss man jetzt TikTok haben, um auf dem Laufenden zu sein?
Nein, die Stadt Wil informiert wie bisher über verschiedenste Kanäle, wie die Webseite, den Newsletter, den Printservice sowie über Social Media auf Facebook, LinkedIn und Instagram. TikTok ist eine Ergänzung, mit der wir eine weitere Zielgruppe erreichen wollen.
Wird man auch den Stadtpräsidenten vor der Kamera sehen?
Das ist nicht ausgeschlossen. Wir werden ihn sicher einmal fragen, wenn es ein passendes Thema gibt.
Das zweite Video mit Julian vom Werkhof hat schon über 40’000 Aufrufe. Werden solche Erfolge gefeiert?
Wie gesagt stehen wir bei TikTok noch am Anfang. Der Champagner ist also im Kühlschrank geblieben. Es ist schön, dass unser zweites Video innerhalb einer Woche bereits rund 40’000 Personen erreicht und über 1500 Likes erhalten hat. Das hat uns überrascht, aber natürlich auch gefreut. Und das spornt uns an, weiterhin Zeit, Ressourcen und Gedanken in diesen Kanal zu investieren.
Von Lui Eigenmann
Was halten Sie von TikTok? Melden Sie sich jetzt bei uns:redaktion@wiler-nachrichten.ch.
Ein bekanntes Problem im Herbst:..
Die Stiftung Hof zu Wil hat..
Das Fernwärmeprojekt der Gemeinde..
Die Verkehrsprobleme an der..
Ein Pfad führt durch den Wald, ein..
Sende uns ein Bild oder Video! Bild hochladen
Wir verwenden Cookies zur Unterstützung der Benutzerfreundlichkeit. Mit der Nutzung dieser Seite erklären Sie sich einverstanden, dass Cookies verwendet werden. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Datenschutzerklärung
Lade Fotos..