Stihl: Wechsel in der Führungsetage

Wil Vor bald einem halben Jahrhundert hat Stihl das Wiler Kettenwerk gegründet. Wie der Mutterkonzern selbst, so blickt auch die Zweigniederlassung Wil auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurück. Joachim Zappe und Georg Leppla waren massgeblich am Erfolg der vergangenen Jahre beteiligt.

Zum Wohle der Belegschaft

Joachim Zappe war seit 2009 als Geschäftsführer die prägende Figur im Kettenwerk. Unmittelbar vor seinem Stellenantritt wurde in Bronschhofen ein zweites Kettenwerk eingeweiht. «Wir haben innerhalb der vergangenen 15 Jahre 350 neue Arbeitsplätze geschaffen», so Zappe. Auch das Produktionsvolumen und der Umsatz konnten in dieser Zeit am Standort Wil kontinuierlich gesteigert werden. Derzeit beschäftigt das Kettenwerk 1050 Angestellte, deren Wohl Joachim Zappe stets besonders am Herzen lag. Ein Ausdruck davon war die Einweihung eines topmodernen Empfangs- und Kantinengebäudes vor zwei Jahren.

Höchst effiziente Produktion

Auch Georg Leppla erwähnte den Auf- und Ausbau des zweiten Standorts in Bronschhofen, als man ihn auf die Erfolge der vergangenen Jahre ansprach. «Hier haben wir uns von Beginn an auf höchste Produktivität und Effizienz in den Produktionsprozessen konzentriert», und er verwies an dieser Stelle auf die ständige Weiterentwicklung der Automatisierungsprozesse. Für die Schweiz sieht der abtretende Produktionsleiter gute Marktchancen. «Die Schweiz ist ein sehr exportorientiertes Land. Bei Einzelstaaten ist die Nachfrage in den USA und Deutschland nach Produkten aus der Schweiz besonders hoch.»

Sich dem Fortschritt öffnen

Laut Joachim Zappe ist eine gute Unternehmenskultur mit der Konzentration auf bestimmte Werte von grösster Bedeutung. «Wir schätzen es sehr, dass wir in der Schweiz als Teil der Stihl-Gruppe die Werte eines international agierenden Familienunternehmens verkörpern dürfen.» Und er ergänzte: «Ein Erfolgsgeheimnis von Stihl sind sicherlich die engagierten Mitarbeitenden. Sie machen den Unterschied.» Dass sich ein zukunftsgerichtetes Unternehmen dem technologischen Fortschritt trotz traditioneller Wertvorstellungen nicht verschliessen darf, steht für ihn jedoch ausser Frage. Joachim Zappe verwies an dieser Stelle darauf, dass Stihl bereits heute die vielfältigen Möglichkeiten von Digitalisierung, Robotik und künstlicher Intelligenz nutzt und damit die Wettbewerbsfähigkeit steigert.

Ein festlicher Abschied

Beide, Joachim Zappe und Georg Leppla, wurden gestern in einem würdigen Festakt verabschiedet. An der Feier im Neubau an der Hubstrasse in Wil nahmen insgesamt 75 geladene Gäste teil. Die anwesende Prominenz aus Politik und Wirtschaft verdeutlichte die Bedeutung der Firma Stihl und deren abgetretenen Führungspersönlichkeiten. Ständerat Benedikt Würth nahm am Festakt ebenso teil wie die Mitglieder des St.Galler Regierungsrats Stefan Kölliker, Susanne Hartmann und Dr. Bruno Damann. Die Vertretung der Stadt Wil wurde angeführt von Stadtpräsident Hans Mäder. Auch aus dem Stihl-Stammhaus in Waiblingen (D) waren zahlreiche Gäste angereist, allen voran Hans-Peter Stihl und sein Sohn Dr. Nikolas Stihl. Letzterer brachte in einer packenden Rede seine Wertschätzung für die beiden Führungspersönlichkeiten zum Ausdruck. Auch die Laudatio von Susanne Hartmann war vom Respekt für die grossen Verdienste der zwei Leistungsträger geprägt. Joachim Zappe wird eine neue Funktion im Stihl-Mutterhaus in Waiblingen übernehmen. Georg Leppla dagegen geht in den Ruhestand und behält seinen Lebensmittelpunkt in der Region. Als neuer Geschäftsführer ist seit Jahresbeginn Björn Rosenplänter tätig.

Von Wiesy Imhof