Laura Oberholzer
ist seit zwei Jahren Leiterin der Midnightsports in Zuzwil.
Lena Fürer und Anina Nobel haben in ihren Maturaarbeiten den Einfluss von Social
Media auf die psychische Gesundheit untersucht – mit klaren Ergebnissen. ⋌lin
Welchen Effekt hat Social Media auf Jugendliche? Wie hängen Stress und der Social-Media-Konsum zusammen? Zwei Schülerinnen der Kantonsschule Wil, Lena Fürer und Anina Nobel, haben sich dieser Thematik in ihren Maturaarbeiten angenommen.
Wil «Kinder und Jugendliche leben seit zehn Jahren in einer Dauerkrise», «Jede zehnte jüngere Frau leidet an starken psychischen Problemen» –mit diesen Schlagzeilen aus der Medienwelt steigt die Kanti-schülerin Anina Nobel am Dienstagnachmittag in die Präsentation ihrer Maturaarbeit ein. Das Klassenzimmer ist überdurchschnittlich gefüllt, was gemäss der Schülerin die Wichtigkeit des Themas ihrer Arbeit, «Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz – Aktuelle Situation, die wichtigsten Einflussfaktoren und Prävention», unterstreicht. Ein Aspekt, den die 18-jährige Flawilerin im Zusammenhang mit psychischer Belastung besonders hervorhebt: der Überkonsum von Social Media.
«Mit elf Prozent zeigt ungefähr jeder zehnte Jugendliche ein problematisches Nutzungsverhalten», betont Anina Nobel. Grund dafür sei unter anderem das Scheitern der Eigenverantwortung: Beim Konsum von Social-Media-Inhalten werde der Botenstoff Dopamin freigesetzt, wodurch suchtartiges Verhalten begünstigt werde. Mit genau diesem Phänomen hat sich die Kantischülerin Lena Fürer in ihrer Maturaarbeit beschäftigt. Unter dem Namen «Offline – The Real-Life Effects of a Digital Dopamine Detox» untersuchte die 18-Jährige aus Oberbüren in einem Experiment, welche Folgen der radikale Detox von diesem digitalen Dopamin hat. Mit fünf weiteren Teilnehmenden löschte sie alle Apps von Social-Media-Plattformen, Streamingdiensten oder sonstigen Spielen für vier Wochen von ihrem Smartphone.
Die Ergebnisse des Social-Media-Detox: Die Teilnehmenden fühlten sich nach einiger Zeit weniger gestresst, hatten ein besseres Selbstwertgefühl , konnten sich besser konzentrieren, waren produktiver und motivierter. Familien, Freunden und Hobbys wurde mehr Zeit gewidmet und der Schlaf erhöhte sich. Bei beinahe allen Teilnehmenden zeichnete sich ausserdem ab: Auch nach Beendigung des Experiments war der Social-Media-Konsum durchschnittlich tiefer als zuvor – allerdings nur für eine bestimmte Zeit. Lena Fürer gab am Schluss ihrer Präsentation an, nach einiger Zeit doch nicht mehr so konsequent zu sein. «Ich habe TikTok mittlerweile wieder heruntergeladen», gibt sie zu. Nur Snapchat ist weiterhin nicht auf ihrem Handy zu finden. Doch wie können nun der Überkonsum von Social Media und der negative Einfluss auf die Psychische Gesundheit nun verhindert werden?
Eine konkrete Antwort hat keine der beiden Schülerinnen parat. Kein Wunder – ein Rezept dafür gibt es nicht. Ein radikaler Handydetox sei aber, da sind sich die beiden Schülerinnen einig, nicht die richtige Lösung. Statt einer Crashdiät sollte man besser eine langfristige «Ernährungsumstellung» in Betracht ziehen. «Social Media ist aus unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken», so Anina Nobel. «Wir müssen unseren Weg finden, wie wir gesund damit umgehen können.»
Linda Bachmann
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