Juliana Hassler
half Kindern, ihre eigenen Schoko-Osterhasen
herzustellen.
Nach über 30 Jahren schliesst der Mosnanger Kunsthandwerker Max Merk seine Töpferei. Mit dem Abschied vom Handwerk wagt er in Thailand einen Neuanfang.
Mosnang Eine Feuersäule durchbrach vor rund zwei Wochen den Morgenhimmel in Mosnang. Verantwortlich dafür war Max Merk. Denn er legte am 31. März den Propangastank seiner Töpferei Heisse Scherbe still. «Nach über 30 Jahren geht nun ein Traditionshandwerk zu Ende», erzählt Merk. Die Entscheidung, seine Werkstatt zu schliessen, sei ein langer Prozess gewesen: «Vom ersten Gedanken bis zur Schliessung im Mai vergingen gut zwei Jahre.» Mit dem Töpferhandwerk in der Schweiz über die Runden zu kommen, so Merk, sei extrem schwierig. «Da ich ein bescheidenes leben führte, in einer Einzimmerwohnung lebte und zusätzlich von Monika Mutti-Schaltegger unterstützt wurde, konnte ich die Töpferei über 25 Jahre lang betreiben.» Besonders die Leute in Mosnang und den umliegenden Dörfern kauften gut und gerne bei ihm ein. «Irgendwann war der Bedarf an Keramiken gedeckt und es wurde immer schwieriger, meine Arbeiten zu verkaufen», erinnert sich Merk. Talent allein reiche nicht aus für die Selbstständigkeit: «Ich bin wohl ein talentierter Töpfer», stellt Merk klar, «aber ein guter Verkäufer bin ich nicht.» Deshalb arbeitet er seit 2018 in einem 80-Prozent-Pensum bei der Novasina, um sein Leben finanzieren zu können.
Neben der Arbeit in der «Heissen Scherbe» gab der 60-Jährige sein Können in Kursen weiter. «Ich habe über zehn Jahre in der Migros-Klubschule Töpferkurse unterrichtet.» Zusätzlich konnten Schülerinnen und Schüler in den Schulhäusern von Mosnang und Umgebung Kurse über den Ferienpass belegen. «Die Kluft zwischen Aufwand und Ertrag wurde immer grösser und ich beschloss, damit aufzuhören.» Das Traditionshandwerk sterbe langsam aus: «Eine Ausbildung als Töpfer kann heute nicht mehr absolviert werden. Im Gegenteil: Ich kenne keine Leute mehr, die mit dem Job beginnen, nur noch solche, die damit aufhören.» Für ihn ist klar: «Töpfern ist heutzutage ein sehr schönes Hobby, für das man jedoch genug Geld und Platz benötigt.»
Mit dem Stilllegen seines rund 700 Kilogramm schweren Propangasofens endet für den 60-Jährigen eine Ära. «Vom 2. bis 4. Mai können meine Werke in einer letzten Ausstellung noch erworben werden.» Ende Mai beginnt für Max Merk ein neuer Lebensabschnitt, denn er wandert nach Thailand aus. Die Liebe und Faszination zum Land begann für Merk bereits vor gut 30 Jahren. «Anfangs erlebte ich das Land als Tourist mit Sonne, Strand und Meer. Mit den Jahren begann ich, das Mittelland und den Norden mit dem Motorrad zu erkunden», erinnert er sich. «Die Schweiz ist ein sehr schönes Land. Wir geniessen einen hohen Lebensstandard und Sicherheit», sagt er, «aber, um hier zu leben, muss man funktionieren, es gibt viele Gesetze und das Leben ist sehr strukturiert.» In Thailand hingegen kehre in ihm eine Ruhe ein. «Ich hätte früher nicht gedacht, dass ich einmal in Thailand leben würde. In den letzten Jahren wurde es aber immer realistischer und bald ist es so weit», gibt Merk zu.
«Vor fünfeinhalb Jahren lernte ich meine Frau in Thailand kennen und wir sind seit eineinhalb Jahren glücklich verheiratet», erzählt Merk. Das Ehepaar baute sich in Buri Ram, einer ländlichen Gegend mit vielen Reisbauern, ein Haus, in das sie in Kürze gemeinsam einziehen werden. «Wenn zwischen uns Unstimmigkeiten herrschen, ist es oft, weil wir beide in so unterschiedlichen Kulturen aufgewachsen sind. Wir besprechen dann das Problem und es endet meist mit einem gut schweizerischen Kompromiss», lacht Max Merk. So musste er beispielsweise, bevor der Einzug ins neue Haus stattfinden konnte, einen Glückstag festlegen: «Es ist wie eine Art Einweihungsparty», erklärt er. «Dabei segneten Mönche mit Gesang das Haus. Das Ganze diente dazu, die alten Seelen der Vorbesitzer zu beschwichtigen und ihnen zu zeigen, dass die neuen Bewohner nette Leute sind.» Nach der Zeremonie zog Merks Frau bereits ins Haus, er selbst folgt Ende Mai.
Von Dominique Thomi
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