Sarah Büchel
bebildert das Gemeindeblatt in Uzwil mit ihren Drohnenbildern.
Es war eigentlich nur ein kurzer LinkedIn-Post, in dem Marius Huber, Geschäftsleiter Swiss Import bei der von Rotz AG, seinem Ärger über blockierte Elektroauto-Ladeplätze Luft machen wollte. Doch der Post ging blitzschnell viral und sorgt weiter für viele Diskussionen.
Wil Marius Huber gilt innerhalb der Autowelt von Rotz als «Mr. Electro». Seit sieben Jahren fährt der Geschäftsleiter Swiss Import mit Strom über die Strassen der Region. Als Profi auf diesem Gebiet, übernimmt der Wiler darum auch oft die Einweisung der Elektroneukunden und macht mit ihnen einen simulierten Ladevorgang bei der hauseigenen Elektroladestation. Es ist erst ein paar Tage her seit, Marius Huber eine solche Fahrt über das Gelände unternommen hat. «Der Kunde war schon von vornherein skeptisch gegenüber seinem neuen Stromer, den er von seinem Arbeitgeber gestellt bekommt.» Und prompt kommt es bei der Ladestation zu einer nervigen Situation. Alle Parkplätze der Ladestationen sind von Verbrennern belegt. Huber zögert nicht lange und knipst ein Foto, das er kurze Zeit später auf der Social-Media-Plattform LinkedIn postet. Was folgt, sind unzählige Kommentare. Jemand rät: «Ihr könnt die Leute ausrufen. So à la: ‹SG 12345 steht auf einem Ladeplatz für E-Autos. Bitte parkieren Sie sofort um.›» So eine drastische Methode aber geht für Marius Huber zu weit.
Mit ihren vier Schnellladestationen war die Auto-Welt von Rotz lange Zeit alleine in der ganzen Region. Heute gibt es gleich mehrere solche Anlagen in der Umgebung und doch ist die Station an der Wilerstrasse beliebt. Laut Marius Huber sind es rund 250 Ladevorgänge, die im Monat getätigt werden, was etwa 10’000 Kilowattstunden Strom sind, die verladen werden. Respektive 5000 Franken Umsatz pro Monat. «Die Anlage ist also nicht nur ein netter Service, sondern für unser Unternehmen auch eine wichtige Einnahmequelle», so Huber. Darum greift der Geschäftsleiter nun durch, wie er verrät: «Angefangen haben wir mit kleinen Kärtchen, die wir gedruckt haben. Darauf steht ‹Sorry, dein Auto steht auf einem Parkplatz für Elektroautos›. Diese haben wir den fehlbaren Lenkern jeweils unter den Scheibenwischer geklemmt. Doch nun sind wir so weit, dass wir ein Verbotsschild- und Hinweisschild aufstellen werden, das es Verbrennern verbietet, auf den sonst schon grün markierten Parkplätzen ihre Autos abzustellen.» Marius Huber nimmt sich und sein Unternehmern aber auch selber in die Pflicht. «Vielleicht sind die Ladeplätze am falschen Ort auf dem Gelände platziert, das werden wir in den kommenden Wochen sicher auch noch analysieren.»
Unter dem LinkedIn-Post von Marius Huber schildern viele Elektrofahrer ähnliche Probleme. «Auch wir haben immer wieder die Thematik», schreibt eine Garagistin aus dem Bünderland. Doch woher kommt das Problem? Das möchte auch «Mr. Electro» wissen. Er habe darum schon oft fehlbare Lenker direkt angesprochen, die Antwort sei oft dieselbe, verrät Huber: «Es sei ihnen schlicht nicht aufgefallen, dass es sich um einen Ladeplatz für Elektrofahrzeuge handelt.» Ist es vielleicht auch ein Ego-Problem, dass gewisse Automobilisten extra auf den ausgewiesenen Parkplätzen parken? Marius Huber winkt ab: «Das glaube ich persönlich nicht oder besser, ich hoffe es nicht. Vielmehr ist das Bewusstsein in der Schweiz einfach noch nicht wirklich da, dass es diese Parkplätze gibt.» Huber spielt dabei vor allem auf Skandinavien an, da parke nie ein Verbrenner auf einem Parkplatz für Elektroautos. «Grund dafür ist, dass viel mehr Menschen einen Stromer haben und wenn sie keinen haben, hat der Bruder, der Vater oder ein Arbeitskollege einen. Daher herrscht da viel mehr das Bewusstsein», so Huber und ergänzt: «Es braucht in der Schweiz einfach noch ganz viel Aufklärungsarbeit, bis wir so weit sind wie etwa die Norweger.»
In den nächsten Wochen wird Marius Huber die Situation an der Schnellladestation genau beobachten und seine Schlüsse daraus ziehen. «Hilft auch das Parkverbotsschild nicht weiter, müssen wir uns etwas anderes überlegen.» Eine Idee wäre wohl ein Schild, wie es die Bündner Kollegin hat darauf steht: «Wie würden Sie reagieren, wenn ein Elektroauto an der Zapfsäule parkt?»
Lui Eigenmann
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